Der erste Schuss
Mit welchen Bands hat alles angefangen?

Special

Der erste Schuss

Stephan Möller – Rammstein

Dein erster Zusammenstoß mit der Band?
Es begab sich im Jahre 2001, da mein noch junges Teenager-Ich zu einer katholischen Jugendfahrt aufbrach. Bisher musikalisch vor allem durch Chartmucke, ein wenig deutschen Hip Hop und die Classic-Rock-Plattensammlung meines Vaters geprägt, in letzter Zeit jedoch stark in Richtung Punk tendierend, war Metal für mich das irgendwo verbotene, als Krach verschrieene, aber trotzdem (bzw. gerade deshalb) faszinierende Ding aus der Plattensammlung eines älteren Kumpels gewesen.
Und dann auf katholischer Jugendfahrt … ächz. Zum Glück war ein Kumpel aus meiner Klasse dabei, dessen großer Bruder Betreuer auf der Fahrt war. Und dieser hatte sich vor der Fahrt das gerade frisch veröffentlichte Album „Mutter“ zugelegt. Einen gemeinsamen Küchendienst später hing ich am Haken. Am vorletzten Tag der Fahrt stand ein Besuch in der nahegelegenen Kleinstadt an – wo es ab in den nächstbesten (und wahrscheinlich einzigen) Plattenladen vor Ort ging. Knapp 20 D-Mark habe ich noch im Geldbeutel, knapp 19 D-Mark kostet das Album – passt doch.
Erst Jahre später erinnere ich mich, dass ich schon viel früher ersten Kontakt mit RAMMSTEIN hatte … nämlich als deren Video zu „Engel“ gerade über sämtliche Kanäle dudelte. Damals interessierte mich das aber noch überhaupt nicht – ich war ja auch noch Kind, 1998 oder wann das war.

Was hat dich an der Band fasziniert?

Rückblickend fällt es mir gar nicht so leicht, das zu sagen. Aber ich nehme an, dass das vor allem mit der lyrischen/gesanglichen Seite zu tun hatte – dieser martialische Gesangsstil, die Texte, die zwar noch keiner von uns so richtig verstand, die aber auf jeden Fall provokativ waren und die Eltern geradezu aufregen mussten … das war geil. Wie gesagt, man muss bedenken, dass ich mich zu der Zeit gerade zu einem kleinen (Pseudo-)Punkerkind entwickelte – geil war, was Rebellion war. Oder so ähnlich. Letztlich haben RAMMSTEIN – und wenig später auch SLIPKNOT – Schlimmeres verhindert und mich den gewünschten Iro vergessen lassen – jetzt stand ’ne Matte auf dem Programm. (Und nur wenige Jahre später durfte ich sie dann auch wachsen lassen …)

Kann man die Band heute noch hören oder nur vor Scham rot anlaufen?

Beides nein: Ich schäme mich nicht dafür, dass ich mit RAMMSTEIN und „Mutter“ angefangen habe. Das mag nicht so trve sein wie IRON MAIDEN, SLAYER oder BURZUM, aber letztlich waren doch alle diese Bands vor allem deshalb Einstiegsdrogen für so viele Leute, weil sie in gewissen Kreisen zu einem gewissen Zeitpunkt en vogue waren. In der Zeit, in der ich empfänglich für Beeinflussung war, war das eben (u.a.) RAMMSTEIN. Trotzdem müsste heutzutage schon ein kleines Wunder geschehen, damit ich mir (freiwillig) nochmal was von Lindemann und Co. in den Player lege (im Gegensatz zu meiner anderen Einstiegsdroge, SLIPKNOT, übrigens).

Welchen Song der Band würdest du Metal-Rookies für den Einstieg empfehlen?
Bei mir waren’s „Sonne“ und „Mein Herz brennt“ – ich glaube, die kann man auch reinen Gewissens nutzen, um unbedarfte Mainstreamer von RAMMSTEIN zu überzeugen. (Sofern es heute überhaupt noch Mainstreamer gibt, die RAMMSTEIN nicht kennen.)

Persönliche Anekdote
Fällt mir gerade keine ein. Aber die Tatsache, dass eine katholische Jugendfahrt mein Dasein als Metalhead initiiert hat, sollte doch Anekdote genug sein, oder?

 

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10.03.2014

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