Der erste Schuss
Mit welchen Bands hat alles angefangen?
Special
Michael Stalling – Europe
Erstkontakt
We’re leaving together, but still it’s farewell – and maybe we’ll come back to Earth, who can tell?
Mein erster Kontakt mit EUROPE war im Jahr 1986, als ich als achtjähriger Pöks zum ersten Mal den Song „The Final Countdown“ hörte – wenn ich mich recht erinnere, war das in Ronny’s Pop Show oder Formel 1.
Faszination
Tell me the story, tell me the legend, tell me the tales of war – tell me just one time, what it was like before.
Der Song schlug mich sofort in seinen Bann, das Zusammenspiel aus den Fanfaren, dem Keyboard-Riff, der Optik der Band und natürlich Joey Tempests unglaubliche Stimme sowie John Norums grossartiges Gitarrenspiel veränderten meine Sicht auf Musik für immer!
Flugs wurde das Album gekauft, und zwar als Tape – welches auch knapp 20 Jahre später noch einen Ehrenplatz hat! Mensch, was war das für ein geniales Album: Songs für die Ewigkeit wie die drei Megahits „The Final Countdown“, „Rock The Night“ und „Carrie“ flankiert von u.a. „Danger On The Track“, „Ninja“, „Love Chaser“ – All Killer, No Filler! Joeys göttlicher Gesang, die Eingängigkeit und die packenden Refrains, hach ja. Liebe auf den ersten Blick sozusagen!
Natürlich wurden vom nächsten Taschengeld auch gleich die beiden Vorgänger „Europe“ und „Wings Of Tomorrow“ gekauft, vor allem letzteres ist per se eigentlich noch besser als „The Final Countdown“, kann aber dieses pure und allüberwältigende Erstes-Mal-Gefühl im Endeffekt nicht toppen.
Schämfaktor heute
Nachdem mich EUROPE mit „The Final Countdown“ auf ewig in die Gefilde des Hard Rock und Metal geführt hatten, entdeckte ich natürlich auch andere Bands und Stile. EUROPE selbst konnten mich mit „Out Of This World“ noch einigermassen überzeugen – als 1991 dann aber mit „Prisoners Of Paradise“ das letzte (und bislang mit Abstand schwächste der Bandgeschichte) Album vor dem Split erschien, hatte ich mich schon längst mit einem „Rebel Yell“ anderen Bands wie RAGE AGAINST THE MACHINE oder NIRVANA zugewandt und fand die Schweden dann doch eher peinlich da viel zu schnulzig und glattgebügelt.
Die Alben verschwanden irgendwo im Keller und waren vergessen bis ich 2004 nach Schweden umzog – just als mit der Best-Of-Doppel-CD „Rock The Night“ der Weg für das Comeback-Album „Start From The Dark“ gebahnt wurde.
Und da Geschichte sich ja bekanntlich gerne mal wiederholt, und „Start From The Dark“ eine richtig gut abgehende Scheibe war bzw. ist, hatte mich der EUROPE-Virus ein zweites Mal infiziert!
Als ich die Band dann im Dezember 2012 endlich das erste Mal live sehen durfte, fühlte ich mich wieder wie der achtjährige Pöks – die Kraft der Songs (nicht nur der alten), die Spielfreude der Band und überhaupt die ganze Atmosphäre des Gigs: einfach nur geil!
EUROPE bieten auch heute noch allerfeinste Unterhaltung im Hard Rock-Sektor, und schämen braucht man sich als Fan nun wirklich nicht.
Tipp für Einsteiger
Die jeweils ersten drei Alben der beiden Phasen der Band (also von 1983 – 1986 & 2004 – 2009) sind uneingeschränkt empfehlenswert, auch die o.a. Compilation „Rock The Night: The Very Best Of Europe“ ist ein hervorragender Ansatzpunkt. Wer eine gute Mischung aus alten und neuen Songs sucht, dem sei das aktuelle Live-Album „Live At Sweden Rock“ ans Herz gelegt.
Persönliche Anekdote
Mit acht Jahren hatte ich noch kein Englisch in der Grundschule – und da schreibt man halt so, wie man es spricht, nicht wahr? Also spielt nochmal den letzten Countdown, JURUP!
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