Der Death-Metal-Oldie-Check
Oder: Ist der ´91er-Jahrgang heute noch genießbar?
Special
Ein Unentschieden steht nicht zur Debatte
PUNGENT STENCH (AUT) mit “Been Caught Buttering” vs. BLACK CURSE (USA) mit “Endless Wound”
Eine gewisse Exzentrik kann man PUNGENT STENCH nicht absprechen. Provokante Songtitel und Album-Cover konnten die Österreicher schon als ihr Markenzeichen verbuchen, als gewisse Gore-Grind-Bands noch mit dem Schnuller im Mund um den Weihnachtsbaum rannten.
Die Musik klingt indes gewalttätig und gestört, gleichzeitig aber auch groovig und wohldurchdacht. Das Klangbild ist keineswegs ein Gedicht, denn das kopflastige Mastering erzeugt sadomasochistische Angstzustände. Allein das herablassende “Heyheyhey” während der ersten Sekunden von “Shrunken And Mumified Bitch” spricht Bände.
Auf Schönfärberei wird verzichtet, Kompromisslosigkeit wird großgeschrieben
Und dann legen BLACK CURSE ein Album vor, das ähnlich klaustrophobische Regungen wie “Been Caught Buttering” erzeugt. Nicht etwa, weil sich die Musik in irgendeiner sachlich und fachlich korrekten Art miteinander vergleichen ließe – weder das Growling noch der End-Mix oder die Song-Strukturen würden dies zulassen. Zu verwaschen und hektisch zeigen sich BLACK CURSE als Höhlenmenschen, die mit brachialer Aggression zu Werke gehen. Aber Höhen findet man letztlich auf keinem der hier konkurrierenden Alben, was das Ergebnis zu einer abartigen Ausgeburt an Kompromisslosigkeit macht.
Fazit: Gefangene werden nicht gemacht!
Auf der Ersatzbank: CANNIBAL CORPSE (USA) mit “Butchered At Birth” – Provokation mal anders. Mit blutlüsternen Perversionen und verstörendem Artwork pfeifen CANNIBAL CORPSE von Beginn an auf alle prüden Konventionen. Wer das zu ernst nimmt, dem ist nicht zu helfen.
Mehr zu ...
Bands | |
---|---|
Stile | Death Metal, Death'n'Roll, Old School Death Metal, Stockholm Death Metal |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37240 Reviews und lass Dich inspirieren!
Chapel Of Disease, Sulphur Aeon, Cannibal Corpse, Benediction, Lik, Unleashed, Pestilence, Asphyx, Deathrite, Cancer und Grave auf Tour
23.11.24 | Deathrite - Flames Licking Savage Tour 2024Deathrite und Obnoxious YouthReset Berlin, Berlin |
24.11.24 | Deathrite - Flames Licking Savage Tour 2024Deathrite und Obnoxious YouthCafé Carina, Wien, Wien |
25.11.24 | Deathrite - Flames Licking Savage Tour 2024Deathrite und Obnoxious Youthp.m.k, Innsbruck |
Alle Konzerte von Chapel Of Disease, Sulphur Aeon, Cannibal Corpse, Benediction, Lik, Unleashed, Pestilence, Asphyx, Deathrite, Cancer und Grave anzeigen » |
Den Sinn hinter dem Artikel verstehe ich zwar nicht ganz – ich sehe das ganze aber mal als Empfehlung, in so ziemlich alle genannten Platten mal reinzuhören. Und dem kann ich mich nur anschließen. Alleine die fast schon an damalige Kutten erinnernde Logo-Collage triggerte mich, ohne Umschweife drauf zu klicken. Bei den angeführten 90er-Platten fühle ich mich zu 100% zu Hause, bis heute. Die hochqualitativen Neu-Scheiben unterschreibe ich auch. Der abschließende Absatz fasst den Beitrag perfekt zusammen: „DEATH erfanden das Rad, den Motor und das Auto. SULPHUR AEON bauten den sechsten Gang und die Sitzheizung ein!“. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Schliess mich dir komplett an.
Finde die Idee aber recht witzig. Was für ein Freak muss man sein um ein Pendant zu Pungent Stench zu suchen und mit Black Curse auch noch ein passendes zufinden. Chapeau !
Der Artikel hat mir Spaß gemacht, Danke dafür!
Sehe ich genauso 👍🏻 Gerne mehr davon auch genreerweiternd.
So ein Jahr wie 1991 sucht in Sachen harter Musik wohl seinesgleichen. Zumindest in meinem kleinen Musikuniversum. Diese Schwemme an potenziellen Death Metal Klassikern, dazu vermutlich Grunge-Blütezeit mit einigen Genre-Klassikern. Dann noch sowas wie Black Album, Use you Illusion, Blood Sugar Sex Magik, Slave to the Grind … Rush begannen das Rappen, Iron Maiden am Strugglen … das muss damals ein wahres Gefühlschaos für den altgedienten Metaller gewesen sein. 🙂