Def Leppard
Boxset Volume Two
Special
„Adrenalize“ – Das Album nach dem Knall
Als „Adrenalize“ 1992 erscheint hat das Album aus gleich zwei Gründen einen schweren Stand. Zum einen folgt die Platte auf „Hysteria“, das bis heute bestverkaufte Album von DEF LEPPARD, welches die Band eine die Stratosphäre katapultiert hatte. Zum anderen verstirbt Gitarrist Steve Clark 1991 auf tragische Weise an einer Alkoholvergiftung, noch bevor die Briten „Adrenalize“ fertig stellen können.
Das fünfte Album muss sich somit nicht nur gewaltigen kommerziellen Erwartungen stellen, sondern wird ungewollt zum Vermächtnis eines prägenden DEF LEPPARD-Mitglieds. An sechs Songs hatte Clark vor seinem Tod noch als Songwriter mitgewirkt.
DEF LEPPARD trotzen allem
Doch statt aufgrund dieser Tatsache ein düsteres Album zu machen, stellen sich DEF LEPPARD den Schatten über ihrer Karriere mit gnadenlosem Optimismus. Bereits das eröffnende Doppel aus „Let’s Get Rocked“ und „Heaven Is“ versprüht eine positive Aufbruchsstimmung, als wären hier unbeschwerte Teenager am Werk.
Im Studio agiert die Band abermals unter der Regie von John „Mutt“ Lange. Wie schon auf „Hysteria“, bastelt er DEF LEPPARD auch auf „Adrenalize“ einen Sound, der mit nichts anderem als „perfekt“ zu beschreiben ist. Jeder einzelne Ton erklingt mit beeindruckender Klarheit aus den Boxen. Jedes noch so kleine Detail der ausgefeilten Arrangements ist hörbar.
Das Songmaterial wiederum steht dem des Vorgängers in kaum etwas nach. Ein neues „Pour Some Sugar On Me“ oder „Love Bites“ sucht man auf „Adrenalize“ vergebens. Auch wenn „Make Love Like A Man“ ziemlich nah an die Coolness von ersterem heranreicht. „Stand Up (Kick Love Into Motion)“ wiederum wandelt in den Fußstapfen der besagten Powerballade, ohne dessen Größe gänzlich zu erreichen.
Immer noch grandios
Aber das alles ist meckern auf verdammt hohem Niveau. DEF LEPPARD rocken sich auf „Adrenalize“ durch zehn ebenso eingängige wie mitreißende Hard-Rock-Songs auf der Schwelle zum Pop. Damit bedienen sie genau das, was Fans weltweit an „Hysteria“ lieben. Zur bloßen Selbstkopie verkommt die Band dabei glücklicherweise nicht.
Dem verstorbenen Clark setzen sie zudem in Form von „White Lightning“ ein Denkmal. Doch statt sich in Melancholie zu verlieren, feiern DEF LEPPARD ihren Gitarristen mit einer monumentalen Hymne. Der längste Song auf „Adrenalize“ besticht durch eine dichte Atmosphäre. Phil Collen brilliert mit äußerst geschmackvollen Gitarrenmelodien, während Joe Elliott eine unglaublich emotionale Gesangsperformance hinlegt.
„Adrenalize“ ist viel mehr als nur „das Album nach ‚Hysteria'“. DEF LEPPARD lassen den Druck, der auf ihnen lastet, nicht an sich heran. Stattdessen rocken die Briten leichtfüßig durch die gesamte Bandbreite ihres kompositorischen Könnens.
Lineup:
- Joe Elliott – Gesang
- Phil Collen – Gitarre
- Rick Savage – Bass
- Rick Allen – Schlagzeug
Tracklist:
- Let’s Get Rocked
- Heaven Is
- Make Love Like A Man
- Tonight
- White Lightning
- Stand Up (Kick Love Into Motion)
- Personal Property
- Have You Ever Needed Someone So Bad
- I Wanna Touch U
- Tear It Down
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