Darkane
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Darkane

Es ist noch gar nicht lange her, als uns mit MESHUGGAH Landsleute, Labelkollegen und auch Freunde von DARKANE einem Brocken Musik vorgeworfen hatten, der in dieser Form wohl nicht nur in diesem Jahr unerreicht bleiben wird, sondern zum Referenzalbum des Genres avancieren wird. DARKANE liegen nicht allzu weit entfernt vom technisch versierten Chaosmetal, den MESHUGGAH verkörpern und das obwohl das letzte Album “ Expanding Senses“ weitaus melodischer und leichter zu verdauen war als noch die Vorgänger. Auf “ Layers Of Lies“ sollte allerdings wieder eher die technische Seite der Schweden zum Vorschein kommen, die nicht zuletzt durch den Ausnahmedrummer Peter Wildoer eine besondere Note bekommt. Um sich von den Vorzügen des Materials überzeugen zu können, hatte die Plattenfirma vorab zu einer exklusiven Pre-Listening Session geladen, der auch Drummaschine Peter Wildoer und Gitarrist Christopher Malmström beiwohnten, um die Reaktion der Schreiberlinge gleich vor Ort einfangen zu können. Doch bevor es losgehen konnte, galt es noch einen verletzten Promoter zu verarzten, der sich bei den Umbauarbeiten zur Session mit einem metallenen und mannshohen Terminplaner angelegt hatte und dabei den Kampf erst nach einigen Schnittwunden, die wild im Gesicht verteilt waren, für sich entscheiden konnte.

Nachdem Promoter Michi mit diversen Tapes wieder hergestellt war, galt es den musikalischen Ecken und Kanten in Form des am 27. Juni erscheinenden Albums „Layers Of Lies“ auszuweichen, die die Jungs in Massen auf das Album gepackt haben, um sicher zu gehen, dass jeder, der sich diesem Album aussetzt, bleibende Erinnerungen davontragen wird. Und schon der Opener mit einem deutlichen Soudtrack-Touch bestätigt diesen Eindruck. Zunächst gemächlich, ja fast apathisch wirkend, nimmt das Stück an Fahrt auf und bricht gen Ende mit monstermäßigem Groove auf die gespannt lauschenden Pressevertreter herein, denen sichtlich die Mundwinkel nach oben glitten. Dieser Eindruck wird auf dem folgenden Kracher „Secondary Effects“ bestätigt und man spürt die ersten Ellenbogen in Form von thrashigen und breaklastigen Songstrukturen, die sich unbeirrt den Weg in die Magengrube der Konsumenten bahnen und dort auch mit Nachdruck verweilen. Dieses Grundthema des straighten und wuchtigen Songaufbaus zieht sich wie in Faden durch das gesamte Album und lässt durch die Rückgesinnung in Richtung Temporeichtum keine Zweifel aufkommen, dass man das Erstwerk „Rusted Angel“ an vielen Stellen neu definiert. Insbesondere die massigen midtempo Parts, im Stakkato-Takt, wie sie sich zum Beispiel in „Vision Of Degradation“ finden erweitern das Spektrum immer wieder um eine neue Facette und machen trotz der der erneuten Entwicklung hin zu wesentlich technischeren Klängen das Material im Endeffekt leichter konsumierbar. Durch die gesteigerte Brutalität in den Songs gewinnt das Album vielerorts Tiefe und krallt sich in den Gehörgängen fest, was deutlich für den Hitcharakter einiger Stücke wie “ Secondary Effects“ oder Godforsaken Universe“ spricht. Leider ist eines, während der zwölf selbst produzierten Stücke zu vernehmen, und zwar wirken die Gesangslinien von Shouter Andreas Sydow vielerorts etwas verhalten und verblassen zwischen den herrlich flüssigen Instrumentaleinlagen. Nur wenn der Sänger zu den Refrains ausholt, gelingt es ihm das Zepter an sich zu reißen und er jongliert zwischen harschen und halb-cleanen Vocals, die im Gegensatz zu den früheren Extremen, mehr aus einem Guss wirken und etwas die Eigenständigkeit hervorheben. DARKANE lassen mit „Layers Of Lies“ keine Zweifel aufkommen an den Fähigkeiten dieser Band aufkommen und werden ein Album in die Regal drücken, das von thrashigen Momenten über Moshpart bis hin zu filigranen Songstrukturen alles zu bieten hat, was das Metaller Herz begehrt. Nebenbei gelingt den Jungs das Experiment höchst technischen Meavy-Metal so zu verpacken, dass selbst die gewagten und äußerst progressiven Drumlinien, mit deutlichen MESHUGGAH Anleihen, einen offenen Charakter erhalten.

Thrash, Technik, Melodie und jede Menge Spielfreude kennzeichnen DARKANE auf diesem Album, mit dem man einem Labelkollegen deutlich FEUER unterm Hintern machen dürfte.

Ein Interview, in dem sich ein perfekt Deutsch sprechender Peter Wildoer zum Album und weiteren lustigen Geschehnissen äußert, wurde selbstverständlich auch geführt und wird pünktlich zum Review der Scheibe für Euch bei uns zu lesen sein.

31.05.2005

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