Dark Fortress
Track by Track zu "Ylem"
Special
„Ylem“ heißt das neue Werk der Landshuter Dark Metaller von DARK FORTRESS, das am 22. Januar 2010 erscheint. Für Euch konnte metal.de schon einmal reinhören und vorab gibts hier einen ersten Einblick. Das Review und ein ausführliches Interview mit Frontmann Morean folgen demnächst.
YLEM
Der Titeltrack beginnt mit hastigem, filigranem Gitarrenspiel und hämmerndem kugelhagelgleichem Schlagzeug. Ein kurzer halb gesprochener Part, wie er im Song noch mehrfach zu hören ist, leitet über und los geht’s: knüppelnde Drums, treffsicheres, düsteres, aber dennoch eingängiges Riffing und das keifende Organ Moreans bringen den Hörer sofort in die richtige DARK FORTRESS-Stimmung. Geht ins Ohr und findet den Weg so schnell nicht wieder heraus.
AS THE WORLD KEELS OVER
Der zweite Song beginnt merklich ruhiger, und zwar mit drückendem Riffing, über das sich ein hohes, klagendes Gitarrensolo legt, das einem Schauer über den Rücken jagt. Danach folgt ein erneut langsamer halb gesprochener Part, unterlegt aber mit wilden Drums. „As The World Keels Over“ ist beim ersten Hören zumindest schwerer verdaulich, als der Vorgänger. Der erwartete Sturm, auf den die Ruhe des Songs hinzutreiben scheint, bleibt allerdings aus.
OSIRIS
Auch der nächste Track beginnt mit einer Kombination aus drückendem, aber sehr eingängigem Riffing, vorsichtiger Gitarrenmelodie, hinterlegt jedoch mit schnellen Drums. Das Stück bleibt ansonsten im unteren Tempobereich, kommt aber etwas zur mehr Sache, so sind Moreans Screams zeitweise vordergründiger als bisher, die Gitarren bleiben weiterhin drückend, sind aber mächtiger und dominierender. Durch die Kombination aus Atmosphäre und Intensität bestimmt ein guter Live-Song.
SILENCE
Jetzt kommt richtig Leben und Geschwindigkeit ins Album. Treibendes Schlagzeug und aggressive Screams dominieren den Beginn von “Silence” und treiben den Song kontinuierlich voran. Dies schlägt jedoch final erneut in eine langsame, halb gesprochene Passage mit viel Gitarrenpräsenz um, die leider die Fahrt aus dem Song nimmt und die Hoffnung, nach den bisher ruhigeren Tracks doch mal einen Knüppeltrack zu Ohren zu bekommen, enttäuscht. Nichtsdestotrotz ein gutes Stück.
EVENFALL
“Evenfall” beginnt mit düsteren Gitarren, zu denen das Schlagzeug langsam hinzutritt. Es baut sich ein fast schon groovendes, langsames Stück auf, begleitet von tiefen Growls mit Stimmanteil, gefolgt von erneutem Sprechen und schließlich rauem, aber fast cleanem, melodiösem Gesang. Das Album erschien bisher an vielen Stellen schon stark Doom Metal-beeinflusst, dies wird bei “Evenfall” aber besonders deutlich.
REDIVADER
Der sechste Song beginnt mit gespenstischen Keyboard-Klängen und vorsichtig klimpernden Gitarren, das Keyboard ist erstmalig auch für den Rest des Songs viel intensiver zu hören und maßgeblich für die finstere Atmosphäre. Der Gesang bietet ein breites Spektrum an Variationen, wechselnd von hohen zu tiefen Screams bis hin zu Growls oder gesprochenen Parts. Ebenso wechselt der Song mehrfach zwischen langsamen Passagen, die an die vorherigen Songs anschließen und schnellen, hektischen mit halsbrecherischen Drums.
SATAN BLED
Bei “Satan Bled” kommen DARK FORTRESS richtig in Fahrt. Einprägsames, schnelles Riffing, drängendes Schlagzeug und schnelle, grimmige Screams treiben den Song voran und bringen durchweg Bewegung in den Nacken. Hier muss man mal nicht nur angestrengt zuhören, sondern kann sich einfach von dem Song mitreißen lassen. Dies wird nur selten unterbrochen von groovenden Parts und einem filigranen Solo.
HIRUDINEANS
Das nächste Stück empfängt den Hörer wieder im unteren Tempobereich, wechselt aber nach einem einleitenden Part ins groovende Midtempo und pegelt sich dort geschickt ein, ohne an Spannung zu verlieren. “Hirudineans” ist ein solider Song ohne Schnörkel und zu viele Experimente und sticht gerade dadurch aus dem Album heraus.
NEMESIS
Der Anfang von “Nemesis” gibt dem Zuhörer sofort das Gefühl der Ruhe vor dem Sturm und dieser folgt sogleich nach einer kurzen Pause: da ist er, der Knüppelsong und er stürmt, auch wenn durch einen Midtempo-Part kurz unterbrochen, souverän durch die Gehörgänge. Nach zwei Dritteln des Tracks verliert das Unwetter langsam an Kraft und legt sich schließlich mit einem leiser werdenden, schaurigen Gitarrensolo.
THE VALLEY
“The Valley” lässt wie schon “Evenfall” rhythmisch starke Doom Metal-Einflüsse erkennen. Besonders auffällig ist der zunächst viel extremere Gesang. Zudem erschaffen vorsichtige Lead-Gitarre, untermalt von einer stückweise eingesetzten mächtigen Gitarrenwand, als auch hohe, eiskalte Keyboardklänge eine außergewöhnlich trostlose Atmosphäre, die sofort ein Gefühl der Aussichtslosigkeit hervorruft. Schlichtweg erhabener Song.
WRAITH
Die Überraschung des Albums haben sich DARK FORTRESS jedoch für das Ende des Albums aufgehoben. Zunächst scheint der Song wenig besonders und schließt an die vorherigen an. Doch schon der folgende eigentlich recht simple clean gesungene Part lässt kaum glauben, dass man es hier mit derselben Band zu tun hat. Doch nach einem instrumentalen Stück folgt die eigentliche Überraschung, die mich tatsächlich nochmal nachschauen lässt, ob die richtige CD in der Anlage liegt: der hohe cleane Gesang im folgenden Teil des Songs ist einfach so erhaben und in Verbindung mit der Musik so schön, dass ich es momentan kaum in Worte fassen kann. Das muss man einfach gehört haben! Im kommenden Review zum Album werde ich es aber bestmöglich nochmal versuchen.
Nachdem DARK FORTRESS nach “Séance” schon einen großen stilistischen Sprung zu “Eidolon” gemacht haben, springen sie jetzt erneut. Das Resultat erinnert dabei aber beim ersten Hören durchaus wieder an “Séance”. Rückentwicklung? Keinesfalls, denn das neue Werk ist absolut individuell und bietet trotz stilistischer Zusammenhänge mit der vierten Full-Length-Scheibe der Landshuter wieder ganz andere Highlights und Besonderheiten. Fans können voller Erwartungen auf den 22. Januar 2010 warten, für Ersthörer im Vergleich zum Vorgänger aber vielleicht ein ganz schön schwerer Brocken.
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Stile | Black Metal, Melodic Black Metal |
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