D-A-D
Fast On Wheels 2012 Tourblog
Special
2012 ist das Jahr der Dänen! Nicht nur, dass Dänemark die EU-Ratspräsidentschaft inne hat, auch D-A-D sind seit 03. Februar „Fast On Wheels“ durch Europa. Da sich die Danish Arts Agency zum Ziel gesetzt hat „allen Europäern dänische Kultur näher zu bringen“ haben wir beschlossen, uns dies zu Herzen zu nehmen und einen ganz speziellen Teil dänischer Kultur unter die Lupe zu nehmen. Vom 05. bis zum 08. Februar sind wir mit D-A-D im Tourbus unterwegs und geben Euch Einblick in deren Tourleben. Die genauen Termine sind:
05.02.2012 Frankfurt, Batschkapp
06.02.2012 Nürnberg, Hirsch Teil 1
06.02.2012 Nürnberg, Hirsch Teil 2
07.02.2012 Ludwigsburg, Rockfabrik
08.02.2012 Berlin, Postbahnhof
05. Februar 2012, Frankfurt Batschkapp
„Fast On Wheels“ heißt es seit Freitag im Hause D-A-D. Von Anfang Februar bis Mitte April wird der Dänen-Vierer quer durch Europa reisen und Fans guter Rockmusik mit eben dieser erfreuen. Tourauftakt war am 3.2. im dänischen Esbjerg aber bereits der zweite Termin ist in Deutschland. Wir können uns dem rollenden Disneyland für ein paar Tage anschliessen und sowohl von den Ereignissen bei Tageslicht als auch jenen nach Einbruch der Dunkelheit berichten.
Somit stürze ich mich am Sonntag Morgen in das Abenteuer Deutsche Bahn, um zum ersten Konzert in Frankfurt zu fahren. Entgegen allen Erwartungen ist der ICE pünktlich, „sie erreichen alle Anschlusszüge“ heißt es an jeder Station – so oft wie heute habe ich den Satz noch nie gehört! Da ich mit mindestens einer halben Stunde Verspätung gerechnet habe – nicht einmal auf die Unpünktlichkeit der Bahn kann man sich mehr verlassen -, komme ich noch vor Band und Crew an, die gegen Mittag in Frankfurt gelandet sind. Den erstaunlich kleinen Trupp von sieben Mann und einer Frau erwartet neben einer herzlichen Begrüßung eine heiße Suppe und eine Überraschung. Der vermeintliche Pfefferstreuer enthält Zimt, was Stigge erst nach „pfeffern“ seiner Suppe merkt. „Ja das ist ja auch für den Tequila“ erklärt die Köchin lachend die Gewürzauswahl und bringt Stigge und Laust eine Peffermühle, ersterer hat seine Gemüse-Zimtsuppe inzwischen ohne mit der Wimper zu zucken verzehrt.
Während in der Halle der Aufbau beginnt, beginnen Backstage die Überlegungen, was man mit dem Nachmittag machen kann. Sonntag? Alles geschlossen! Na dann, ab in den Bus, schlafen, lesen, warten. Warten müssen auch die Support Bands, die langsam eintrudeln und mit dem Aufbau warten müssen, bis D-A-D durch sind. Auch hier über kurz oder lang die Entscheidung, wieder ins Hotel zu gehen, es ist einfach zu kalt in der Batschkapp. Einzig die Küche, in der bereits das Abendessen vor sich hinköchelt, ist schön warm und ich bitte die Köchin um Asyl, das sie mir auch gewährt und so kriege ich Tipps für Curry (das übrigens sehr lecker war) und das Kochen für viele Musiker. „Man lernt jeden Tag etwas Neues“ hat Jesper mal zu mir gesagt, Kochtipps hätte ich hier aber nicht erwartet.
Ebenso wenig hätte ich erwartet, dass trotz eines scheinbar gut laufenden Soundchecks, bei dem sämtliche Instrumente durchprobiert werden, während des Konzertes erhebliche Probleme auftreten können. Wenn vom Frontmann ein „wir brauchen Stimmung“ zu hören ist, ist es meist ein Wink fürs Publikum, am heutigen Abend ist es jedoch ein Wortspiel von Jesper. Jacob ist nach den ersten Songs ein paar Minuten mit dem Stimmen seiner Gitarre beschäftigt, die anderen unterhalten das Publikum. Später haben die Binzer Brüder noch einmal verschiedene Stimmungen, die vom Publikum ist glücklicherweise durchgehend gut. Kein Wunder bei der Setlist, die neben vielen Songs des aktuellen Albums „DIC.NII.LAN.DAF.TERD.ARK“ Hits und Klassiker wie „Monster Philosophy“, „Sleeping My Day Away“ und „Riding With Sue“ enthält. Eine hervorragend zusammengestellte Setlist, die sicher bei den Wenigsten Wünsche offen lässt, selbst das kleine Mädchen in der ersten Reihe begeistert und traditionell mit „It’s After Dark“ endet.
Die nächste Stadt auf dem Tourplan ist Nürnberg. Bevor D-A-D den Hirsch rocken, steht eine Autogrammstunde im Saturn Fürth auf dem Plan. Wer Zeit hat, sollte unbedingt vorbei kommen, denn die Band wird nicht nur Autogramme geben sondern auch vier Songs live spielen!
Fotos vom Konzert in der Batschkapp:
Galerie mit 18 Bildern: D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012 - Frankfurt - D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012
06. Februar, Nürnberg Hirsch und Fürth Saturn
Vergiss den Bassisten, die Steaks werden kalt!
„Du wirst zwischen stinkenden Socken und alten Schlüppern aufwachen“ sagten die lieben Kollegen mit hämischem Grinsen als ich mich in den D-A-D-Urlaub verabschiedete. Zumindest die erste Nacht bestätigt dies nicht. Sowohl bei der Abfahrt in Frankfurt, als auch am Morgen danach, sieht der Bus ordentlich aus und außer dem ganz normalen Morgenduft liegt auch kein Gestank in der Luft. Während wir noch auf das Frühstück im Hirsch warten, erkundigt sich Troels nach meinem Wohlbefinden und verweist zusammen mit Ana darauf, dass es die erste Nacht sei und kein Schnee liegt… Also den Tag nicht vor dem Abend loben und abwarten, wie der Bus in ein paar Tagen aussieht.
Die ersten, die in Nürnberg aus ihren Kojen fallen, sind die vier Crewmitglieder, die erst einmal im Bus zusammensitzen, lesen, Video gucken, ratschen. Irgendwann gehen die ersten zwei schauen, ob das Frühstück im Hirsch schon eröffnet ist, nachdem sie nicht zurückkehren, gehen Ana und ich hinterher, finden Spiegeleier, Nürnberger, Brot, frisches Obst, Joghurt, Kaffee und Fruchtsäfte. Das Buffet ist eröffnet und stößt auf Begeisterung. Kurz darauf erscheinen auch die Binzer Brüder – von den dänischen Gesprächen verstehe ich zwar nichts, aber ein Wort kriege ich mit: Stimmung. Die soll heute besser sein als gestern.
Die Zeit zwischen Soundcheck und Konzert wird heute durch einen Ausflug zum Saturn in Fürth überbrückt, 17 Uhr steht eine D-A-D Autogrammstunde mit Live-Auftritt an. Ich habe das zweifelhafte Vergnügen mit dem ersten Taxi, in dem das Equipment ist, zu fahren. Zur Hauptverkehrszeit mit dem wahrscheinlich schlechtesten Taxifahrer der Stadt, der es schafft, lange nach dem zweiten Taxi, mit dem Band, Troels und Ana gefahren sind, anzukommen, obwohl diese später losgefahren sind! Als ich im Saturn endlich auf einen verantwortlichen Mitarbeiter stoße, begrüßt mich dieser sogleich mit einem freundlichen „die Band ist schon ganz aufgeregt weil die Gitarren noch nicht da sind“. Aufgeregt sehen die vier nicht aus, als ich in den Aufenthaltsraum komme, eher gelassen. Es war ja auch nicht zu befürchten, dass ich mich mit dem Equipment absetze…
Der Auftritt verläuft gut, die anwesenden Fans sind begeistert und müssen sich für die Autogramme hinterher nicht einmal anstellen. Jacob, Jesper, Laust und Stigge warten nämlich nicht, bis die Mitarbeiter des Saturn die Bühne umgebaut haben, sondern geben direkt in den Gängen Autogramme. Die Tische werden nur genutzt, wenn Autogrammjäger die Musiker direkt dort hin holen. Bei den meisten habe ich aber den Eindruck, dass es ihnen lieber ist, sich zwischen den CD Regalen Fotos, Poster und CDs signieren zu lassen.
Nachdem alle Autogramme gegeben sind – selbst Troels wurde um Autogramme gebeten – und der eigene CD und DVD Kauf getätigt wurde, finden sich nach und nach alle im Aufenthaltsraum ein, nur Stigge fehlt und fehlt und fehlt. Jetzt kommt doch Ungeduld auf, sollte es doch um sechs Abendessen geben, noch dazu Steaks! Je mehr Zeit vergeht, desto klarer zeichnen sich die Prioritäten ab, vergiss den Bassisten, der soll mit dem zweiten Taxi nachkommen.
Die Steaks müssen, als wir gegen halb acht im Hirsch ankommen, in der Mikrowelle wieder aufgewärmt werden und da der Einlass schon begonnen hat, wird nicht wie am Morgen im Barbereich sondern stilgerecht stehend in der Küche gegessen. Und jetzt heisst es wieder warten bis die Support-Bands fertig sind und D-A-D halb zehn endlich auf die Bühne können.
Fotos von der Autogrammstunde und dem Autritt im Saturn Fürth:
Galerie mit 18 Bildern: D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012 - Fürth, Saturn - D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012
06. Februar, Nürnberg Hirsch
Galerie mit 18 Bildern: D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012 - Nürnberg - D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012Auf Wiedersehen, ich verlasse die Tour!
Nachdem wir Stigge gestern im Saturn zurück ließen – die Steaks, ihr erinnert Euch!? – verlässt er nach der Show den Backstage Raum mit den Worten „Goodbye, I will leave the Tour now, I was promised sandwiches, but I’m so hungry!“ Und das nach der dritten Show!!! Das haben wir nun von unserem unkollegialen Verhalten. Aber weit kommt er nicht, schon am ersten McDonalds finden wir ihn wieder und da er nun satt ist, lockt ihn die Aussicht auf ein Bett auch wieder in den Bus…
Scherz beiseite, natürlich ist Stigge nicht auf seinem Koffer in die Nacht davon gerollt sondern in den Bus gegangen, wo sich nach und nach alle versammeln und darauf warten, dass es endlich los geht. Anders als am Abend zuvor verschwindet niemand sofort in die Koje, wird das heute noch ein Saufgelage? Nein, wird es nicht. Offenkundig hat nicht nur Stigge Hunger, denn Micha der Busfahrer hat den Auftrag, den ersten McDonalds anzusteuern. Der sieht leider zu aus, Jesper meint schon, dass wir auf die erste Raststätte warten müssen, aber Micha hat die besseren Augen und als der Nightliner zum Stehen kommt, sehen auch wir, dass Kunden im Laden sind. 20 Minuten Essenspause werden mit Micha vereinbart während die ersten schon aus dem Bus springen. Ein Nightliner, aus dem mitten in der Nacht hungrige Musiker und ihre Crew in den Laden stürmen, das muss doch komisch sein, denke ich mir. Andererseits haben die das hier vermutlich öfter, D-A-D sind sicher nicht die erste Band, die hungrig den Hirsch verlässt, das McDonalds-Personal zeigt sich jedenfalls unbeeindruckt. Der Blick der Verkäuferin wird dagegen skeptisch als der Fremde nach mir „10 Cheeseburger to go“ bestellt. Ok, da können wir mit unseren normalen Bestellungen natürlich nicht mithalten. Dafür kann die McDonalds Musikvideoauswahl nicht mit D-A-D mithalten! Der Knaller, den die vier mit „I Want What She’s Got“ kürzlich präsentiert haben, ist einfach unschlagbar.
Das Video, das allgemeine Aufmerksamkeit an unserem Tisch erregt, schafft das aber nicht auf Grund der Bilder oder der Musik sondern des Titels „Blow Me And Run“, der zu Erheiterung und Umdichtungen führt. Den größten Lacher kassiert Stigge mit „If You Know Me, You Run“.
Und damit geht es zurück in den Bus und für die meisten direkt ins Bett. Ich gucke noch meine Fotos der Show durch, zuerst schaut mir Kaspar über die Schulter und lacht bei mehreren Fotos von Jacob, die ich dann auch Ana und Jacob zeigen muss, danach guckt Troels mit und lobt den örtlichen Lichtmann. Troels hatte ihm mehr oder minder freie Hand gegeben, er sollte nur von vorne viel weißes Licht auf die Band geben, darauf achten, dass auch auf Laust genug Licht ist, Stroboscop bei „Reconstrucdead“ und viel Nebel! Daran hat sich der gute Mann auch gehalten. Aus dem Publikumsbereich sah das sehr gut aus, zum Fotografieren aus dieser Perspektive war das aber oftmals zu viel Nebel. Gegen die Sichtverhältnisse auf, hinter und neben der Bühne ist das aber gar nichts. Das war richtig spannend, manchmal habe ich gar nichts mehr gesehen und auch Troels meinte, er hat teilweise Stigge, der einen Meter von ihm weg stand, nicht mehr sehen können!
Nächster Halt: 07. Februar, Rockfabrik Ludwigsburg
07. Februar, Ludwigsburg Rockfabrik
Gut, dass wir in Nürnberg noch essen waren, sonst hätten wir das Personal der Ludwigsburger Rockfabrik zum Frühstück verspeisen müssen. Als wir gegen Mittag in die Raucherlounge kommen, die der Hauptaufenthalts- und Cateringraum für D-A-D und die Supportbands ist, ist noch kein Frühstück vorbereitet. Damit beginnt ein Tag, der hoffentlich der bescheidenste der ganzen Tour sein wird. Die schlechten Nachrichten gehen nämlich sogleich weiter. Statt D-A-D, die eigentlich in der kürzlich geschlossenen Stuttgarter Röhre spielen sollten, im großen Raum der Rockfabrik auftreten zu lassen, wurde das Konzert in das Loch über der Raucherlounge platziert. Eine Entscheidung, die hauptsächlich auf Unstimmigkeiten zwischen den involvierten örtlichen Veranstaltern zurückzuführen und in erster Linie dumm ist. Zwar ist das Konzert auf diese Weise ausverkauft, aber ein größerer Raum mit einer größeren Show, wäre für alle Beteiligten (Veranstalter, Band und Publikum) besser gewesen. Ich möchte behaupten, das was hier zu Ungunsten von Band und Publikum veranstaltet wurde, verdient die Bezeichnung „EPIC FAIL“. Aber egal, Band und Crew machen das Beste aus der Situation und auch die Supportband arrangiert sich irgendwie zwischen dem D-A-D Equipment auf der Bühne.
Während Troels, Kaspar und Rune aufbauen, vertreiben sich Jacob und Stigge die Zeit mit Sport, Jesper und Laust arbeiten hauptsächlich am Computer. Witzig finde ich, dass Jacob und Stigge quasi zufällig im gleichen Studio landen. Jacob hatte mich noch im Bus gebeten, zu schauen, ob es ein Fitnessstudio in der Nähe gibt, als er gesehen hat, dass ich online bin. Stigge, der viel später aufgestanden ist, hat sich beim Personal der RoFa erkundigt. Als er hinterher freudestrahlend erzählt, wo er gerade herkommt, erzählt Jacob, dass er im gleichen Studio war und die zwei tauschen ihre Erlebnisse aus. Das verstehe ich sogar ohne die Worte zu kennen. Viel mehr fasziniert mich ohnehin das breite Grinsen, das Stigges Gesicht nach dem Sport ziert und ich muss unweigerlich an ein Gespräch mit Freunden denken, in dem es darum ging, wie positiv sich Sport auf des allgemeine Wohlbefinden des modernen Menschen auswirkt. Ehrlich, wer Stigge nach seinem Ausflug ins Fitnessstudio gesehen hat, der weiß, Sport macht gesund und glücklich!
Der Soundcheck verläuft mehr oder minder ereignislos, die Scherze, die Troels macht verstehe ich – laut Ana zu meinem Glück – nicht. Danach heisst es, ein Restaurant suchen. Nicht nur, dass das Frühstück suboptimal war, es gibt noch nicht einmal Abendessen in der RoFa. So machen sich Ana, Jesper, Kaspar, Laust, Stigge, Troels und ich auf ins Restaurant. Rune und Jacob, der neue Saiten auf zwei seiner Gitarren aufzieht, bleiben in der RoFa. Für Ana wäre das auch die bessere Wahl gewesen, die Köche sind nämlich so langsam, dass sie sich ihr Essen einpacken lassen muss, um rechtzeitig am Merchstand zu sein. Irgendwie ist heute echt der Wurm drin.
Aber „the show must go on“ und D-A-D liefern auch heute Abend eine super Show ab, nur „Reconstrucdead“ fällt aus, irgendwie war Stigge zu schnell mit seiner Ansage für „Riding With Sue“, so dass Jacob auf Grund der unbeabsichtigten Änderung flink die Gitarre wechseln muss. Und nach der Show? Da muss die Crew einpacken und die Bandmitglieder telefonieren. Irgendwie sehe ich einige der vier immer wieder direkt nach der Show mit dem Telefon am Ohr. Jesper und Stigge verziehen sich beizeiten in den Bus und auch ich ziehe mich gegen eins in den schön warmen Nichtraucherbus zurück da die Luft in der Lounge immer rauchiger wird. Um zwei folgen dann auch die Partypeople des Abends und es heisst endlich „Bye-bye Rockfabrik!“ Für Micha beginnt nun die bisher längste Strecke, neun Stunden dauert die Fahrt nach Berlin, wo der Postbahnhof schon auf uns wartet.
Fotos vom Konzert in der Rockfabrik:
Galerie mit 15 Bildern: D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012 - Ludwigsburg - D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012Hier noch die gewünschte Information zur Setlist:
08. Februar, Berlin Postbahnhof
Nach den zwei kurzen Fahrten Frankfurt-Nürnberg und Nürnberg-Ludwigsburg steht heute Nacht eine 9 Stunden Strecke an, es geht von Ludwigsburg nach Berlin. Anders als in der Nacht zuvor kann Micha demnach nicht so langsam wie möglich fahren damit die Schlafenden in seiner Obhut eine besonders gute Nachtruhe haben. Troels hatte ihn in Nürnberg gebeten, nicht so schnell wie in der Nacht zuvor zu fahren, sondern sich so viel Zeit wie möglich zu lassen da das Fahrverhalten eines Nightliners bei geringen Geschwindigkeiten deutlich ausgeglichener und angenehmer für die Passagiere ist. Daran hat sich unser Fahrer auch gehalten, auf der Strecke nach Berlin geht das wie gesagt nicht, die Ankunft wird auch so erst für 11 Uhr erwartet und als wir gegen 12 Uhr am Postbahnhof ankommen sind sogar schon alle wach.
Die Crew macht sich direkt daran auszuladen und aufzubauen und die Band sucht das Frühstück auf. Die vier haben es heute eilig, denn nach drei Tagen, an denen sie kaum etwas machen konnten, freuen sich alle auf einen Shoppingtag in Berlin und sind schneller ausgeflogen als man gucken kann. Als sich der Aufbau dem Ende nähert, werden die vier zurückbeordert, am schnellsten ist Jesper in der Halle, es folgen Ana und Jacob, dessen neuer Mantel von allen ausgiebig betrachtet und kommentiert wird und nach einer halben Ewigkeit fährt auch das Taxi mit Laust und Stigge vor.
Der Soundcheck beginnt umgehend und ich komme zum letzten Mal in den Genuss „Girl Nation“ live zu hören. Der Song steht zwar nicht auf der Setlist dieser Tour, wird beim Soundcheck von der Band aber immer zuerst gespielt. Während der Shows spielen D-A-D den Song laut Stigge nicht mehr, weil sie ihn schon so oft gespielt haben, dass er die Zuhörer vermutlich schon langweilt. Für den Soundcheck ist er dagegen genau aus diesem Grund perfekt und weil es ein Song ist, bei dem alle vier singen und alles gecheckt werden kann.
Die Show verläuft wieder gut und die drei Herren der Saitenfraktion bringen uns herzlich zum lachen da sie es mehrmals schaffen, sich fast über den Haufen zu rennen. Zum rennen bringt Laust aber auch Kaspar, als er ihm signalisiert, dass eines der Becken ausgetauscht werden muss. Der macht sofort flinke Füße und hat Lausts Drumset im Handumdrehen wieder auf Vordermann gebracht. In solchen Momenten merkt man, wie wichtig eine eingespielte Crew für die Musiker ist und ich habe in den letzten Tagen den Eindruck gewonnen, dass D-A-D ein hervorragendes Team dabei haben.
Nach der Show beginnt in der Halle sofort wieder das Equipment-Tetris, Backstage beginnt man sich für einen Ausflug ins bekannte Berliner White Trash fertig zu machen. Für mich heisst es Abschied nehmen und nach Hause zu fahren, denn meine Tage im D-A-D-Tourbus sind gezählt.
Fotos vom Konzert im Postbahnhof:
Galerie mit 18 Bildern: D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012 - Berlin - D-A-D - Fast On Wheels Tour 2012