Cirith Ungol
Der große Diskografie-Check
Special
I’m Alive, 2019
Normalerweise bleiben Live-Alben in unseren Diskografie-Checks außen vor, „I’m Alive“ nimmt aber gleich aus mehreren Gründen eine Sonderstellung im Schaffen von CIRITH UNGOL ein und soll daher nicht außen vor bleiben.
NIGHT DEMON-Chef Jarvis Leatherby, ausgewiesener CIRITH UNGOL-Fan, hatte jahrelang versucht, die Band zu einer Reunion zu überreden. 2016 war es dann schließlich soweit und CIRITH UNGOL reformierten sich in der Besetzung Tim Baker (Gesang), Robert Garven (Drums), Jim Barraza (Gitarre) und Greg Lindstrom (Gitarre) sowie Jarvis Leatherby am Bass für das zweite Frost and Fire Festival in Ventura, Kalifornien. 2017 folgten gefeierte Headliner-Gigs bei diversen europäischen Festivals, darunter das Hammer Of Doom in Deutschland sowie das griechische Up The Hammers. Diese beiden Auftritte wurden 2019 schließlich in fantastischer Qualität unter dem Titel „I’m Alive“ als üppiges Live-Boxset bestehend aus zwei randvollen CDs und zwei DVDs veröffentlicht.
Der Clou daran ist allerdings nicht nur der schiere Umfang dieses Pakets, sondern vor allem die bestechende Form, in der sich CIRITH UNGOL präsentieren. Besonders Tim Baker wirkt so, als hätte die über zwanzigjährige Pause seiner Stimme überhaupt nichts anhaben können. Im Gegenteil, der Mann klingt bei den Auftritten noch kräftiger, aggressiver und angepisster als je zuvor. Doch auch der Rest der Band spielt nicht nur unfassbar tight, grade den etwas angestaubten Stücken der ersten Alben haben die Wunder moderner Tontechnik hörbar gutgetan. Klassiker wie „Atom Smasher“, „I’m Alive“, „Black Machine“ oder die jeweiligen Titelstücke knallen mit einer bis dahin ungehörten Power aus den Boxen und das ohnehin schon knackige Material von CIRITH UNGOL erhält durch den druckvolleren Klang nochmal zusätzlichen schwermetallischen Wumms. Ein Hoch auf den Soundmenschen!
Zum DVD-Teil: Sicherlich zählen CIRITH UNGOL nicht zu den agilsten Live-Performern der Heavy-Metal-Szene, eine recht einzigartige Bühnenpräsenz strahlen sie aber dennoch aus. Die lässige Art und Weise, in der Tim Baker nur mit ein paar anfeuernden Gesten den Zeremonienmeister gibt und die Hingabe, mit der sich Gitarrist Jim Barraza in seine Solo-Eskapaden wirft, sind durchaus sehenswert. Für etwas mehr Bewegung im Hintergrund sorgt zudem das wie immer wild headbangende und ausufernd posende Bandküken Jarvis Leatherby.
„I’m Alive“ dokumentiert also nicht nur die triumphale Rückkehr einer Legende auf die Bühnen dieser Welt und gehört damit zum Pflichtprogramm jedes Fans, auch als Querschnitt für CIRITH UNGOL-Einsteiger eignet sich dieses Live-Monster bestens.
Sammlungswürdig: Unbedingt!
Anspieltipps: Alles! Ist ja schließlich ein Best-Of-Programm.
Hans Völkel
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Stile | Heavy Metal |
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