Cathedral
Ein Abschied in Würde
Special
Aber auch mein zweites CATHEDRAL-Konzert bleibt mir auf ewige Zeiten in Erinnerung, da ich dafür zusammen mit einigen anderen begeisterten Freaks kurz nach Weihnachten 1992 einen Ausflug nach München zur zweiten „Rock Hard-Christmas-Festival-Tournee“ unternahm. Auch hier war das Verhältnis unter den Musikern ein extrem relaxtes, ebenso aber auch der Umgang mit den Fans vorbildhaft. So unternahmen die Herren Griffiths und Dorrian vor ihrem Set einen umfassenden „Plauder-Spaziergang“ (erwähnte ich schon, dass ich damals leider noch keinen Fotoapparat hatte?) quer durch das großräumige Areal des im ehemaligen Flughafen Riem untergebrachten Clubs „Terminal“. Genau so kann man Fans gewinnen, so schafft man sich Klientel!
Als überaus treu erwies sich im Laufe der folgenden Jahre aber nicht nur die Klientel von CATHEDRAL, auch die Truppe selbst wusste was sie an ihren Kontakten hatte und so kam es, dass nach einem kurzen Techtelmechtel mit Columbia Records, das 1993 „The Ethereal Mirror“ hervorbrachte, eine abermalige, im Nachhinein betrachtet erneut unglaublich produktive, wie auch für die Band und die Szene als Gesamtheit prägende, auf konstanter Entwicklung und „Erneuerungen“ basierende Kooperation mit Earache eingegangen wurde. Diese Zusammenarbeit sollte die Briten erneut auf Tournee bringen und zwar zusammen mit SLEEP und PENANCE. Der Gig in Wien („Rockhaus“, wo sonst?) war zwar alles andere als gut besucht, doch allein die Tatsache, dass die Bands danach der gefühlten knappen Hundertschaft nahezu einzeln und persönlich die Pranken schüttelten, um sich zu bedanken, legte unmissverständlich Zeugnis von einer vorbildlichen Einstellung ab und brachte dem gesamten Tour-Tross reichlich Sympathiepunkte ein. In Erinnerung ist mir davon auch noch der „dezente“ Geruch inklusive schier undurchdringbarer Rauchwolke aus dem Backstage-Bereich……
Bald darauf war den Band wieder in Wien zu Gast, diesmal als Support der Genre-Ikone BLACK SABBATH, die man 1994 (bei uns spielte das Package im längst ausgemusterten „Bank Austria Zelt“) begleiten durfte, sich dafür jedoch erst einmal einen Drummer sowie einen zweiten Klampfer suchen musste. Die vor allem hinter Drumkit mehrfach umbesetzte Position wurde für jene Gastspielreise kurzfristig prominent besetzt, wobei der früher bei PENTAGRAM und immer noch bei RAVEN aktive Joe Hasselvander seinen langjährigen Kollegen Victor Griffin gleich mitbrachte.
Auch in der folgenden, für Heavy Metal an sich eher suboptimalen Phase waren CATHEDRAL ungemein aktiv und vor allem kreativ und so kam es, dass die Band mit „The Carnival Bizarre“ (1995), „Supernatural Birth Machine“ (1996), „Caravan Beyond Redemption“ (1998) und „Endtyme“ (2001) innerhalb von sechs Jahren völlig unterschiedlich ausgerichtete Werke lieferte und ihre experimentelle Phase durchlebte. Interessant zu bemerken ist auch, dass in jener Zeit endlich wieder besetzungstechnische Ruhe einkehren konnte, da sowohl Leo Smee am Bass (der erst vor den Aufnahmen zum aktuellen Dreher durch REPULSION-Saitendehner Scott Carlsson ersetzt werden musste) wie auch Schlagzeuger Brian Dixon als „Messdiener“ bis einschließlich des letzten Studioalbums „The Guessing Game„, respektive der Bekanntgabe der Bandauflösung an der Seite von Dorrian und Jennings fungierten.
Mehr zu Cathedral
Band | |
---|---|
Stile | Doom Metal |
Interessante Alben finden
Auf der Suche nach neuer Mucke? Durchsuche unser Review-Archiv mit aktuell 37235 Reviews und lass Dich inspirieren!
Kommentare
Sag Deine Meinung!