Candlemass
"Death Magic Doom" Prelistening-Bericht

Special

Am 03.04.09 erscheint das neue CANDLEMASS-Album „Death Magic Doom“ und damit der zweite Longplayer mit Sänger Robert Lowe, das dritte Langeisen nach der Reunion. Aufgenommen wurde das neue Werk in den Polar Studios, wo auch bereits der Vorgänger „King Of The Grey Islands“ entstand. Wir hatten die Gelegenheit, vorab in die acht neuen Songs reinzuhören. Natürlich wollten wir euch unsere ersten Höreindrücke nicht vorenthalten.

1. If I Ever Die

Der Opener beginnt erst sehr leise mit Rückkopplungen, ehe es dann treibend richtig losgeht. Das Stück ist eingängig, ziemlich straight und geht stark nach vorne. Im tollen Refrain glänzt Sänger Robert mit seiner grandiosen Stimme. Nach der Hälfte des Stücks erfolgt ein plötzliches Break, es geht etwas abgehackt weiter, ehe ein herrlich melodisches Gitarrensolo folgt. Die letzten Zeilen des Liedes singt Robert alleine, ohne instrumentale Unterstützung. Gelungener Opener, es verlangt mir nach mehr!

2. Hammer Of Doom

Kann es eigentlich einen besseren Songtitel für eine Band wie CANDLEMASS geben? Verständlich, dass Bandkopf Leif Edling diesen Titel auch für das Album wollte. Da es aber bereits ein Festival in Würzburg gibt, welches sich die Rechte an diesem Namen gesichert hat, heißt das Werk nun eben „Death Magic Doom“ – auch ein klasse Titel (würde mit anderer Schreibweise auch ganz gut zu RUNEMAGICK passen)!
„Hammer Of Doom“ ist für mich jetzt schon der heißeste Anwärter für den Doom-Song des Jahres. Zäh schleppend, dezent melodisch, ruhig, zurückhaltender Gesang, die Spannung baut sich bis ins schier Unermessliche auf, ehe der erste kraftvolle Ausbruch folgt, doch es geht wieder ruhig weiter, bis nach der Hälfte endlich der Gipfel erreicht ist, der Refrain bricht mit voller Wucht über dem Hörer ein. Im letzten Drittel wird unvermittelt das Tempo gehörig angezogen, und es folgt wieder einmal ein Gitarrensolo, dieses Mal allerdings von der eher chaotischeren Variante, was sehr gut zur apokalyptischen Stimmung des Stückes passt, was auch durch die Glockenschläge verstärkt wird. Killer!

3. The Bleeding Baroness

Melancholisch geht es weiter, wenngleich zuerst einmal doch wieder ruhiger. Langsame Gitarrenklänge und Roberts feinfühliger Gesang übernehmen die erste Minute, ehe der Rest der Band mit einsteigt, und das Tempo sogleich gehörig angezogen wird. „The Bleeding Baroness“ ist ein typischer CANDLEMASS Heavy-Doomer, mit starkem Riffing, leicht theatralischem Gesang, einprägsamen Refrain, dunkler Atmosphäre und einigen Wendungen. Für Überraschung sorgen die Streichinstrumente, welche sich gegen Ende des Stücks dazugesellen.

4. Demon Of The Deep

Ziemlich ähnlich, nämlich ebenfalls ruhig, nur mit Gitarre und Gesang beginnt das sehr dynamische „Demon Of The Deep“. Dabei spielt die Gitarre erstmal cleane Töne, wodurch der Kontrast natürlich sehr stark ist, wenn die ganze Band lautstark loslegt. Das Stück klingt aufgrund seines Gitarrensounds sowie der Spielweise sehr traditionell, wozu auch die Orgel ihren Anteil mit beiträgt. Könnte glatt aus den Siebzigern sein, wenn es nicht so verdammt heavy wäre.

5. House Of Thousand Voices

Apropos heavy! Das folgende, drückende und epische „House Of Thousand Voices“ ist ein wahrhaft schwerer Brocken, in getragener Geschwindigkeit walzen sich CANDLEMASS durch diesen Doomer. Dezente Keyboards genauso wie die klassischen Soli setzen feine Akzente. Und über allem thronen diese starken Hooklines.

6. Dead Angel

Ziemlich schnell mit ordentlich Double-Bass startet „Dead Angel“, das auch im gesamten Verlauf nie langsam wird. Das Stück ist eine abwechslungsreiche Heavy-Metal-Nummer, mit ausladenden Solo-Eskapaden und sich ins Hirn fressendem Refrain.

7. Clouds Of Dementia

„Clouds Of Dementia“ ist dann wieder ein getragener Doom-Song, mit typischem Monster-Riffing, Hintergrund-Chören, tragischem, gleichzeitig majestätischem Gesang, schönen Leads und feinem Solo. Die Stimmung des Stücks erinnert mich ein wenig an das Zweitwerk der Schweden, die Göttergabe „Nightfall“.

8. My Funeral Dreams

Den Abschluss bildet das nicht minder tragische „My Funeral Dreams“. Ebenfalls mit angezogener Handbremse walzen sich CANDLEMASS getragen durch dieses epische Stück mit wieder einmal grandiosem Refrain und sich immer weiter steigernden Streichern.

Die Gesamtlänge des Albums dürfte knapp 50 Minuten betragen. Der Sound zeigt sich ziemlich fett, druckvoll, dabei aber ständig authentisch und organisch. Die Stücke sind durch die Bank sehr dynamisch und klingen sehr erwachsen. Keine Frage, CANDLEMASS sind und bleiben einfach brillante und begnadete Songschreiber, denn auch „Death Magic Doom“ ist wieder einmal ein spannendes, fesselndes und facettenreiches Album geworden. Vor allem die ausgezeichnete Gitarrenarbeit, welche mit vielen wahnsinnig guten Soli glänzt, verdient Respekt, ebenso wie der kraftvolle, emotionsgeladene Gesang. „Death Magic Doom“ ist düster, wirkt aber nicht ganz so dunkel wie „King Of The Grey Islands“. So verführen uns CANDLEMASS wieder mit viel Ausdruck, Leidenschaft und Seele in die Abgründe des epischen Doom Metals. Death Magic Doom eben.

25.01.2009

Geschäftsführender Redakteur (stellv. Redaktionsleitung, News-Planung)

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