Burial Vault
Pre-Listening zu "Incendium"
Special
Bereits mit ihrem Debüt „Ekpyrosis (Periodic Destruction)“ und zwei vorangegangenen EPs („…There Is No Resort“ 2008 und „Come To Grief“ 2009) konnten die deutschen Melodic Death Metaller BURIAL VAULT erstes Aufsehen erregen und positive Resonanzen ergattern. Nun setzen die beim aufblühenden Label Apostasy Records heimischen Musiker nach und verkünden die bevorstehende Veröffentlichung ihres zweiten Albums, betitelt „Incendium“.
Druckvoll und sauber produziert von Jörg Uken, der bereits mit Bands wie DEW-SCENTED und GOD DETHRONED gearbeitet hat, greifen BURIAL VAULT in die Vollen und machen deutlich, dass es zwischen Bands mit großen Namen und jenen, die noch keinen allzu großen Bekanntheitsgrad besitzen, soundtechnisch keine qualitativen Unterschiede geben muss. Das stimmige Artwork kommt von Ben Borucki kreiert, einem Künstler, dessen Arbeit auch schon bei SUICIDE SILENCE und AGATHODAIMON zu sehen war.
Etwas Besonderes haben sich BURIAL VAULT mit dem Konzept des Albums ausgedacht. Thematisch inspiriert wurden Tobias Schaub, Raimund Ennenga, Immo Groeneveld, Alexander Petri und David Speckmann von Ray Bradburys Fahrenheit 451. Musik und Texte beschreiben die Metamorphose eines Menschen in der nicht allzu fernen Zukunft.
„Incendium“ ist in vier Kapitel unterteilt und wird 13 Lieder beinhalten.
Chapter I:
01. The Stench Of Burning Thoughts
02. A Blind Follower And A Watchful Hound
Chapter II:
03. Soil & Green
04. Peculiar
05. The Nightly Horror
06. Prelude To Peripety
07. Fatal Accident
Chapter III:
08. Struggling Doubt
09. Moment Of Truth
10. Awareness
Chapter IV:
11. Surveillance Web
12. Catharsis
13. Black Into White
„Peculiar“
In melancholische Melodien und zunächst gemächlichem Tempo gehalten, entwickelt sich das Stück im weiteren Verlauf zu einem richtigen Melodic Death Fest, vieleseitig und facettenreich. Nach einem Aufbäumen bis hin zum Blastbeat in der Songmitte wechselt die Stimmung wieder zur Melodramatik und ein erstaunlich reiner Klargesang erobert die Aufmerksamkeit des Hörers. Verspielt, weiterhin melodisch schnell und langsam im Wechsel zeigen BURIAL VAULT mit diesem Stück sehr gut, auf welchem Stand die Band mittlerweile ist.
„Fatal Accident“
Was mit seinen Melodien und dem typischen Uptempopart zunächst wie eine Ausgeburt Schwedens klingt, wird schnell mit einem saftigen Blast ausgehebelt. BURIAL VAULT setzen fix ihre Marke und trumpfen auch hier wieder mit starken, einprägsamen Melodien. Dieses Mal regiert jedoch deutlich mehr der Knüppel, was der Band in Kombination mit den Gitarrenmelodien sehr gut zu Gesicht steht. Abwechslung wird natürlich erneut groß geschrieben und selbst ein Akustikpart wirkt weder deplatziert noch in irgend einer anderen Form seltsam. Immer wieder finden die Musiker den Weg zu ausgefeilten, hymnenhaften Melodien, durchbrechender Härte aber auch coolen Midtempoparts.
„Awareness“
Zu Beginn erinnert das Lied an klassischen Heavy Metal, bis die Gitarrenmelodien geschickt Fahrt aufnehmen und von schön sauberem Blastdrumming unterstützt werden. BURIAL VAULT gelingt es klasse, traditionelle Elemente aus dem Heavy Metal und Death Metal mit ihrer speziellen Art zu kombinieren und sich so eine eigene kleine Nische zu erspielen. Wieder sind es die hymnenhaften Melodien, die nicht selten sogar ein wenig an MITHOTYN oder auch DISSECTION erinnern, ohne aber diese zu kopieren geschweige denn in Richtung Songwriting genannter Bands zu schielen.
„Catharsis“
Mit seinen wuchtigen Riffs und schweren Beats kann das Stück schnell trumpfen und bringt die Nackenmuskeln sofort in Wallungen. Dies Konzept wird innerhalb des Stückes beibehalten und schnelle Einschübe gibt es nur in Form des I-Tüpfelchens eines Parts. Insgesamt ein super ausgelotetes Stück im Midtempo und wieder mit feinen Melodien ausgestattet.
Diese vier Tracks machen schon richtig Appetit auf das erscheinende Werk, welches am 24.05.2013 in den Regalen stehen wird. BURIAL VAULT haben sich nach ihrem Debüt deutlich gesteigert und werden sich mit „Incendium“ und ihrer gekonnt konzipierten Musik und Lyrik wohlverdient neue Anhänger erspielen und insgesamt mehr Gehör verschaffen. Bleibt am Ende noch ein Zitat von Heinrich Heine, das wunderbar zum Albumkonzept passt:
„Dort, wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.“