Brutality
Der Diskografie-Check
Special
Sea Of Ignorance (2016)
Im Jahre 2012 schließlich wagten BRUTALITY die erneute Reunion und veröffentlichten schließlich stolze 20 Jahre nach „In Mourning“ wieder ein Album. Während die jüngeren Fans diese Band sicher eher weniger kannten, hatten wir Alten schon irgendwie auf „Sea Of Ignorance“ gewartet. Schließlich war es in den 20 Jahren Veröffentlichungspause keiner Band gelungen, diesen Sound gleichwertig zu kopieren, das spricht für die mittlerweile älteren Herren.
Und auch nach all den Jahren der Entbehrung weiß man hier nach zwei Sekunden „Sea Of Ignorance“ sofort, welche Kapelle zum Tanz aufspielt. Erneut findet man immer wieder diese herrlich melodischen Harmonien und verdammt starke Soli. BRUTALITY haben definitiv fast nichts verlernt. Hervor heben muss man auf jeden Fall das düster startende „48 to 52“, den flotten Kracher „Fatal Cure“, „Tribute“ mit seinem fast schon träumerischen Einstieg oder aber das melodisch treibende „End Of Days“.
Der Neustart als Mutmacher
BATHORY covern hingegen ist generell ein gewagtes Unterfangen, vor allem für eine Death Metal Band. Und so liefert man zwar eine recht solide Version von „Shores In Flames“ ab, der jedoch Dramatik und Erhabenheit des Originals logischerweise ziemlich abgehen.
Unterm Strich steht letztlich ein gelungenes Comeback mit lediglich kleinen Makeln. So ist der Sound diesmal leider etwas dumpf und kraftlos, zudem findet man bei nüchterner Betrachtung schon ein paar Längen und ungewohnt eher unspektakuläre Passagen. Dennoch freute man sich vor vier Jahren als Fan einfach wahnsinnig, dass die Band wieder am Start war, und da sieht man ja auch über so manchen leichten Mangel gerne hinweg.
Trotzdem liegt das Niveau von „Sea Of Ignorance“ leider nicht mehr ganz auf dem Mitte der 90er Jahre. Das ist kein Vorwurf, denn das damals war fast schon übermenschlich, so etwas kannst du nicht einfach so wieder aus der Schublade zaubern.
BRUTALITY hätten vielleicht richtig groß (zumindest für Death-Metal-Verhältnisse) werden können, wenn es diese Veröffentlichungs-Pausen nicht gegeben und Nuclear Blast länger auf die Band gesetzt hätte. Hoffen wir einfach mal, dass uns diese Band noch viel zu sagen hat und bald mal wieder mit neuem Material um die Ecke kommt. Denn auch das kann es eigentlich noch nicht gewesen sein…
Note: 7 Punkte
Label: Repulsive Echo Records
Release: 22.01.2016
Anzahl Songs: 8
Spieldauer: 39:41
Tracklist:
1. Sea Of Ignorance
2. 48 to 52
3. Fatal Cure
4. Tribute
5. Perpetual Resolution
6. Barbarically Beheaded
7. Shores In Flames (BATHORY Cover)
8. End Of Days
Ich kenne die Band seit 1994. Habe aber die Alben selbst nur sporadisch angehört und nie in Ruhe. Jetz über 20 Jahre später über wo ich über viel besserem Equipment höre sind die ersten beiden Alben wirklich eine Wucht. Die Produktion ist sehr gut. Aber insgesamt reiht sich Brutality ein in eine von vielen „guten“ Bands im Death Metal. Ich denke wie man deren Alben mit ihrer Großartigkeit interpretiert hängt damit zusammen womit man früher im Death Metal aufgewachsen ist. Ich hatte um 1993 oder 1994 deren Alben nicht und niemand im Freundeskreis konnte sie mir ausleihen.
Danke fürs Juwel ausgraben. Gute Alben um den schon fast toten Death Metal Sound kennenzulernen.
Sehr,sehr starke Combo! Habe mich grad, quasi rückwärts nochmal durchgehört! In „Sea of ignorance“ hatte ich damals nur kurz reingehört , heute musste ich sie mir kaufen,weil, macht Bock!!!