Brutality
Der Diskografie-Check

Special

Brutality-In-Mourning

In Mourning (1996)

Das berühmte und viel zitierte dritte Album, hier trennt sich ja oft die Spreu vom Weizen. In welche Richtung würde „In Mourning“ BRUTALITY führen? Der Opener „Obsessed“ gibt darauf noch keine endgültige Antwort. Man ist sofort wieder mittendrin in der brutalen Welt und findet erneut umgehend alle altbekannten und lieb gewonnenen Zutaten.

Es hat sich eigentlich kaum etwas verändert im Vergleich zu den ersten beiden Scheiben. Aber das Material ist vielleicht nicht mehr ganz so zwingend und irrwitzig genial. Das reicht zwar immer noch locker aus, um einem Großteil der Mitstreiter die Rücklichter zu zeigen. Aber natürlich muss man BRUTALITY vor allem an den eigenen Glanztaten messen, und da fällt diese Scheibe eben doch ganz leicht ab. Von „Pulver verschossen“ kann zwar nicht mal im Ansatz die Rede sein. Dennoch schleichen sich für die Verhältnisse dieser Combo eben doch ein paar ganz dezente Längen ein.

Das Haar in der Suppe

Die Aussage gilt aber ausdrücklich nicht für Kracher wie „Destroyed By Society“, „Died With Open Eyes“, „Subjects To Torture“ und vor allem den Volltreffer „Calculated Bloodshed“. Hier wird das gleiche Feuerwerk wie zuvor abgebrannt. BRUTALITY hatten einfach ihren Weg gefunden und gingen genau den stur geradeaus. Jeder Song hat einerseits eine gewisse Urgewalt und ist andererseits trotzdem filigran. Diese zwei Seiten von BRUTALITY muss man ganz einfach lieben.

Es werden zwar nicht mehr ganz so viele Ideen wie gerade auf dem Debüt verbraten, aber immer noch verdammt viele. Und BRUTALITY waren nie die Band der markanten Hits, die findet man auch hier nicht, das stört aber keineswegs bei diesem hohen Niveau. Diese ganz eigenen BRUTALITY-Soli sitzen weiterhin nahezu hervorragend, wenn auch vielleicht nicht mehr ganz mit diesem tödlichen Irrwitz.

Was einem jedoch sofort beim ersten Durchlauf auffällt, diesmal gibt es keine Intermezzi, aus welchem Grund auch immer. Das ist eigentlich sehr schade, schließlich waren die fast schon so etwas wie ein Markenzeichen der Band geworden.

Bei aller ganz dezenten Kritik muss man aber auch ganz klar feststellen, das wir es hier immer noch mit einem bockstarken Album zu tun haben. Es hat ganz einfach nur das „Pech“, sich mit zwei bärenstarken Vorgängern messen zu müssen.

Nach „In Mourning“ verloren die Jungs ihren Vertrag bei Nuclear Blast und tauchten erstmal für fünf Jahre ab. Dann versuchte man ein Comeback, bei dem allerdings nur ein Demo heraus sprang. Schließlich lösten sich BRUTALITY 2005 erneut auf, nachdem Gitarrist Larry Sapp kurz vor den Aufnahmen zum geplanten vierten Album verstarb. Aber das sollte es zum Glück noch nicht gewesen sein.

Note: 8 Punkte

Label: Nuclear Blast

Release: 02.08.1996

Anzahl Songs: 9

Spieldauer: 47:23

Tracklist:

1. Obsessed

2. The Past

3. Destroyed By Society

4. Waiting To Be Devoured

5. Died With Open Eyes

6. In Mourning

7. Subjects To Torture

8. Calculated Bloodshed

9. Extinction

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01.04.2020

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2 Kommentare zu Brutality - Der Diskografie-Check

  1. Knirps sagt:

    Ich kenne die Band seit 1994. Habe aber die Alben selbst nur sporadisch angehört und nie in Ruhe. Jetz über 20 Jahre später über wo ich über viel besserem Equipment höre sind die ersten beiden Alben wirklich eine Wucht. Die Produktion ist sehr gut. Aber insgesamt reiht sich Brutality ein in eine von vielen „guten“ Bands im Death Metal. Ich denke wie man deren Alben mit ihrer Großartigkeit interpretiert hängt damit zusammen womit man früher im Death Metal aufgewachsen ist. Ich hatte um 1993 oder 1994 deren Alben nicht und niemand im Freundeskreis konnte sie mir ausleihen.

    Danke fürs Juwel ausgraben. Gute Alben um den schon fast toten Death Metal Sound kennenzulernen.

  2. Roastbeef sagt:

    Sehr,sehr starke Combo! Habe mich grad, quasi rückwärts nochmal durchgehört! In „Sea of ignorance“ hatte ich damals nur kurz reingehört , heute musste ich sie mir kaufen,weil, macht Bock!!!