Brutality
Der Diskografie-Check

Special

Brutality-When-The-Sky-Turns-Black

When The Sky Turns Black (1994)

Eine herausragende Leistung abliefern, ist das eine. Die dann aber zu bestätigen, ist nochmal eine ganz andere Hausnummer. Doch BRUTALITY können mit „When The Sky Turns Black“ fast an die Genialität des Debüts anknüpfen, und das erstaunlicherweise gerade mal ein Jahr später.

So ist man gleich mit dem eröffnenden Titeltrack sofort wieder mittendrin in der ganz eigenen Welt von BRUTALITY. Tonnenschwer, hoch melodisch, mächtig drückend, mega genial. Und die Vocals von Scott Reigel sind erneut ein Genuss. Unterschiede zum Debüt? Gibt es eigentlich nicht, obwohl natürlich der Überraschungseffekt diesmal fehlt, dafür aber die Erwartungshaltung umso höher war. Die Band knüpft einfach nahtlos an das geniale Debüt an, als sei es das natürlichste der Welt. Und die Jungs schütteln sich erneut unglaublich lässig und scheinbar mühelos die genialsten Melodien aus den Ärmeln, als Beispiel sei einfach mal stellvertretend „Race Deffects“ genannt.

Das nächste Ideenfeuerwerk

Erneut wird die Scheibe zweimal von Intermezzi hart unterbrochen. Und das ist auch gut so, dieses Stilmittel hätte man sonst nämlich schwer vermisst. Genau wie diese genialen Schreie zu Beginn von „Screams Of Anguish“, einfach herrlich. Und dann drückt dich die Walze wieder in die Furche, gnadenlos, einfach nur leiden und genießen. Manchmal scheint jedes Instrument einen anderen Song zu spielen, aber unterm Strich steht einfach nur geniale Mucke, ziemlich irre.

„Artistic Butchery“ hingegen ist einerseits so ein Beispiel dafür, dass diese Scheibe ist etwas düsterer und minimal weniger verspielt als das Debüt ist. Andererseits zieht dann „Shrine Of The Master“ nochmals alle Register, hier wird nochmals gefiedelt und soliert bis die Finger bluten. Und das BLACK SABBATH Cover „Electric Funeral“ fügt sich absolut nahtlos in dieses Album ein.

Soll man also trotzdem meckern? Ok, vielleicht ganz dezent hinter vorgehaltener Hand. Denn entweder fehlt im Vergleich zum Debüt diesmal der allerletzte Schuss Genialität, oder aber man hat sich einfach zu rasch an die enorme Klasse der Band gewöhnt. Schließlich reden wir auch hier von einer absolut beeindruckenden Scheibe. BRUTALITY sprühen also hier vielleicht nicht ganz so über wie auf „Screams Of Anguish“, stecken aber immer noch fast sämtliche Konkurrenz locker in die Tasche.

Der Blick in die Vergangenheit verklärt ja oft die Realität, das kennt jeder. Aber diese Band war ganz einfach bahnbrechend. Doch ein solcher Doppelschlag zu Beginn der Karriere ist kaum zu toppen. Und darunter würden in der Folge auch BRUTALITY zu leiden haben, das nennt man dann wohl den Fluch der guten Tat.

Note: 9 Punkte

Label: Nuclear Blast

Release: 15.11.1994

Anzahl Songs: 10

Spieldauer: 42:00

Tracklist:

1. When The Sky Turns Black

2. Race Deffects

3. Awakening

4. Electric Funeral (BLACK SABBATH Cover)

5. Foul Lair

6. Screams Of Anguish

7. Esoteric

8. Artistic Butchery

9. Violent Generation

10. Shrine Of The Master

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01.04.2020

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2 Kommentare zu Brutality - Der Diskografie-Check

  1. Knirps sagt:

    Ich kenne die Band seit 1994. Habe aber die Alben selbst nur sporadisch angehört und nie in Ruhe. Jetz über 20 Jahre später über wo ich über viel besserem Equipment höre sind die ersten beiden Alben wirklich eine Wucht. Die Produktion ist sehr gut. Aber insgesamt reiht sich Brutality ein in eine von vielen „guten“ Bands im Death Metal. Ich denke wie man deren Alben mit ihrer Großartigkeit interpretiert hängt damit zusammen womit man früher im Death Metal aufgewachsen ist. Ich hatte um 1993 oder 1994 deren Alben nicht und niemand im Freundeskreis konnte sie mir ausleihen.

    Danke fürs Juwel ausgraben. Gute Alben um den schon fast toten Death Metal Sound kennenzulernen.

  2. Roastbeef sagt:

    Sehr,sehr starke Combo! Habe mich grad, quasi rückwärts nochmal durchgehört! In „Sea of ignorance“ hatte ich damals nur kurz reingehört , heute musste ich sie mir kaufen,weil, macht Bock!!!