Blind Guardian
A Traveler's Guide To Space And Time
Special
Nachdem sich die aus Schulfreunden bestehende Band 1987 nach drei Jahren unter dem Namen LUCIFER’S HERITAGE in BLIND GUARDIAN umbenannte, war der Weg zu einer international erfolgreichen Musikerkarriere zwar frei, aber zu Beginn noch recht steinig. 1988 erschien das Debüt “Battalions Of Fear”, das schon erste Trademarks des typischen BLIND GUARDIAN-Sounds beinhaltete. Neben drei damals neuen Stücken (“Guardian Of The Blind”, “The Martyr” und “By The Gates Of Moria”) befanden sich ausschließlich Songs auf dem Album, die auch schon auf den beiden, unter dem alten Bandnamen veröffentlichten, Demos der Band standen. Die Songs zeigen teilweise noch deutliche Parallelen zu IRON MAIDEN oder HELLOWEEN auf, können aber bereits ein gewisses Maß an Eigenständigkeit aufweisen, was beispielsweise die Melodieführung in den Refrains angeht. Dass die Songs – die ausnahmslos aus der Feder von Gitarrist André Olbrich stammten – aber noch nicht über die Qualität anderer BLIND GUARDIAN-Releases verfügten, lässt sich auch daran ablesen, dass lediglich “Majesty” immer noch im Liveset der Band auftaucht. Natürlich sind die restlichen Songs nicht schlecht und so manche Band würde sich freuen, wenn sie Hymnen wie “Guardian Of The Blind” in ihrem Repertoire hätten. Aber gemessen an dem Anspruch, den die Krefelder schon immer an sich selbst gestellt haben, kann das Material von “Battalions Of Fear” nicht mit späteren Veröffentlichungen der Band mithalten. Ein gelungenes Debüt bleibt “Battalions Of Fear” aber dennoch.
Auch wenn die Band mit dem Album nicht zufrieden war, kann man “Follow The Blind” attestieren BLIND GUARDIAN einige Türen geöffnet zu haben. Angespornt durch die Verkaufszahlen des zweiten Albums und dem Erfolg der Tour, stand für 1990 das sogenannte ‘make-it-or-break-it’-Album, die dritte Scheibe der Band, an. Mit mehr Studiozeit ausgestattet und wesentlich selbstbewusster als noch auf den beiden Vorgängern, zeigte “Tales From The Twilight World” eine gereifte Band, die kompositorisch einen Quantensprung gemacht hatte. Neben der gelungenen Produktion von Kalle Trapp (der auch die beiden Vorgänger betreute) und einer erneut fruchtbaren Zusammenarbeit mit Kai Hansen, waren es vor allem Songs wie “Traveler In Time”, “Welcome To Dying”, “Lost In The Twilight Hall” oder “The Last Candle”, die sich alle in regelmäßigen Abständen heute noch in der Setlist der Band wieder finden. Als bei den Fans äußerst beliebt erwies sich weiterhin das akustische “Lord Of The Rings”, das erstmals auch eine andere Seite von BLIND GUARDIAN zeigte und bewies, dass die Band nicht nur hoch melodische Speed-Metal-Hymnen (die Thrash-Einflüsse rückten wieder in den Hintergrund) zu schreiben in der Lage war. Es befand sich kein Ausfall auf dem Album und man konnte auf “Tales From The Twilight World” zum ersten Mal dezente Tendenzen in Richtung progressiveres Songwriting ausmachen. Abgerundet wurde das Paket durch ein stimmiges Coverartwork aus der Feder von Andreas Marschall. BLIND GUARDIAN hatten den ersten Schritt in die Profiliga geschafft. Da die Scheibe durchaus erfolgreich war, konnten BLIND GUARDIAN erstmals auf Tour gehen. Als Support für diese Tour fungierten die amerikanischen Power-Metaller von ICED EARTH. Die Tour war für die Krefelder ein Erfolg, zumal sich zwischen den Bands eine bis heute andauernde Freundschaft entwickelte, die ihren ersten Höhepunkt im Jahr 2000 mit dem Debütalbum des Projekts DEMONS & WIZARDS fand und von Hansi wie folgt kommentiert wird: „Kein Schlaf, viel Chaos und viel Alkohol. Nur so können echte Männerfreundschaften entstehen.“
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Stile | Heavy Metal, Progressive Metal, Rockoper, Speed Metal, Symphonic Metal |
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