Bleeding Red
Studiotagebuch

Special

Bleeding Red

Im Jahr 2010 haben sie mit ihrem zweiten Demo „Unmaster“ wahrhaftig für Aufsehen gesorgt. Eine Menge Gigs in und um Deutschland, sowie der erste Platz beim New Blood Award auf dem Summer Breeze waren der verdiente Lohn für BLEEDING RED. Doch das Business ist böse und gemein. Wer zu lange nichts von sich hören lässt, ist schnell weg vom Fenster. Und so ist es nun an den Metal-Hoffnungsträgern aus dem schwäbischen Spraitbach, ein paar Scheite in ihr loderndes Black/Death-Feuer zu werfen und zu beweisen, dass sie den Erfolg aus dem Vorjahr wiederholen, wenn nicht gar toppen können.

Damit wir die Fortschritte am ersten Album, welches für das nächste Jahr geplant ist, „live“ miterleben können, lässt uns Sänger/Gitarrist Timo in seinem Blog am Studioalltag der ersten Sessions im Studio 141 in Schwäbisch Hall und den Irrungen und Wirrungen, die ein Rockstar von morgen schon heute durchleben muss, teilhaben.

 

Mittwoch, 7. September

Nach unzähligen Sessions, in denen wir bei Michael die Rough-Versionen unserer Songs eingespielt haben, ist es jetzt endlich soweit: Ich gehe ins Studio 141, um unsere Spuren auf Roger Grüningers System zu übertragen. Ich fühle mich – genau wie vor 2 Jahren bei den Aufnahmen zu „Unmaster“ – sofort wieder heimisch. Nach 6 Stunden Analysieren ist klar, dass das Album reinhauen wird! Es gibt nur noch eine offene Frage: Was ist mit dem Song, für den ich noch keinen Text habe? Nehmen wir ihn überhaupt auf und hoffen, dass mir während der Recordings noch ein guter Text einfällt? Ich zeige Roger die Instrumentalversion, die ihn gleich vom Hocker haut – natürlich muss der Song aufs Album! Meine Mission lautet jetzt also: Während wir den Rest der Songs produzieren einen geilen Text für einen Song zu schreiben, der einerseits reinhaut wie Sau, aber auch einen schwer melancholischen Anteil hat…Ab geht’s!

 

Bleeding Red

 

Montag, 12. September

Ohne zu wissen, was heute passiert, fahre ich mit neuen Saiten und sonstigem Zeug bewaffnet ins Studio. Doch der Plan ist ein anderer: Wir entscheiden uns dazu, die Songs im Voraus zu editieren, damit ich nicht Stunden in Parts investiere, die am Ende nicht mehr im Song bleiben (Anm.: Ja, es müssen auch manchmal einfach Parts gekickt werden, um den Song zu verbessern. So was passiert auch den Größten 😉 ). Obwohl ich diesen Teil des Aufnehmens schon zu Genüge kenne, wird es mir wieder einmal schwindelig, als Roger mit (zum Teil Haupt-)Parts der Songs herumexperimentiert. Hier wird mit harten Bandagen um jeden Part gekämpft! In meinem Kopf gibt es nur noch einen Wunsch: „Verdammt, ich brauche ein Bier!“. Als dann nach 6 Stunden, in denen wir an „Frequencies“ und „Goddess of Black“ gearbeitet haben, auch Michi ins Studio kommt, finden wir eine gemeinsame Welle, auf der wir es schaffen, unsere Ansichten zu Songs zu vereinen, die mitten ins Gesicht gehen!

 

Bleeding Red

 

Montag, 19. September

Nach einer Woche Editieren von Songs und Drums, geht es heute endlich mit den Gitarren los! Ich will mit dem Song beginnen, der noch keinen Text hat, um ihn direkt mal zu manifestieren, was aber bedeutet, dass ich gezwungen bin, mich an die Lyrics zu machen. Verdammt, ich brauche den Druck! Aber so ist es eben! 😉 Als wir also Gitarre und Amp richtig eingestellt haben finden wir heraus, dass das Distortion-Pedal eine neue Batterie braucht. „Kein Problem, ich hol‘ kurz ne Neue.“ Großer Irrtum!!! Nachdem ich in einem kleinen Fotoladen einen 9V-Block besorgt habe, bauen wir sie ein, schließen wieder alles an und……kein Sound! Was?!? Die habe ich doch gerade erst gekauft. „Ich habe das Pedal geschrottet! Fuck!“ – Wieder ein Irrtum. Aber die verdammte Batterie ist leer! Was?!? Okay, cool bleiben! Ab zum Fotoladen und umtauschen.

Der Verkäufer testet die Batterie und bestätigt unseren Verdacht: Sie ist tasächlich leer. Kein Problem, dann muss eben eine Andere her. Aber nein! Ich habe natürlich auch noch das allerletzte Exemplar gekauft, und darf jetzt mit meinem Geld wieder abzischen! Also ab in den weiter entfernten Supermarkt mit einer Schlange voll Schnarcher am Ende! „Mann, dieser Scheiß muss aufhören!“… Ooookay, nach diesem Stress geht es jetzt aber endlich los: 2/3 des Songs eindreschen und um 22 Uhr ab nach Hause! Wenigstens kommt mir auf der dunklen und einsamen Fahrt die erste Idee für den fehlenden Text! Mal schauen was die Woche sonst noch bringt! (Timo)

 

27.09.2011

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