Black Sabbath
"13" - Das meint die Redaktion
Special
Ich habe – wie jeder andere Metal-Fan auch – das neue BLACK SABBATH-Album “13” mit Hochspannung erwartet. Die von so vielen Menschen herbeigesehnte Reunion im Original Line-Up hat quasi schon vor Verkündigung selbiger für ausverkaufte Hallen gesorgt – um es einmal überspitzt zu formulieren. Der erste Dämpfer kam mit der Nachricht, dass Drummer Bill Ward nicht mit an Bord sein wird. Damit fällt schon fast zwangsläufig eine wichtige Komponente im BLACK SABBATH-Sound weg: der völlig eigenständige und den Hörer für sich einnehmende Groove des Schlagzeugs. Zwar gibt sich Ward-Ersatz Brad Wilk hörbar Mühe, doch kommt er an das Spiel des Originaldrummers leider nicht heran. Sicher, auch die Stücke von “13” grooven schön und Wilk orientiert sich am Original, aber er ist eben nicht das Original.
Ein anderes Original ist aber zurück und macht einen erstaunlich guten Job: Ozzy. Nach seinen letzten Soloscheiben und den Eindrücken, die er auf diversen Touren hinterlassen hat, habe ich vom Madman relativ wenig erwartet. Er schafft es aber tatsächlich noch einmal seiner Stimme diesen morbiden Klang zu geben, der den Hörer sofort fesselt.
Aber auch Tony Iommi und Geezer Butler sind gut in Form und halten das im Vorfeld gegebene Versprechen, sich an den ersten vier BLACK SABBATH-Alben auf „13“ zu orientieren. Der Opener “End Of Beginning” spielt effektvoll mit dem legendären Tritonus von “Black Sabbath”, ist ansonsten, in Ermangelung packender Hooklines, aber eher ein ungünstig gewählter Opener. Musikalisch schön in der eigenen Historie verwurzelt, braucht die Nummer (wie fast alle anderen auch) aber einige Zeit, um sich im Gehörgang fest zu setzen. Ganz anders tönt da die vorab veröffentlichte Single “God Is Dead?”. Der Song geht ins Ohr (dank Ozzys schneidender Vocals), bietet alle Trademarks der Band und wäre vermutlich der bessere Albumopener geworden. Auch “Live Forever”, “Age Of Reason” und vor allem das psychedelisch angehauchte “Zeitgeist” können ebenfalls überzeugen und versprühen zu jeder Sekunde das Flair der alten BLACK SABBATH.
Es wird deutlich, denke ich. BLACK SABBATH haben ein musikalisch gutes Album veröffentlicht, dem zwar die ganz großen Hooklines fehlen und auch das monströse Riffing der Klassiker etwas abgeht, aber derartige Riffs wie auf den ersten vier Scheiben der Band schreibt selbst ein Tony Iommi nicht alle Tage. Es sind eher die sich immer wieder einschleichenden gleichklingenden Parts, die dem Album an manchen Stellen die Spannung nehmen. So bleibt ein sicherlich solides Album, das um Längen besser als das letzte Studioalbum von BLACK SABBATH mit Ozzy hinter dem Mikro, aber an die Klassiker reicht “13” nicht heran.
6/10 (Colin Brinker)
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Stile | Doom Metal, Heavy Metal, NWoBHM |
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