Black Mirror
Der dunkle Spiegel der Seele
Special
Genau genommen hat Black Mirror nicht sonderlich viel mit Metal oder harter Musik im Allgemeinen zu tun; dennoch – aus zuverlässiger Quelle wissen wir, daß nicht nur in der Redaktion der ein oder andere gerne mal seine Zeit mit Computerspielen vertreibt, statt emsig unserem Lieblingshobby zu fröhnen.
Bei genauerem Hinsehen ist Black Mirror thematisch garnicht so weit von unserem sonstigen Content entfernt. Klar, musikalisch wird hier keine harte Kost geboten, dennoch ergänzt die düstere Erzählung, rund um die Familiengeschichte der Gordons, recht gut unseren sonstigen Inhalt. Leider sind hochwertige Adventures in den letzten Monaten, gar Jahren, sehr selten geworden. Umso mehr war ich erfreut zu sehen, das mit Black Mirror ein mit wohlig düsterer Atmosphäre ausgestattetes Spiel auf den Markt kommt.
„Black Mirror – ein uraltes Schloss mitten in England. Die Familiengeschichte reicht 750 Jahre zurück und ist voller dunkler Geheimnisse. Das jüngste dieser Geheimnisse ist der Tod von William Gordon. War es Selbstmord? Offenbar hat sich William aus dem Fenster seines Turmzimmers gestürzt – auf die Zacken des Schlosszaunes. Sein Enkel Samuel, der seit zwölf Jahren das Schloss und seine Umgebung gemieden hat wie der Teufel das Weihwasser, sieht sich veranlasst, nun doch zurückzukehren. Eigentlich wollte er den Rest seines Lebens so weit wie möglich von Black Mirror entfernt verbringen, denn einst starb seine Frau dort in einem Feuer – wofür Samuel sich die Schuld gibt.
Bei seiner Ankunft im Schloss hat Samuel das Gefühl, dass hinter Williams Tod mehr steckt als ein unglücklicher Zufall. Er will der Sache auf den Grund gehen. Doch damit sticht er in ein Nest aus Mord, Intrigen und dunklen Geheimnissen – und findet langsam heraus, dass sich am Ende doch alles um ihn als Erben der Gordons dreht…“
Während die englische Version natürlich die gleichen Vorzüge hat, konnte Publisher dtp in der deutschen Version nochmal richtig auftrumpfen. Da man sich für die lokalisierte Fassung etwas mehr Zeit gelassen hat, sind einige Bugs und Dead Ends in der deutschen Retailversion verschwunden; ausserdem wurde die Story etwas gestrafft und Dialoge verständlicher gemacht. Aber das dicke Plus ist mit Sicherheit die herrausragende Synchronisation. Während die Englische Originalfassung and der etwas leidenschaftslosen Sync des Hauptcharakters Samual kränkelt, hat man in der Deutschen Fassung alles richtig gemacht. Man hat sich nicht nur entschlossen bekannte Synchronstimmen für die Umsetzung zu engagieren, man hat sogar den Fans in einer Abstimmung die Auswahl des Sprecher für Samual Gordon überlassen und – Fans können schließlich nicht irren – mit David Nathan, der deutschen Stimme von Johnny Depp, einen Volltreffer gelandet. Natürlich war man damit gezwungen auch alle anderen Sprechrollen mit Profis zu besetzen, um den hohen Qualitätslevel halten zu können – mit vollem Erfolg.
Kurzum – Black Mirror ist vollkommen zu Recht zum Shooting Star avanciert und hat, zusammen mit einigen wenigen anderen (The Westerner, Syberia, …) den Adventure Fans wieder neue Hoffnung auf eine Zukunft gemacht. Nicht ganz zu Unrecht versucht man, indem man Vergleiche wie Edgar Allen Poe heranzieht, der Erzählung ein großes Vorbild zu geben. Fans die sich gerne einer düsteren Geschichte hingeben und sich von mehr als 30 Stunden Spielzeit nicht abschrecken lassen, sollten sich Black Mirror besser nicht entgehen lassen.
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