Frankreich
Black Metal Special: Bands
Special
Wer tummelt sich den nun so alles im französischen Untergrund? Viele vielfältige Bands. Am wohlsten scheinen sich die Franzosen allerdings im Lo-Fi-Umfeld als auch in der brutalen oder atmosphärischen Düsterkunst zu fühlen.
Das Special zum französischen Black Metal findet ihr hier. Wir haben euren absoluten Favoriten nicht mit aufgeführt oder total relevante Bands vergessen? Wie immer gilt: Ab in die Kommentare damit oder vom Serviervorschlag Gebrauch machen, sofern ein Album bei uns als Rezension erschienen ist. Viel Spaß mit den folgenden Bands!
ANTAEUS
Diese Band, benannt nach dem gleichnamigen Riesen aus der griechischen Mythologie, wurden 1993 gegründet und von MkM, der später auch bei AOSOTH hinterm Mikrofon stehen sollte, zusammen mit Seth gegründet. Ein paar Rumpeldemos gingen ins Land, bis 2000 rum ihr Debüt „Cut Your Flesh And Worship Satan“ erschien. Das propagierte Motto der Band ist seit Anfang an „Anti God, Anti Music, Anti You“. Textlich widmet sie sich allerhand dunklem, dem Gehörnten, Tod, selbstverletzendem Verhalten, musikalisch gibt es MARDUK’sche Härte mit Düsternis anheim.
Hätten wir das auch geklärt. Eine weitere personelle Überschneidung bestand mit dem Abwandern von Bassistin LSK zu den deutschen SECRETS OF THE MOON, ehe die junge Dame leider Suizid im Jahre 2013 begang. Während der Karriere wurde die Mannschaft oftmals komplett ausgewechselt. ANTAEUS existiert zwar offiziell noch, allerdings gab es seit dem vierten Album „Condemnation“ 2016 keine weiteren Lebenszeichen bislang.
ARKHON INFAUSTUS
Puristen würden nun sagen, dass ARKHON INFAUSTUS eigentlich Death/Black Metal spielen, aber die Düsternis im Sound, die lange Bandgeschichte und die thematisch satanistische Ausrichtung lassen sie dennoch hier geeignet erscheinen. Der Name ist eine zusammengesetzte Wortneuschöpfung, vom griechischen „Archon“, was so viel wie Prinz heißt und dem lateinischen „infaustus“, unheilvoll, und, man ahnt es schon, Satan als Titel gelten soll. 1997 gegründet, kann die Band bis heute vier Alben und diverse EPs so wie Splitbeiträge ihr Eigen nennen.
Noch recht puristisch startend, hat die Band sich später in der Karriere ein wenig gewandelt, ähnlich MAYHEM: klarere Produktion, ausgefeiltere Songs. Unverzichtbar ist die Diskografrie sicherlich nicht, Primogen ist die Band auch zu keiner Zeit gewesen. Trotzdem haben AKRHON INFAUSTUS die Szene – nicht nur die französische – durchaus geprägt und sind bis heute aktiv. Als Vergleich könnten mittelalte BEHEMOTH oder auch BELPHEGOR herhalten, obwohl die Franzosen bekanntheitsmäßig und von der Qualität her nicht ganz zu den genannten aufschliessen können. Ein „Orthodoxyn“ etwa konnte unseren Alex Becker allerdings ziemlich begeistern.
AOSOTH
Sänger MkM, der sonst auch bei ANTAEUS sein Unwesen treibt, hat definitiv mit AOSOTH noch sein eigenes Baby, auch wenn musikalisch Gitarrist BST das Mastermind hinter der Band ist. Die Bandnamen gebende Göttin ist dem Pantheon des satanischen Order of the Nine Angles entlehnt als Verkörperung von Passion und Zerstörung, trägt sie doch einen Pfeil in ihrem Herzen, der sie tötet, wenn er herausgezogen wird. Musikalisch gibt es eine Wandlung von recht generischem Black Metal auf dem ersten Album hin zu sehr vom Death-Metal beeinflusstem, dissonanten Black Metal auf den letzten drei Alben, der sich durch lange, repetitive Songs, Downtuning und eine sehr einnehmende, dunkle Atmosphäre auszeichnet. Mit wechselnden musikalischen Mitstreitern gibt es ab Gründung 2002 eine stattliche Anzahl an Splits und sechs Alben zu nennen. Mittlerweile hat MkM die Band nach Erscheinen des letzten, hier sehr gefeierten Albums „IV: The Inside Scriptures“ aufgelöst und eine Reunion scheint ausgeschlossen.
BLUT AUS NORD
Ähnlich zu anderen Black-Metal-Bands wie etwa ENSLAVED oder ULVER haben auch BLUT AUS NORD einen ausführlichen Stilwechsel während ihrer Karriere hingelegt. 1993 gegründet, sind die ersten zwei Alben „Ultima Thulee“ und „Memoria vetusta I: Fathers of the Icy Age“noch deutlich dem Black Metal zuzuordnen, während nachfolgende Werke Ambient, Industrial und Noise mit in den Sound aufnahmen. Auch textlich ist die Band eher durch nordische Mythologie und philosophische Themen beeinflusst als durch den Gehörnten. Am bekanntesten dürfte wohl die „777„-Alben–Trilogie sein. Bis heute veröffentlichen BLUT AUS NORD und haben mit „Hallucinogen“ erst im letzten Jahr ein psychedelisches, wieder eher am traditionelleren Sound orientiertes Album heraus gebracht. Definitiv eine der interessanteren und abwechslungsreicheren französischen Black-Metal-Bands, an deren Wandel man auch die generellen Tendenzen im Black Metal und die Wiederentdeckung des Spirits der zweiten Welle in den letzten Jahren nachvollziehen kann.
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Das ist doch mal eine coole sache! Man muss aber auch sagen der Französische Black Metal ist nichts für der Weg einer Freiheit Hörer. Ich halt mich hier deshalb lieber bedeckt 😀
Gute Liste. Frankreich ist und war ein ziemlicher Hotspot in Europa. Malepeste, Penitence Onirique, Cainan Dawn, Aurvandil, Dysylumn, Au Champs De Morts, Les Chants De Nihil, Throane und und und, haben coole Sachen gemacht.