Behemoth
Das meint die Redaktion zu "The Satanist"

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Behemoth

Wenn bei uns ein Album die 10/10 abräumt, dann ist eigentlich klar: Das müssen wir nochmal genauer unter die Lupe nehmen. So geschehen bei BEHEMOTHs neuem, zehnten Studioalbum „The Satanist“, das von unserem Kollegen Peter Mildner die Höchstpunktzahl bekommen hat. Wir haben dem Werk in der Redaktion noch ein paar Rotationen gegönnt und genau nachgehorcht – meine Damen und Herren, das meint die Redaktion zu „The Satanist“:

Behemoth

Die Vorboten „Blow Your Trumpets Gabriel“ und „Ora Pro Nobis Lucifer“ ließen mich in meinen schönsten Alpträumen nicht hoffen, dass „The Satanist“ nicht weniger als ein emotionsgeladener und beeindruckender Klassiker wird. Herrisches Niedertrampeln wechselt sich mit unvorhersehbaren stimmungsvollen Passagen ab, wie Zahnräder greifen die Lieder passend ineinander und resultieren letztendlich in Perfektion. BEHEMOTH setzen nicht auf blinde Gewalt und hektisches Geifern, sondern auf akzentuierte Schläge und durchdachtes, kreatives Songwriting. Während „Evangelion“ meiner Meinung nach stark war, aber nicht perfekt, kann ich an „The Satanist“ keinen Funken Kritik anbringen, außer dass eine erneute Steigerung nun unmöglich scheint. Mit dem letzten Track „O Father O Satan O Sun!“ haben sich die Polen ein wahres Denkmal gesetzt, ein unvergleichbaren Ausnahmetrack, der mir rhythmisch Schauer über den Körper jagt, mit einem massiven Bass zum Niederknien und einem opulenten Finale.

Dank Effekt-Drosselung klang Nergal noch nie annähernd so roh und bösartig, wie auf „The Satanist“ und gerade die gesprochenen Passagen entfachen eine unvergleichlich authentische Atmosphäre („In The Absence Ov Light“). Inferno macht seinem Namen alle Ehre und trommelt auf dem neusten Streich so abartig gut, dass ich manch markanten Part sofort zurückspulen muss, um ihn mehrfach hintereinander zu hören. „The Satanist“ ist an Erhabenheit, Vielfältigkeit und leidenschaftlicher Verdrossenheit nicht zu übertreffen. Dem mephistophelischen Trio ist es, nicht zuletzt aufgrund stilistischer Regression, gelungen den Teufelkreis der Wiederholung zu durchbrechen und das Ungetüm BEHEMOTH auf eine andere Ebene zu hieven. Kollege Peter hat die unvermeidbare Höchstpunktzahl insofern vollkommen berechtig gezückt, „The Satanist“ ist nichts Geringeres als BEHEMOTH auf dem Höhepunkt ihres Schaffens!

Nadine Schmidt | 10/10 Punkten (Plus die Beantragung der 11 für solch unwirkliche Machtwerke!)

Behemoth

Über die schicksalhafte Vergangenheit von Frontmann Nergal wurde in der letzten Zeit genug berichtet und zum Glück hat er seine schwere Erkrankung gut überstanden. Nun stehen aber im Hause BEHEMOTH die Zeichen auf Sturm und es wird endlich wieder Zeit, sich mit einem neuen Lebenszeichen zurückmelden. Schlicht „The Satanist“ betitelt soll dieser Titel alles widerspiegeln, was die Polen auszeichnet. Auch wenn der Titel erstmal etwas kitschig und aufgesetzt wirkt, so passt er aber wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge und definiert eindeutig die Essenz dessen, was man von diesem Album erwarten kann.

Brachial, episch und diabolisch walzen sich die neun Kompositionen in das Gehirn und brauchen sicherlich auch seine Zeit, um sich wirklich festzusetzen. Vorbei ist die Zeit eines zu übersteuerten und fast schon poppigen „Evangelion“, und ein Schritt in eine epischere, atmosphärischere Richtung, so ungefähr lässt sich BEHEMOTH anno 2014 beschreiben. Aufmerksamkeit sollte hier aber besonders die durchweg düstere Stimmung erhalten, denn diese ist so konsequent wie noch nie umgesetzt. Stücke wie „Blow Your Trumpets Gabriel“, „Messe Noir“, der Titelsong oder das finale „O Father O Satan O Sun!“ erhalten dadurch genau die richtige Nuance um vollends zu überzeugen.

Ich würde nicht so weit gehen und „The Satanist“ das absolut beste Album BEHEMOTHs nennen, aber es ist viel mehr als der Titel erstmal vermuten lässt. BEHEMOTH sind zurück und untermauern dies mehr als eindrucksvoll mit einem mächtigen Statement.

Florian Hefft | 8/10 Punkten

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Heilig’s Blechle! Der Moment, in dem du voller Erwartungen die Stöpsel ins Ohr steckst und die Darbietung beginnt. Und du knappe 45 Minuten einem verstörten, vom Licht geblendeten Reh gleichst – zwischendrin lächelnd – und mit jedem Titel die Gewissheit steigt, dass mit dieser Platte Geschichte geschrieben wird. Es ist vorbei, du legst die Kopfhörer nieder. Und du schüttelst ungläubig den Kopf und drückst nochmal auf „Play“ …

„The Satanist“ ist die Art von Album, die man sich als langjähriger BEHEMOTH-Fan erhofft hat. In einer Zeit, in der man viel zu oft um den Stil, die Weiterentwicklung oder Stärke einer Band bangen muss, kommen BEHEMOTH daher und erfinden sich quasi nebenbei neu – ohne jedoch die Quintessenz ihrer bisherigen Arbeit zu verlieren. So direkt, so vielschichtig, so überraschend episch und überzeugend. Brutal, technisch perfekt, aber mehr Geschichten, mehr Tiefgang, mehr Härte und weniger Schnickschnack. Melodischer und sicherlich eingängiger als bisher, bin ich mir sicher, dass mit dieser Platte die Fangemeinde nochmals wachsen wird. Und ich für meinen Teil bin völlig hin und weg. Ganz klar: Eins der besten Alben, die ich erleben durfte!

Tamara Deibler | 10/10 Punkten

 

Galerie mit 24 Bildern: Behemoth - Party.San Metal Open Air 2024

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08.02.2014

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