Bathory
Der große Diskografie-Check

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Bathory (1984)

Bathory - Bathory (Cover)

Um den Einschlag des BATHORY-Debüts aus dem Jahr 1984 richtig verstehen zu können, empfiehlt sich die vorherige Betrachtung des Samplers „Scandinavian Metal Attack“ aus dem gleichen Jahr. Wie ein finsterer schwarzer Dämon zwischen sonst bravem Metal und Hard Rock lauern „Sacrifice“ und „The Return Of Darkness And Evil“. Kein Wunder, dass die Reaktionen auf diese beiden Beiträge vielfältig waren und BATHORY, mit einem kleinen Budget ausgestattet, sofort ins Studio gezerrt wurden.

Die Atmosphäre des selbstbetitelten Debütalbums steckt tief in den Horrorfilmen der Siebziger und Achtziger Jahre. Angefangen beim extrem ausschweifenden Intro mit Glockenschlägen und Windrauschen, welches ein Schablone für so viele andere Bands werden sollte, bis hin zu den vor Naivität trotzenden (teils satanischen) Texten. Quorthon machte später nie einen Hehl daraus, dass er nie Satanist noch Odinist gewesen ist. Er suchte einfach nach guten Textideen für seine Musik. “Bathory” ist rau, ungeschliffen und bösartig. Kaum eine andere Thematik würde zu dieser Musik passen.

Ein Debüt von historischer Bedeutung

Auch die frühen Bandfotos von BATHORY, mit Tierknochen, Feuerspucken, Pentagrammen und satanischen Ritualen gingen in die Metalgeschichte ein und inspirieren auch vierzig Jahre später noch junge Bands und Fans. Quorthon selbst nahm das alles allerdings nicht so ernst. Dennoch hat “Bathory” an keiner Stelle ein Augenzwinkern oder auch nur einen Hauch von Ironie. Eine Charakteristik, welche die komplette skandinavische Black-Metal-Szene kennzeichnen sollte, zu einer Zeit, als Quorthon schon wieder einen Schritt weiter war.
Musikalisch ist “Bathory” ein wollüstig rauschendes Inferno, eine brutale Riff-Attacke und der erste Beweis für die unglaublich charakterstarke Stimme Quorthons. In weniger als einer halben Stunde drischt “Bathory” mit einer Vehemenz durch das Unterholz, dass die gesamte Szene ins Wanken kommt und eine andere Richtung einschlägt. Düsterer, finsterer und dem Gehörnten zugewandt.

Musikjournalist Eduardo Rivadavia beschreibt im Slayer-Magazin #20 seine erste Erfahrung mit dem legendären BATHORY-Debüt: “Irgendjemand sagte mir, dass BATHORY VENOM-Copycats sind und das Cover bestätigte diese Einschätzung. Also gab ich meine hart verdienten Lire lieber für eine weitere Scheibe von SAXON oder RAVEN aus, irgendwas aus dem Bereich NWOBHM halt.”

Diese seinerzeit oft aufkeimende Kritik, dass BATHORY nur ein VENOM-Rip-Off seien, hat spätestens die Musikgeschichte widerlegt. Denn “Bathory” besitzt heute einen mindestens ebenso hohen Stellenwert wie “Black Metal” (1982). Die musikalische und ästhetische Inspiration dürfte sogar noch weiter reichen. (SW)

Sammlungswürdig: Definitiv
Wichtige Songs: “In Conspirasy with Satan”, “Reaper”, “Sacrifice”

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Quelle: metal.de
07.06.2020

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