Bandpoll 2015
Die Highlights und Lowlights des Jahres aus Sicht der Musiker - Teil II
Special
DER WEG EINER FREIHEIT
(beantwortet von Nikita Kamprad)
Hard’n’Heavy – die besten Rock- und Metal-Alben 2015:
TRIBULATION – The Children Of The Night
SPURV – Skarntyde
WIEGEDOOD – De Doden Hebben Het Goed
ENVY – Atheist’s Cornea
MG?A – Exercises In Futility
THY ART IS MURDER – Holy War
CRIPPLED BLACK PHOENIX – New Dark Age
DRUDKH – A Furrow Cut Short
ÄRA KRÂ – Ära Krâ
Auch Metaller hören manchmal nicht nur lautes Zeug – gab es Non-Rock- und Non-Metal-Alben, die du so geil fandst, dass sie sogar auf metal.de genannt werden müssen?
BILDERBUCH – Schick Schock
Unübertroffen in Groove, Feeling, Charme und Originalität. Auch live unglaublich gut.
Und gab es 2015 Alben, von denen du enttäuscht warst?
Ich höre meistens nur das, was mir zufällig über den Weg läuft oder halt persönliche Klassiker, die immer gehen. Im Metal gab es dieses Jahr eigentlich gar kein Album, dem ich so richtig entgegengefiebert habe, aber die neue DEAFHEAVEN finde ich bspw. nicht annähernd so stark wie ich es erwartet hatte, und auch die neuen Alben von MUSE oder FOALS haben mich nicht so umgehauen wie ihre älteren Sachen.
Dein persönlicher Geheimtipp 2015 – welche Band hat keiner auf dem Schirm, obwohl sie jeder mal gehört haben sollte?
Auch wenn ich fast keinen Doom höre, aber der emotionalen Tiefe wegen: CLOUDS, deren aktuelles Album „Doliu“ bei mir Anfang des Jahres hoch und runter lief.
Was war 2015 Dein coolstes Liveerlebnis als Musiker?
Das Hellfest und Dark Bombastic Evening, Sinnesüberflutung pur.
Und wer hat Dich als Zuschauer live so richtig weggefegt?
WIEGEDOOD auf dem TNT Open Air letzten Juni in Würzburg.
Und nun mal aus dem Nähkästchen: Die lustigste/skurrilste/bizarrste Tourbus-Geschichte 2015, bitte!
Wir waren in Spanien unterwegs und sind durch eine der vielen Mautstellen auf der Autobahn gefahren. Bezahlt und mit Schritttempo durch die Schranke gefahren, während sich Sascha auf der Rücksitzbank abschnallte, um seinen Pulli auszuziehen. Leider schaut genau in diesem Moment ein spanischer Polizist in den Bus, sieht Sascha ohne Gurt und winkt uns sofort raus. Keiner von uns kann Spanisch, daher war Diskutieren zwecklos, Englisch fand auch keinen Anklang und somit wurde uns wortlos eine Rechnung über 100€ ausgestellt (eigentlich 200€, aber wir haben irgendwie 50% Rabatt bekommen). Mit Freisprecheinrichtung im Ohr Auto zu fahren scheint auch verboten zu sein und kostete uns wenig später weitere 100€. Dafür sind die Autobahnen frei, der Kaffee billig und man fährt alle paar Kilometer an meterhohen Metall-Stieren in der Landschaft vorbei.
Und noch was, zwar nicht aus dem Tourbus, aber aus dem Flugzeug: Beim Landeanflug auf den Flughafen Sibiu in Rumänien mussten wir ein paar Warteschleifen drehen, da wir einer der einzigen Flüge an diesem Tag waren und der Flughafen schon sämtliche Lichter, also auch die der Rollbahn, ausgeschaltet hatte. Wir mussten ca. eine halbe Stunde länger in der Luft bleiben, bis die Leute am Boden den Strom angeschaltet haben, und sofort nachdem alle Fluggäste den Flughafen verlassen hatten, wurden die Türen versperrt, Rollladen runtergelassen und Lichter wieder ausgemacht. Abgeholt wurden wir von einem uralten Sprinter, in dem zwei Rumänen saßen, die kein Wort Englisch sprachen und erstmal in die falsche Richtung gefahren sind. Um drei Uhr nachts sind wir dann in unserer Unterkunft in Alba Iulia angekommen und am nächsten Tag startete der Dark Bombastic Evening, für den sich aber wie gesagt aller Aufwand absolut gelohnt hat.
Auch Musiker sind Menschen – was hat dich 2015 abgesehen von Mucke am meisten bewegt?
Die Geburt meiner Nichte.
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