Bandpoll 2015
Die Highlights und Lowlights des Jahres aus Sicht der Musiker - Teil II
Special
HEMELBESTORMER
(beantwortet von Filip Dupont)
Auch Metaller hören manchmal nicht nur lautes Zeug – gab es Non-Rock- und Non-Metal-Alben, die du so geil fandst, dass sie sogar auf metal.de genannt werden müssen?
THE EYE OF TIME haben mit „ANTI“ ein exzellentes Ambient-Album veröffentlicht. Nicht nur stimmungsvolle Darkscapes, sondern ziemlich originelles und abwechslungsreiches Zeug. CASPIANs Post-Rock auf „Dusk And Disquiet“ ist ebenfalls ein persönliches Highlight gewesen. Und GODSPEED YOU! BLACK EMPERER haben mit „Asunder, Sweet And Other Distress“ ihr bisher dunkelstes und dronigstes Album aufgenommen. Großartiges Album!
Und gab es 2015 Alben, von denen du enttäuscht warst?
Nicht wirklich. ENSLAVED, CODE, PARADISE LOST, … Sobald eine Band ein neues Album veröffentlicht und ihren Stil in einer Weise geändert hat, die ich nicht mag, bin ich nicht allzu sehr darauf bedacht, diese Band wiederzuentdecken. Wenige Releases waren enttäuschend. DØDHEIMSGARDs „A Umbra Omega“ hatte ziemlich nervige Vocals. Das war definitiv nicht dasselbe Level wie „Supervillain Outcast“. Außerdem hat sich NEGUR? BUNGETs Stil auf „T?u“ mehr in Richtung Roma-Musik mit einem großartigen Konzept entwickelt. Das ist ebenfalls originell, aber nicht meins. Und von CALLISTOs „Secret Youth“ habe ich ebenfalls mehr erwartet, das war zu soft.
Dein persönlicher Geheimtipp 2015 – welche Band hat keiner auf dem Schirm, obwohl sie jeder mal gehört haben sollte?
Ich habe eine kurze Zeit in BATHSHEBA gespielt, eine neue belgische Doom-Metal-Band. Ein bisschen wie ELECTRIC WIZARD trifft geisterhaften, weiblichen Gesang. Sehr gute Band. Sie haben dieses Jahr eine 10″ auf Svart Records veröffentlicht und werden im Frühjahr 2016 ein volles Album aufnehmen.
Was war 2015 Dein coolstes Liveerlebnis als Musiker?
HEMELBESTORMER haben dieses Jahr mehrere bemerkenswerte Shows gespielt. Harte Wahl. Ich persönlich mochte das Void Fest in Ostdeutschland sehr. Das Ambiente war nicht von dieser Welt und das Publikum hat sich definitiv in unsere transzendentale Trance fallen lassen. Unser Auftritt auf dem Funkenflug Ritual in den österreichischen Alpen war ebenfalls etwas besonderes. Regen, Nebel, Berge und droning Heaviness. Das war eine Erfahrung.
Und wer hat Dich als Zuschauer live so richtig weggefegt?
SÓLSTAFIR in Belgien. Sie wissen, wie sie es bringen. Immer.
Auch Musiker sind Menschen – was hat dich 2015 abgesehen von Mucke am meisten bewegt?
Der weltweite Verfall. Ein Schritt näher an der Erlösung. Ein Schritt näher an der Selbstzerstörung.
Zu guter Letzt: Welche guten Vorsätze wirst du 2016 einzuhalten versuchen?
Keine. Man macht seine Vorsätze für ein Leben und jeden Tag versucht man, Respekt zu zeigen, freundlich zu sein, Disziplin zu haben, Liebe zu geben, und so weiter. Die Welt mag langsam in Dunkelheit versinken, aber man kann wenigstens versuchen, selber ein Licht zu sein.
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