Live-Kultur der Zukunft
Das meint die Redaktion
Special
Jan Wischkowski
Dieses Großprojekt brannte mir förmlich auf der Seele. Umso schöner, dass ich damit nicht alleine war. Denn die Frage, vor allem in der Tiefe, welche Auswirkungen uns Liebhabern von Liveshows blühen, ist eine der drängendsten, die ich in den letzten Monaten hatte. Schon in den Gesprächen zum Thema innerhalb der Redaktionssitzungen tauchten immer mehr Fragen und unterschiedliche Einschätzungen auf. Entsprechend spannend gestalteten sich die Arbeit und auch die Ergebnisse.
Selbstverständlich bleiben viele Fragen offen oder können nur mit der Glaskugel beantwortet werden. Schön zu sehen ist, dass es anscheinend keine „Kopf in den Sand“-Mentalität innerhalb der Szene gibt und auch ein gewisses Maß an Solidarität mit kleineren Veranstaltungen. Klar ist, die zwei Jahre Pandemie werden ihre Spuren in der Live-Kultur hinterlassen. Doch es ist beruhigend zu wissen, dass seitens der Veranstalter zumindest versucht werden wird, ein gewisses Preis-Leistungsverhältnis zu wahren.
Die Aussage von Jarne vom PSOA ist hierbei das für mich zentrale Zitat aller Interviews, denn wenn Kultur zum Luxusgut wird, ist diese Gesellschaft verloren. Sie ist, nicht nur im Metal, ein signifikanter Faktor für ein gutes Zusammenleben und wird dringend benötigt werden, um entstandene Risse innerhalb der Gesellschaft zu kitten – hierzu empfehle ich einen Blick in das Interview mit Buddy vom Rockharz, der diesen Punkt sehr richtig beschreibt.
Die Ergebnisse geben Hoffnung für die Zukunft, wenngleich ich kurzfristig skeptisch bleibe. Der Eindruck, dass die Branche alles tut und doch häufig von den entscheidenden Stellen (Politik, Behörden) hängen gelassen wird, lässt sich für mich nicht widerlegen. Es wird entscheidend sein, die Kultur in diesem Land auch abseits von Sportereignissen zu fördern und gesunden zu lassen.
Ein Punkt, den ich noch hinzufügen möchte und der in diesem Rahmen leider etwas zu kurz kam: Wichtig werden auch die ganzen Mitarbeiter und kleinen Firmen sein, die ein Event begleiten und eher im Hintergrund zu finden sind: Ton- und Lichttechniker, Bühnencrews, Securities, Caterer, Backliner und Co. Hier sollte künftig genau hingeschaut werden, um nicht zu riskieren, dass die Branche schlussendlich durch Personalmangel zurückgehalten wird.
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