Alice Cooper
Der schockierend große Diskografie-Check
Special
Love It To Death (1971)
Zu welchem Zeitpunkt in Alices Karriere entstand das Album?
Nachdem die ersten beiden Alben „Pretties For You“ und „Easy Action“ kommerziell gefloppt sind, zogen sie aus Los Angeles zurück nach Detroit.
Welchen Stil hat das Album?
Auf diesem Album gab es zwei wesentliche Einflussfaktoren: Detroit und Bob Ezrin. In ihrer alten Heimat war gerade die Protopunk-Szene um MC5 und THE STOOGES tonangebend. So hat der eigentlich sehr psychedelische Sound der Band eine härtere Kante bekommen. Der Produzent Bob Ezrin ist bekannt dafür, dass er viel Einfluss auf die Alben nimmt. Er zwang die Band dazu, ihre Songs durchzuplanen, anstatt frei darauf loszujammen. So dauert ‚I’m Eighteen‘ drei und nicht acht Minuten. Auch der Neunminüter ‚Black Juju‘ ist durchkomponiert. Allerdings konnte er sich nicht mit allem durchsetzen, wie etwa seinem Wunsch nach einer Spectorschen Wall of Sound. Die wurde in ‚Second Coming‘ schließlich parodiert.
Wie findest du das Album in seiner Gesamtheit?
„Love It To Death“ ist an einigen Stellen noch zerfahren. Da steht dreiminütiger Proto-Punk neben neunminütigen Artrock und bequemen Füllern. Doch der Sound, der sich hier langsam herausbildet, lässt über die Schwächen beim Songwriting (für die Band damals noch ein ungewohntes Terrain) hinweg sehen.
Welche Anspieltipps gibst du?
Da wäre natürlich der Hit des Albums ‚I’m Eighteen‘. Der Song besticht mit der Diskrepanz zwischen dem schroffen Gesang von Cooper und den balladesk-psychedelischen Vibe der Lead-Gitarre. ‚Long Way To Go‘ mit seinem protopunkigen Vibe ist auch superb. ‚Ballad Of Dwight Fry‘ zeigen die überragenden Storyteller-Fähigkeiten des Herrn Furnier.
Ist das Album sammlungswürdig?
Natürlich. Zum einen aus rockhistorischer Perspektive, da es die erste Zusammenarbeit zwischen ALICE COOPER und Bob Ezrin darstellt. Zwei Personen, die miteinander und alleine noch Musikgeschichte geschrieben haben. Zudem ist gerade für Siebziger-Freaks dieser Cocktail aus Psychedelic Rock, Proto-Punk und den Horror-Elementen unwiderstehlich.
Philipp Gravenhorst
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Band | |
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Stile | AOR, Classic Rock, Glam Rock, Hard Rock, Industrial Metal, Pop, Psychedelic Rock, Rockoper, Sleaze Rock |
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