Alice Cooper
Der schockierend große Diskografie-Check

Special

Raise Your Fist And Yell (1987)

Zu welchem Zeitpunkt in Alices Karriere entstand das Album?

Im Jahr 1987 gab es zum ersten Mal seit über zehn Jahren wieder so etwas wie Stabilität bei ALICE COOPER. Die „The Nightmare Returns“-Tour lief erfolgreich, das Comeback war geglückt. Außerdem blieben Kane Roberts und Kip Winger an Bord, was für kreativen Schwung sorgte. Auf diesem Fundament gewann Alice endgültig seine Selbstsicherheit zurück und schaffte es, sein Schocker-Image vom glitzernden Staub der 1970er zu befreien. Die ALICE COOPER-Horrorshow war in den 1980ern angekommen und befand sich auf dem besten Weg zur Zeitlosigkeit.

Welchen Stil hat das Album?

„Raise Your Fist And Yell“ ist eines der härtesten Alben von ALICE COOPER. Dies ist vor allem zwei Beteiligten zu verdanken: Muskelgitarrist Kane Roberts haut ein starkes Solo nach dem anderen raus, während FIFTH ANGEL-Schlagzeuger Ken Mary den Songs den nötigen Punch gibt. Insgesamt lässt dieses Album jedoch komplett den cooperschen Hang zur Theatralik vermissen und kann nicht an frühere Epen anknüpfen. Stilistisch steht er hier TWISTED SISTER – mit denen er 1985 den Song „Be Chrool To Your Scuel“ aufnahm – näher als sich selbst.

Wie findest du das Album in seiner Gesamtheit?

Im Gegensatz zu „Constrictor“ ist „Raise Your Fist And Yell“ deutlich stärker, was vor allem an der besseren Einbindung der Instrumentalfraktion liegt. ALICE COOPER ist auf diesem Album mehr Band als Einzelkämpfer, was das Album lebendiger und vielschichtiger klingen lässt. Allerdings entsteht rückblickend der Eindruck, dass in dieser Konstellation damit auch alles gesagt war. Wer auf Glam Metal steht, dürfte in „Raise Your Fist And Yell“ dennoch ein Highlight der Diskografie sehen.

Welche Anspieltipps gibst du?

„Freedom“, „Prince of Darkness“, „Roses On White Lace“

Ist das Album sammlungswürdig?

In zweiter Reihe, ja. Wer Platz sparen will, holt sich statt „Constrictor“ und „Raise Your Fist And Yell“ die Mini-Compilation „Prince of Darkness“.

Marc Thorbrügge

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05.03.2021

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