25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Michael Klaas

Special

2001 TOOL – Lateralus

Ich habe das Teil damals über meinen Cousin kennen gelernt, als es gerade frisch heraus gekommen ist. Man muss sich vorstellen, dass ich damals ein musikalisch noch eher unentschlossener Idiot gewesen bin, der sich für nahezu jede Form von Musik begeistern konnte, solange es irgendeine Voraussetzung von „cool“ erfüllte (was auch immer das in den Augen/Ohren eines Dreikäsehochs bedeuten mag).

Und dann kommt diese Album von TOOL daher und reißt einfach Mauern in meinem Schädel ein, von denen ich nicht mal wusste, dass es sie gab. Das Album landet erstaunlich oft auf Listen der überbewertesten Platten, aber das ist mir egal, dafür sind die Gläser in meiner herzchenförmigen Nostalgiebrille zu dick! „Lateralus“ hat mir damals gezeigt, das in der Musik weit mehr herauszuholen ist als uffta uffta im Viervierteltakt und dass Horizonte existieren, um erweitert zu werden. In gewisser Weise meine Einstiegsdroge in den Prog, wenn auch nicht unmittelbar wirksam.

Song: „Ticks & Leeches“

Auch noch:

THRESHOLD – Hypothetical
SYSTEM OF A DOWN – Toxicity
SLIPKNOT – Iowa

2002 J.B.O. – Rosa Armee Fraktion

J.B.O.

Mein Talent, geradezu kindlichen Gefallen an Dingen zu finden, die andere als albern oder geschmacklich verworren abtun würden, hat sich schon relativ früh entwickelt (gnihihi). „Rosa Armee Fraktion“ hatte mich damals einfach abgeholt. Ich würde mich ja dafür schämen, aber ich glaube nach meiner Reimemonster-Review zu „Wer lässt die Sau raus?“ kauft mir das eh keiner mehr ab. Also „Arschloch und Spaß dabei“ und ab dafür. Wie immer bei J.B.O. sind die Popkultur-Referenzen relativ schlecht gealtert (oder erinnert sich noch irgendjemand ernsthaft an Zlatko und Jürgen?), während drum herum jedoch mehr als brauchbare Hits herausgekommen ist.

Song: „Faulheit siegt“

Auch noch:

RAGE – Unity
QUEENS OF THE STONE AGE – Songs For The Deaf
AUDIOSLAVE – Audioslave

2003 AMON AMARTH – Versus The World

Ah ja, mein erstes AMON AMARTH-Album. Man kann sich ja bei einer derart gegen Durchschnitt anfälligen Diskografie schnell mal vergreifen und einen schlechten Ersteindruck gewinnen. Ich hatte mit „Versus The World“ einen Glücksgriff gelandet und mich direkt nach dem ersten Durchlauf in diesen epischen Viking-Metal-Sound verliebt. Und dann habe ich das Teil rauf und runter gehört, bis ich es nicht mehr hören konnte. Klassiker, gell?

Song: „Bloodshed“

Auch noch:

SUCH A SURGE – Rotlicht
KING CRIMSON – The Power To Believe
MACHINE HEAD – Through The Ashes Of Empires

2004 WINTERSUN – Wintersun

Wintersun

Es gab da eine Phase in meinem Teenager-Alter, in der ich so ziemlich alles konsumieren musste, was in Sachen Melodeath angesagt war. CHILDREN OF BODOM, IN FLAMES, SOILWORK, DARK TRANQUILLITY und wie sie nicht alle heißen. Und dabei bin ich auf das Selbstbetitelte von WINTERSUN gestoßen. Und ich habe es geliebt. Es war der Scheiß, der mir das Genre in gewisser Weise für mehrere Jahre verdorben hat, weil es in meinen damals noch eher bescheidenen Ohren einfach nicht besser werden konnte.

Diese Verwebung von agilem, melodischen Schwedentod mit diesem Händchen für mystische Melodien, epische Soundlandschaften und nicht zu letzt ein dramaturgisches Songwriting wie von Gottes Hand beseelt – da konnte der nach langem Hin und Her dann irgendwann doch kommende Nachfolger „Time I“ nichts anderes als mich bitter enttäuschen hin zum Punkt, wo die Diskografie von WINTERSUN in meinem Weltbild über dieses Debüt hinaus einfach nicht mehr existiert. Warum auch. Das perfekte WINTERSUN-Album gibt es ja schon.

Song: „Battle Against Time“

Auch noch:

TANKARD – Beast Of Bourbon
NASUM – Shift
ILLDISPOSED – 1800 – Vindication

2005 OPETH – Ghost Reveries

Opeth

Die Frage nach dem besten OPETH-Album wird die Metal-Gemeinde wohl noch sehr lange beschäftigen. Die meisten Stimmen scheinen sich aber einig, dass es eine Platte der klassischen Prä-„Heritage“-Phase sein muss. Und meiner Meinung nach waren OPETH nie stärker als auf „Ghost Reveries“, das den ikonischen OPETH-Sound in eine Art geisterhaftes Gewand steckt. Es ist schwer zu beschreiben, es hat so eine irgendwie seltsam romantische Horror-Ästhetik, die mich einfach unheimlich fasziniert. Åkerfeldts Rasselbande hat für mich hier einfach ihr Meisterstück abgelegt.

Song: „The Grand Conjuration“

Auch noch:

GOJIRA – From Mars To Sirius
ARISE – The Beautiful New World
STRAPPING YOUNG LAD – Alien

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10.03.2021

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Blind Guardian, Limp Bizkit, Knorkator, Tool, J.B.O., Amon Amarth, Opeth, Primordial, Leprous, Versengold, The Night Flight Orchestra und Madder Mortem auf Tour

1 Kommentar zu 25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs - Heute: Michael Klaas

  1. Buddy S. sagt:

    Besser später als nie Feedback zu geben, würde ich mal behaupten 🙂
    Außerdem einer der Rezensenten mit dem ich mich auf dieser Seite möglicherweise noch am ehesten verbunden fühle, da hier noch die meisten Platten rezensiert werden, wo ein grundsätzliches Interesse besteht.

    Blind Guardian kenne ich wohl sehr wohl, habe auch versucht in deren Musik reinzukommen, aber bis auf vereinzelte Songs ist kein Interesse vorhanden.
    Limp Bizkit, jawoll, das Debüt ist ganz klar auch inzwischen mein Favorit, auch wenn ich Guilty Pleasure bei Alben 2 und 3 noch verspüre, wobei ich ganz klar sagen muss, dass die im Direktvergleich schwächeln
    Knorkator auch eine Band die man lieben oder hassen muss. Das ist möglicherweise das einzige Album was ich mir Front To Back anhören kann.
    Tool ist was zum Nebenherlaufen, ich kann natürlich den Hype um die Band verstehen und die machen ihre Sache auch gut, aber vom Hocker reißen tun die mich nicht.
    Das wohl letzte J.B.O. Album was ich mir noch gegeben habe. Habe ich aber noch als akzeptabel empfunden.
    Bin nie ein Fan von Amon Amarth gewesen, respektiere aber auch hier deren Arbeit.
    Opeth wissen zu gefallen, besonders aus der Era.
    Ihsahn hat eigentlich immer einen richtigen Riecher für gute Musik gehabt und hab seine Werke bis Arktis sehr gern verfolgt.
    Tryptikon wird auch bei mir in unregelmäßigen Abständen immer nochmal wieder ausgekrahmt.
    Leprous habe ich tatsächich über metal.de kennengelernt, allerdings erst mit dem Album Coal, was damals auch bei mir Platz 1 für 2013 bedeutete. Mit Bilateral wären die Jungs wohl auch 2010 bereits auf Platz 1 gelandet. Was ein Brett.
    Under The Pledge Of Secrecy haben auch bei mir 2019 gut gepunktet, aber ich muss gestehen gefrickelte Musik hat mich schon immer gepackt.

    Die restlichen Alben / Bands kenne ich nicht.