25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Markus Endres

Special

1996: AMORPHIS – Elegy

Amorphis - Elegy

1996 war ein fantastisches Jahr für Metal und die Auswahl für ein Album fiel mir besonders für dieses Jahr sehr schwer, da ich mit vielen Alben auch viele persönliche Geschichten verbinde. Es ist dann letztendlich auch eine persönliche Erfahrung, die mich für AMORPHIS entscheiden ließ. Das Konzert zur „Elegy“-Tour im Februar 1997 in Karlsruhe fand unter eigentlich widrigen Umständen statt: Gitarrist und Growler Tomi Koivusaari fiel krankheitsbedingt aus, dementsprechend musste Neu-Sänger Pasi Koskinen einiges übernehmen. Tatsächlich spielten AMORPHIS an diesem Abend logischerweise mehr Instrumental, was die Band dazu antrieb, die Songs in die Länge zu jammen und wild zu experimentieren, ein wirklich tolles und einzigartiges Klangerlebnis mit zuhauf eingesetzten Effekten. Eben so kreativ, wie sie schon auf „Elegy“ tönten. Das Album selbst war und ist eine wunderschöne Weiterentwicklung des Meilensteins „Tales From The Thousand Lakes“. Klarer, abwechslungsreicher, rockiger, folkiger, progressiver. Charmant erdig tönende Retro-Synthesizer, die freigeistig hochmelodisch aufspielenden Gitarren, dezente Ausflüge von Psychedelic über Folk bis hin zu Ska, raffiniert und unaufgeregt miteinander verwoben. Und bei aller Originalität ist das Album einfach auch nur wunderschön und für mich der Gradmesser, an welchen sich alle Werke von AMORPHIS seither messen müssen.

Song: Better Unborn

Auch noch:
KATATONIA – Brave Murder Day
SENTENCED – Down
ICED EARTH – The Dark Saga
MANOWAR – Louder Than Hell
BATHORY – Blood On Ice
SATYRICON – Nemesis Divina

1997: SAVATAGE – The Wake Of Magellan

Savatage - The Wake Of Magellan

SAVATAGE waren und werden immer eine meiner absoluten Lieblingsbands bleiben. Es gibt kaum eine andere Band, die es so perfekt und filigran beherrscht, in ihrem unverwechselbaren eigenen Stil überragende, intensive und niemals überladene Rockopern zu zaubern. Das Konzeptalbum „The Wake Of Magellan“ folgt dabei in bester Tradition „Streets“ bis „Dead Winter Dead“, ohne diese einfach zu wiederholen. Typischer kraftvoller SAVATAGE Bombast auf durchgängig qualitativ hohem Niveau mit emotional fesselndem Gesang, seelenwarmen Piano Parts von Mountain King Jon Oliva, vielstimmige Vocal-Arrangements, fantastische Gitarrenarbeit. Wie so viele andere Klassiker von SAVATAGE berührt auch „The Wake Of Magellan“ immer wieder aufs Neue und verschafft mir immer wieder diese wohlige Gänsehaut. Eine richtige Reunion von SAVATAGE ist und bleibt mein Traum! Zumindest bleiben mir die Erinnerungen an die damaligen Konzerte.

Song: The Hourglass

Auch noch:
EMPEROR – Anthems To The Welkin At Dusk
EMPYRIUM – Songs Of Moors And Misty Fields
HAMMERFALL – Glory To The Brave

1998: BLIND GUARDIAN – Nightfall In Middle-Earth

Blind Guardian - Nightfall in Middle-Earth

Ganz klar dürfen BLIND GUARDIAN nicht in meiner Liste fehlen. Auch wenn die Vorgänger, insbesondere „Tales From The Twilight World“ und „Somewhere Far Beyond“, für mich deutlich wichtiger und prägender sind und waren, meine Anfänge im Metal. Aber ohne BLIND GUARDIAN geht es eben auch nicht und wir fangen ja leider „erst“ 1996 an. Als „Nightfall In Middle-Earth“ 1998 rauskam, war es mir ehrlich gesagt etwas zu aufgeblasen, zu bombastisch, da schreckte auch die Aufteilung in 22 Tracks erst einmal ab. Im Laufe der Jahre lernte ich das Album aber immer mehr zu schätzen und zu lieben, zumal das Konzept super umgesetzt wurde und auch bei den Songs wirkliche Kracher dabei sind, man denke nur an „Nightfall“, „Time Stands Still (At The Iron Hill)“ oder bei „Into The Storm“. Der Spagat zwischen Komplexität, eingängiger Heavyness und großen Melodien ist gelungen. Von den „neueren“ (hüstel) Werken der Krefelder Metal-Barden definitiv das stärkste Album und immer wieder gern gesehener Gast in meinem CD-Player.

Song: Nightfall

Auch noch:
ANATHEMA – Alternative 4
BOLT THROWER – Mercenary
CHILDREN OF BODOM – Something Wild

1999: OPETH – Still Life

Opeth - Still Life

Ohne OPETH geht es natürlich auch nicht. Eines ihrer Alben musste in meine Liste, und auch wenn mein Einstieg in die Welt von OPETH damals tatsächlich „Orchid“ war, fiel meine Wahl „Still Life“, da mich gerade dieses Werk doch in seiner Gesamtheit emotional am Stärksten einnahm. Wobei der Abstand zu den anderen Alben, insbesondere den Frühwerken bis zu diesem Opus, sehr gering ist. „Still Life“ ist in jeglicher Hinsicht perfekt, sei es die Mischung aus Prog und Death Metal, die intensive Atmosphäre, die spannende Songstruktur mit vielen Stimmungswechseln und Wendungen. Gleichzeitig brachial und zerbrechlich. Fordernd und doch einnehmend. Ein Klangkosmos voller krasser Gegensätze und viel Liebe zum Detail. Gänsehaut!

Song: Face Of Melinda

Auch noch:
DREAM THEATER – Metropolis Pt. 2: Scenes From A Memory
RAGE – GHOSTS
MANOWAR – Hell On Stage Live

2000: IRON MAIDEN – Brave New World

Iron Maiden - Brave New World

Ganz klar gibt es viele noch bessere Alben von IRON MAIDEN als das dennoch hochklassige „Brave New World“, insbesondere natürlich die Klassiker aus den Achtzigern. Aber es ist so wichtig, denn hier kehrten Bruce Dickinson und Adrian Smith nach ihren Soloprojekten wieder zurück und sorgten mit „Brave New World“ sowie der anschließenden Tour, mit MEGADETH (!) als Support, für den von vielen Fans wie auch mir lang herbeigesehnten Neustart der NWOBHM Legende. Und noch ein wichtiger Umstand – seit damals agieren IRON MAIDEN mit drei Gitarrist, Janick Gers blieb in der Band. Es war damals tatsächlich eine triumphale Rückkehr der eisernen Jungfrauen. Die Rückkehr von Bruce und Adrian verpasste den Eisernen Jungfrauen auf „Brave New World“ wieder den typischen Sound, kraftvoller und auch etwas progressiver wieder, irgendwo zwischen dem seither unerreichten „Seventh Son Of A Seventh Son“ und „Fear Of The Dark“. Persönlich verbinde ich mit „Brave New World“ diese Aufbruchstimmung, seither ist zumindest was IRON MAIDEN anbelangt alles wieder gut! Und ich war seit „Brave New World“ wieder brav auf fast jeder Tour.

Song: Blood Brothers

Auch noch:
DIE APOKALYPTISCHEN REITER – All You Need Is Love
MORBID ANGEL – Gateways To Annihilation
MAYHEM – Grand Declaration Of War
ANCIENT RITES – Dim Carcosa

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Quelle: Markus Endres
12.09.2021

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