25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Alexander Santel

Special

2011 OBSCURA – Omnivium

Obscura - Omnivium Cover

Die deutschen Tech-Death Vorzeigeschüler OBSCURA haben wahrlich offene Türen eingerannt mit ihrem progressiven, dennoch auch melodischen, abwechslungsreichen und dennoch immer dabei heavy und brutal bleibendem Sound. Speziell die liebevoll mit dem Attribut “Kokosnuss” ausgestattete Snare auf diesem Album war einigen Hörern ein Graus, ich fand sie klasse. Dieses Album hat speziell meine Faszination von Hannes Grossmann und dem Sport, der Extrem-Metal-Drumming mittlerweile ohne Zweifel ist, sehr befeuert und mit in Folge zu Bands wie SPAWN OF POSSESSION, BEYOND CREATION, SOREPTION und vielen weiteren geführt, wofür man heute in der Retrospektive nur sehr dankbar sein kann. Ebenfalls zum ersten Mal Notiz von Fretless-Bass hier genommen, der ebenfalls wenig später eine Art Trend auslösen sollte im Genre, bis heute.

Song: “Aevum”

Auch noch:
SYLOSIS – Edge Of The Earth

2012 DYING FETUS – Reign Supreme

Dying Fetus - Reign Supreme Cover

“Hey, deine Konzertkarten sind hier… sind ja sehr, ähm, spezielle Bands”. Das musste ich mir damals anhören, als ich zusammen mit Freunden DYING FETUS mit GOATWHORE in Hamburg sehen wollte, Tickets gekauft hatte und wegen logistischen Gründen dann zur Adresse meiner Eltern schicken musste.
Konzert war nebenbei bemerkt absoluter Abriss und DYING FETUS sind definitiv eine der Gateway-Bands in die brutaleren Sphären für mich gewesen, die ich anfangs noch so gar nicht leiden konnte, aber mehr und mehr gewachsen sind, bis ich sie heute für vollkommen unverzichtbar und dieses Album für das wahrscheinlich beste ihrer gesamten Karriere halte. Vom den eigenen Bandnamen beschreibenden “From Womb To Waste” über das grindige “Invert The Idols” bis hin zu technischem Gehacke wie in “Second Skin” lässt das Album keinerlei Wünsche offen. Groove, Aggression, Fingerfertigkeit, das Cover, hier passt einfach alles. Ach ja, und Hühnchen-Mann! Kaum ein Livevideo und Pit kommt ohne ihn aus!

Song: “The Blood Of Power”

Auch noch:

WINTERSUN – Time I

2013 CARCASS – Surgical Steel

Carcass - Surgical Steel Complete Edition Cover

Hätte jemand dieser britischen Grind-Legende noch ein Album wie “Surgical Steel” zugetraut? Womöglich nicht, umso erfreulicher, als es 2013 einschlug wie eine Bombe. Musikalisch gibt es ein wildes Potpourri aus der gesamtem Karriere der Liverpooler und man weiß schon nach 10 Sekunden Hören, dass da CARCASS spielen, so einzigartig sind mittlerweile Sound aber auch Riffs von Jeff Walker und Bill Steer. Ich gehöre vermutlich daneben zu einer der wenigen Personen, die quasi jede Phase der Band goutieren… ob die mehr Melo-Death beeinflusste Phase von “Heartwork”, oder die räudigen, grindigen Anfänge. Sehr prägende Band für die Szene insgesamt, aber auch persönlich für mich.

Song: “ The Granulating Dark Satanic Mills”

2014 BEHEMOTH – The Satanist

Nergal ist eine äußerst streitbare Figur, viele sehen nur noch Ausverkauf und geschickte Selbstvermarktung in den heutigen BEHEMOTH, aber dass die artistische Vision für ein Underground-Dasein zu groß war, zeigt sich nicht nur bei der beeindruckenden Videoproduktion für “The Satanist”, sondern auch Komposition und Bühnenshow. Dieses Album katapultierte die Band sowohl kommerziell wie künstlerisch in völlig neue Sphären, mit den bis dato größten Shows und umfangreichsten Touren. Das hat auch bei mir Spuren hinterlassen, erst im Livekontakt, dann im Durcharbeiten des Backkataloges und nicht zuletzt beim Beschäftigen mit der streitbaren Person Nergal und seiner Geschichte, die vom Aufwachsen in der polnischen Provinz bis hin zu dem Daten von Popstars und Gerichtsproblemen so wie dem Bekämpfen von Leukämie reicht.

Song: ”O Father, O Satan, O Sun!”

Auch noch:
BABYMETAL – Babymetal (Ein bisschen Spaß muss sein…)
NE OBLIVISCARIS – Citadel

2015 TRIBULATION – The Children Of The Night

Tribulation - The Children Of The Night Cover

Dieses Album stellte bei Erscheinen nicht nur für die Band eine Neuausrichtung vom todesmetallischer ausgerichteten “The Formulas Of Death”, in ruhigere, eher Gothic-Rock beeinflusste Gefilde dar, es spiegelt auch einen persönlichen Reifeprozess. Wenn man Metal hört, gibt es diese Phase in der man auf der Suche nach dem nächsten “Kick” ist, es muss immer härter, schneller, brutaler und grausamer sein, alles andere ist “für Pussys”. Die Bühnenpräsenz von TRIBULATION mit engen Hosen, Seiden-Hemden, hochhackigen Schuhen und Kajal-Mengen, die so manche Frau alt aussehen lassen, wäre dem jugendlichen Metal-Ich noch suspekt und verhasst gewesen, heute spielt so etwas keine Rolle mehr. Die musikalische Qualität einer Band wie TRIBULATION, die mit Leichtigkeit Genres verschmelzt, tut es da schon eher. Und auch live lässt sich der Mischung aus Exzentrik einerseits, höchster musikalischer Performance andererseits auch einiges abgewinnen.

Song: “Melancholia”

Auch noch:
RIVERS OF NIHIL – Monarchy (täglicher Begleiter auf den Ohren in der U-Bahn und im Zug während dem Master-Studium im Ruhrpott gewesen)
Mgła – Exercises In Futility

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10.06.2021

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