25 Jahre - 25 Alben - 25 Songs
Heute: Alexander Santel
Special
2006 AHAB – The Call Of The Wretched Sea
“Whale ahead!” Danach war es um mich geschehen. Nicht im Veröffentlichungsjahr dieses Albums, aber der Erstkontakt mit den sich in literarischen Gewässern bedienenden Heidelbergern kam auch tatsächlich später über Moby Dick zu Stande zu einer Zeit, wo ich von Funeral Doom vielleicht gerade nur einmal vom Hörensagen Notiz genommen hatte. Auch weitere Jahre später live auf dem Party.San 2014 haben sich AHAB nachhaltig ins Gedächtnis gebrannt und eine vollkommen neue Musikrichtung für mich geöffnet. Auch sind sie beispielhaft für eine kontinuierliche Weiterentwicklung, während sie gleichzeitig den Grundtugenden im Funeral Doom treu bleiben, was in diesem Spagat den wenigsten Bands gelingt auf Dauer.
Song: “The Pacific”
Auch noch:
CELTIC FROST – Monotheist
AMON AMARTH – With Oden On Our Side
MELECHESH – Emissaries
2007 WOLVES IN THE THRONE ROOM – Two Hunters
2007 war ein verdammt starker Jahrgang, wie generell die mittleren bis späten Jahre des angebrochenen Milleniums und hier hätten locker 20 oder mehr Alben stehen können, die (für mich) wichtig gewesen wären und stilistisch nicht unterschiedlicher ausfallen könnten: Ob THE OCEAN mit dem Auftakt ihrer Erdgeschichte “Precambrian”, HELRUNARs Pagan-Black auf “Baldr ok Iss”, ABIGOR mit jazzig-industrial-experimentell angehauchtem Black Metal auf “Fractal Possession” oder einfach nur gutem Groove und inne Fresse von MACHINE HEAD’s “The Blackening”, es war eigentlich für jeden was dabei. Und jedes der oben aufgezählten Alben und viele mehr haben es definitiv verdient, hier auch näher genannt zu werden. Aber als absoluter Neukontakt konnten dann doch WOLVES IN THE THRONE ROOM das Rennen machen, deren Songs in ihrer Primitivität und Schönheit mir das Genre vollkommen neu geöffnet hatten. Früher ging es mir oft um “objektive” Metriken: Wer konnte am schnellsten, lautesten, düstersten. Dass Simplizität und Atmosphäre gleichberechtigt neben BPM und Arpeggien stehen können in der Musik, hat mir “Two Hunters” erst so richtig klar gemacht.
Song: “Cleansing”
Auch noch:
THE BLACK DAHLIA MURDER – Nocturnal
PRIMORDIAL – To The Nameless Dead
NEAERA – Armamentarium
… und einen Haufen mehr
2008 THE FACELESS – Planetary Duality
Ebenso wie 2007 hätten auch hier locker 20 Alben und mehr stehen können. Und im Kontrastprogramm zu naturverbundenem Black Metal gibt es hier Sci-Fi-Tech-Death von THE FACELESS. Zum ersten Mal sind die Jungs mir bei einem Beitrag auf einem beiliegenden Sampler unter die Nase gekommen und “Coldy Calculated Design” hatte alles: Blasts, feine Harmonien, Growls aus der Hölle, Vocoder und sogar ein kurzes Piano-Intermezzo! Die Faszination für die instrumentalen Fähigkeiten, aber auch die klasse Verquickung der verschiedenen Stile haben mich ebenfalls nachhaltig geprägt. Die Verbindung des Experimentellen mit den Tugenden des Death Metal, den heute noch Bands wie FALLUJAH und RIVERS OF NIHIL im modernen Metal zelebrieren, hatten THE FACELESS schon bei sich in den Genen. Geiles Teil und prägend, auch heute noch.
Song: “Planetary Duality: Part II – A Prophecies Fruition ”
Auch noch:
BLOODBATH – The Fathomless Mastery
MESHUGGAH – obZen
GRAND MAGUS – Iron Will
und unzählige weitere…
Um Stoner-Rock und Sludge habe ich damals vor Genuss dieses Albums immer einen großen Bogen gemacht, Bands wie KYUSS oder SLEEP fand ich sehr lange Zeit langweilig. KYLESA haben mich damals schon nachhaltig beeindruckt und glücklicherweise dazu gebracht, dem ganzen Genre noch einmal eine neue Chance zu geben und meine alten Vorurteile abzustreifen. Der Groove, aber auch die Melancholie und dieses staubtrockene Feeling in der Musik, die vor dem inneren Auge die Wüste heraufbeschwören, sind so ungeheuer faszinierend an der Band, aber auch der gesamten Musikrichtung, die definitiv durch KYLESA, KYUSS, BARONESS, und weitere Südstaatenvertreter popularisiert wurde.
Song: “Running Red”
Auch noch:
ANAAL NATHRAKH – In The Constellation Of The Black Widow
NILE – Those Whom The Gods Detest
ANIMALS AS LEADERS – Animals As Leaders
2010 AGALLOCH – Marrow of the Spirit
Dieses war und ist eigentlich immer noch mein “Krank”-Album, durch Zufall mehr oder minder. Man liegt mit Fieber und Gliederschmerzen im Bett, hat die Schnauze voll von alles und jedem, es ist aber echt fad gerade. Warum also nicht ’ne CD einlegen? Von den eröffnenden Klängen eines Baches und Violinen im Opener bis hin zum beinahe noisigen/Drone-Ende vom Closer “To Drown“ ist dieses Album ungeheuer entspannend, aber auch düster und mysteriös und definitiv weniger “Easy Listening” als die anderen Werke der Band. Aber vielleicht gerade deswegen auch mein Liebling. Ach ja, das mit dem Auflegen während Krankheit, auch vielleicht zum Einschlafen, hat sich dann auch später mit diesem Album bewährt für mich.
Song: „Black Lake Niðstång“
Auch noch:
WATAIN – Lawless Darkness
TRIPTYKON – Eparistera Daimones
MELECHESH – The Epigenesis
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Stile | Death Metal |
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