Zwischenlichten - Dämmerschwellen

ZWISCHENLICHTEN sind eine Kollaboration zwischen dem Musiker und Lokaljournalisten Nico Schwappacher und Martin Falkenstein (MOSAIC, NACHTMYSTIUM, SUN OF THE SLEEPLESS). Auch wenn man auf Instagram leicht sehen kann, dass Erstgenannter eine vorzügliche Vinyl-Sammlung in nahezu allen No-Bullshit-Metal-Genres hat, ist dieses Projekt eher Ausdruck seines Interesses für Folklore und Lokalgeschichte. Musikalisch wird akustischer und melancholischer Folk geboten, der seinen Metal-Bezug höchstens durch eine Ähnlichkeit in Sachen Pathos und Ästhetik herstellt. Dass Falkenstein, der sich mit MOSAIC teilweise einer ähnlichen Bildsprache bedient, dazu passt wie Butter auf Brot, dürfte allen soweit einleuchten.

ZWISCHENLICHTEN: Stimmiges Gesamtwerk

Für den Verfasser dieser Zeilen sind ZWISCHENLICHTEN eine passend zum Namen zwiespältige Angelegenheit. Diese Art romantischer Dark-Folk-Musik hat trotz vorhandenem Interesse für Sagen und Folklore wenig mit meinen Hörgewohnheiten gemein und löst nahezu gar nichts aus. Ist ja nichts Schlimmes. Dennoch ist unschwer zu erkennen, dass hier nicht nur sachverständige Musiker am Werk waren, sondern auch zwei Typen mit Herzblut. Die Instrumentierung ist stimmungsvoll, wartet mit einigen traditionellen Instrumenten auf und hebt sich angenehm vom Einheitsbrei ab, was “Dämmerschwellen” zu einer kurzweiligen Angelegenheit macht. Außerdem ist die geräumige Aufnahme überaus gelungen und überzeugt durch hohe Transparenz.

“Dämmerschwellen” dürfte Fans bereichern

Für Fans dieser Musik dürfte sich “Dämmerschwellen” als echte Bereicherung herausstellen, ebenso wie es wahrscheinlich auch MOSAIC-Fans abfeiern werden. Subjektiv schlägt die Naturromantik auf dem ersten Album von ZWISCHENLICHTEN ein bisschen zu oft in Heimatduselei um. Da man Texten in der eigenen Muttersprache beim Hören schwer entkommen kann, ist das zuweilen etwas aufdringlich – es soll aber ja auch Leute geben, die sich daran nicht stören.