Herzlich willkommen beim FC Chelsea oder Real Madrid des modernen Metal. ZUUL FX, die neue Band des NO RETURN-Frontmannes Stevee, haben sich alle Stars (oder zumindest deren Ideen) für ihr eigenes Team zusammengekauft. Die Mannschaftsaufstellung liest sich folgendermaßen: Im Mittelfeld regieren gleichberechtigt moderne Stakkato-Attacken a la FEAR FACTORY und wütende, industrial-lastige Raserei der Marke STATIC-X. Den linken und rechten Flügel beackern gleichsam schnelle wie kraftvolle Breitkreuze vom Format MACHINE HEAD oder SLIPKNOT, während sich zwei Abwehrspieler namens DEVILDRIVER und COAL CHAMBER im Dreck des eigenen Strafraums suhlen und dabei Steilvorlagen geben, die wieselflinke, unorthodox sprintende Stürmer vom Schlage STRAPPING YOUNG LAD nur zu gerne im gegnerischen Netz unterbringen würden.
Champions League-Klasse können ZUUL FX zumindest auf dem Papier definitv vorweisen. Auf dem grünen Rasen sieht dies jedoch ganz anders aus. Eine Mannschaft kann mit noch so großen Namen glänzen, nur wenn ihr Können auch ineinander greift und einem gemeinsamen Ziel dient, dann wird sie zu einem wirklichen Team. Im Falle „By The Cross“ tritt dies jedoch nur bedingt ein, da sich keiner der Spieler dazu durchringen kann, auf dem Platz auch mal die Verantwortung zu übernehmen, den Ball zu führen und Ruhe in die Sache zu bringen. Nein, stattdessen schiebt jeder die Kugel einfach uninspiriert weiter in der Hoffnung, der andere wird schon etwas besser machen. So reiht sich ein brotloser Pass an den nächsten, bis die Kugel letztendlich im Aus landet. Raumgewinn gleich null. Bricht man dann doch mal in den gegnerischen Strafraum durch, liegt es eher an einem Fehlpass des Gegners als an einem gelungen Angriffspielzug.
Nach dem Schlußpfiff wundert man sich zwar, dass das Spiel schon vorbei ist, kann sich aber trotzdem kaum noch an nennenswerte Torraumszenen oder 100%ige Torchancen erinnern. Ein typisches 0:0-Geschiebe einer zu taktisch eingestellten Mannschaft also. „Immherin nicht verloren“, wird das Geschehene in den darauffolgenden Interviews bestimmt wieder schön geredet werden, ohne jedoch darauf zu achten, dass man allein mit Unentschieden keinen Blumentopf gewinnen kann. Bleibt nur zu hoffen, dass das Rückspiel dieselbe, klangvolle Aufstellung aufweist, sich die Einzelspieler aber besser aufeinander einstellen konnten und nun miteinander harmonieren.
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