ZSK - Hallo Hoffnung

Review

Innenminister Horst Seehofer bläst an seinem 69. Geburtstag 69 Leben auf der Torte der Humanität aus, die AfD erreicht zweistellige Prozentzahlen und ZSK veröffentlichen mit “Hallo Hoffnung” ein neues Album. In diesem Zusammenhang erwartet man doch von den Berliner Polit-Punkern ein Album, das ordentlich in den Arsch tritt oder wenigstens versucht der Szene neue Hoffnung zu geben. Doch weit gefehlt, ZSK sind 2018 plötzlich bedenklich zahnlos geworden.

ZSK? 2018 bedenklich zahnlos

Eine Platte zu schreiben um der Szene oder allgemein engagierten Leuten wieder Mut zu machen und sie zu motivieren, ist ein hehres Ziel. Es edarf aber sehr guten Texten und genau angepasten Melodien. Hierbei hakt es, denn ZSK wirken 2018 beliebig, austauschbar und nichtssagend. Das ist harte Kritik, orientiert sich aber an den früheren Platten, denn die waren wirklich hörenswert und einzelne Songs entwickelten sich als Gassenhauer. Fünf Jahre nach “Herz für die Sache” fehlt ZSK 2018 einiges an Energie und die Band driftet immer mehr in Richtung Stadionrock. Zu “Die besten Lieder”könnte beinahe sogar meine Mutter mitschunkeln, im Anschluss kommt dann aber plötzlich mit “Make Racists Afraid Again” der Hit der Platte, ein ungewöhnlicher Bruch im letzten Drittel des Albums.

Viel braucht man nicht für eine gelungene Skate-Punk-Platte. Drei Akkorde, eine schöne Melodie und Attitude in den Texten. Ich will ZSK nicht einen dieser drei Teile absprechen, aber irgendwie merkt man ihnen ein krampfhaftes Bemühen an die Szene aufzumuntern und gleichzeitig wirken sie durch die eigene Lethargie gehemmt. Ein endloser Kampf gegen den Rechtsruck ohne nennenswerte Fortschritte und Wechsel im Bandgefüge können ermürbend sein.

Fans der Band sollten trotzdem bei „Hallo Hoffnung“ zugreifen

ZSK-Fans werden natürlich alle Kritikpunkte verneinen und haben wahrscheinlich auch recht damit. Musikgeschmack und Reviews sind objektiv und ich lasse mich auch gerne im Oktober auf der Tour von ZSK und SLIME davon überzeugen, dass ZSK und die Songs auf “Hallo Hoffnung” nicht beliebig, austauschbar und nichtssagend sind. In dem oben erwähnten Zusammenhang und in dieser Vrotragsweise auf dfer Platte sind sie es aber.

04.08.2018
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