Zorn - Unfehlbar

Review

Die Band bezeichnet sich selbst als „heftigster Deutsch-Rock-Act dieses Jahrtausends“. Zunächst einmal finde ich die Beschreibung ‚Deutsch-Metal‘ passender. Und ob dieser nun der heftigste ist, will ich ernsthaft bezweifeln. Jedenfalls ist das Jahrtausend noch lang und wirklich heftig ist an diesem Album eigentlich nichts. Die Musik ist einfach gestrikt und mit straighten Riffs ausgestattet. Das mag auf einigen Tracks gut funktionieren („Erwacht“, „Unfehlbar“), aber auf Dauer wirkt die Musik zu eintönig. Die (Halb-)Balladen („Kein Gott“, „Zwei gegen den Rest…“) bringen leider auch keine Abwechslung sondern Langeweile. Textlich sind ebenfalls keine Glanztaten deutschen Liedgutes erbracht worden. Stellenweise wirkt die Wortwahl bei ihren Texten nicht sonderlich geglückt. Zu Gute halten kann man ZORN, daß sie auf ‚unter-die-Gürtellinie‘-Texte vollständig verzichten und stattdessen direkte Statements („Todesstrafe“, „D-Land“) abgeben. Die beiden Cover-Versionen („Eisbär“ und der Westernhagen-Klassiker „Dicke“) zeigen deutlich, woran es letztendlich mangelt: gute Songideen. Denn diese beiden Tracks gehen wesentlich besser ins Ohr als ihr eigenes Material. Das liegt nicht allein am Wiedererkennungs-Effekt sondern auch daran, daß hier weniger auf die ‚obligatorische Härte‘ gesetzt wurde. Für die gelungene „Dicke“-Coverversion gibt’s einen Extrapunkt. Ansonsten aber ist das Album „Unfehlbar“ in jeder Hinsicht Durchschnitt.

24.01.2002
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