Zonata - Buried Alive

Review

Als ich die letzte ZONATA-Scheibe besprechen durfte, stellte ich die bange Frage in den Raum, ob es die Jungs wohl schaffen würden, sich im Meer der Power-Metal-Veröffentlichungen zu behaupten, oder ob sie wie viele andere in die Mittelmäßigkeit abdriften würden. Heute liegt mir der nächste Schritt in der Bandentwicklung zur Besprechung vor. Und es ist in diesem Zusammenhang zu hoffen, dass der Albumtitel „Buried Alive“ sich nicht auf den qualitativen Werdegang der Gruppe bezieht. Vielleicht sind ZONATA aber auch einfach zum Death-Metal gekommen? Fragen über Fragen, aber der Reihe nach. Die nunmehr dritte Platte aus dem Hause ZONATA kommt im Vergleich zu Vorgängeralbum etwas gereifter und routinierter daher. Was die stilistische Entwicklung angeht, ist die Band meiner Ansicht nach mehr aus der skandinavischen Tradition ausgebrochen, obgleich der Gesang manchmal noch an HAMMERFALL oder gar STRATOVARIUS erinnert. Die Riffs und Songstrukturen sind dagegen deutlich von der teutonischen Schule geprägt, hier dürften vor allem Bands wie PRIMAL FEAR und GAMMA RAY als Vergleich in Frage kommen. Des weiteren hört man hier und da PRIEST-Anleihen, aber das kann man wohl von den meisten Power-Metal-Bands behaupten. Nun darf man natürlich nicht vergessen, dass es gerade die bombastische Keyboard-Akustik ist, die ZONATA von einem Teutonen-Klon unterscheidet. Gerade die Verbindung von schmissigen Gitarrenriffs und wirklich guten, erhabenen Keyboardmelodien sind eigentlich die große Stärke der Nordmänner. Hier schließt sich der Kreis dann wieder, denn wenn ZONATA noch immer nach der skandinavischen Schule klingen, dann eben in jenen Momenten, in denen einem, wie bei „Visions Of Sorrow“ das Keyboardintro meisterhaft in den Song hereinträgt. Der Vollständigkeit halber sollte nicht vergessen, dass ZONATA mit Niclas Karlsson (ex-Conviction) einen neuen Gitarristen als Verstärkung bekommen haben, der sich gut in die Band eingepasst hat. Fazit: Ein in sich schlüssiges und sehr ohrgefälliges Album, sauber produziert und abgemischt. Wird bei mehrmaligem Nebenbeihören niemals nervig, erwartet aber dennoch auf der Scheibe keine Überkracher. Dies dürfte dann auch der Grund sein, warum ZONATA auch diesmal eine höhere Wertung versagt bleiben muss: So nett sämtliche Stücke von „Buried Alive“ auch sein mögen, es befindet sich kein einziger Song der Marke „Klassiker“ auf der CD.

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30.10.2002

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