Zonaria - The Cancer Empire

Review

ZONARIA, das neue, durch Promotion stark gemachte Schlachtpferd aus dem Hause Century Media, liefert nun mit „The Cancer Empire“ den zweiten Leistungsnachweis ab. Mit deren erstem Album bekam man bereits, trotz etwas zu offensichtlichen HYPOCRISY-Parallelen, einen anständigen Eindruck, der sich nun, mit Century Media im Rücken, wenigstens bestärken sollte. Die Zeichen, sowie die Ansprüche, stehen also auf Sturm – stellt sich lediglich die Frage, ob ZONARIA mit dem wahnsinnigen Druck fertig werden.

Zunächst mal soweit: ZONARIA klingen weitaus eigenständiger als noch vor einem Jahr, obgleich die musikalischen Vorbilder, insbesondere in den ansprechenden Teilen, merklich hervorschimmern. Zu intensiver Keyboardeinsatz, gepaart mit teils vertracktem Riffing, lässt die Platte des Öfteren überladen und zu undurchsichtig wirken. Verstärkt wird dies oftmals durch identitätsfreies Songwriting, das jegliche Art von Aha-Effekten außen vor lässt. Für das entsprechende Maß an Dynamik und die treibende Kraft muss oft, auf plakative Art und Weise, die glasklar donnernde Produktion herhalten.

Das klingt nach typisch oberflächlich ansprechender Major-Label-Mucke? Ist es leider Gottes auch, denn dem hier gebotenen Mix aus modernem Black- und Death Metal fehlt es vollkommen an Substanz. Darüber kann auch die zunächst makellos erscheinende Glätte des Albums nicht hinwegtäuschen. Statt mit ausgefeilten, anspruchsvollen Kompositionen, versucht die Truppe mit oberflächlicher instrumental- und produktionstechnischer Brillanz zu punkten. Ich bin überzeugt, dass das Album vielerorts auf Zustimmung stoßen wird, doch reicht ein weiteres Melodic-Extreme-Album nicht mehr, das in seinen besten Momenten nach HYPOCRISY klingt und nur selten die initiierte epische Breite erreichen kann („At War With The Inferior“).

Damit ist von meiner Seite alles zu dem Scheibchen gesagt und auch die Frage beantwortet, ob ZONARIA von Century Media nicht ein wenig zu hoch eingestuft wurden. Potenzial ist besonders auf technischer Seite durchweg vorhanden, auch ein paar Songs enthalten bereits einige Ansätze nicht weiter ausgeführter guter Ideen – doch „The Cancer Empire“ ist nur gehobener Durchschnitt.

20.10.2008

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1 Kommentar zu Zonaria - The Cancer Empire

  1. steffen sagt:

    habe mir das Teil mal angehört und halte das von vorne bis hinten nach Hypocrisy klingende DEbüt deutlich besser. Auf dem Zweitling stößt tatsächlich die Dimmu Borgir-SChlagseite sauer auf. Wer so jung ist, sollte eigentlich noch ein paar Ecken und Kanten in der Mucke haben. Die sind aber komplett plattgebügelt worden. Ergo: hoffen, dass der Drittling – sofern der dann noch zustande kommen sollte – wieder besser wird. Cancer Empire kann man jedenfalls außen vor lassen.

    5/10