Zombified (SWE) - Carnage, Slaughter And Death

Review

Fleißig, implementierter Renaissance-Gedanke und Stütze auf alte Tugenden. Das sind Charakteristiken, die zumeist auf die neue Schwedentod-Welle zutreffen, die in gewisser Hinsicht versucht, neue Lettern auf alte Seiten zu drucken. Das machen allerdings mittlerweile nicht mehr nur eine handvoll Bands, sondern eine aktuell kaum noch überschaubare Anzahl, sodass es in diesem Zusammenhang zwar wenig wirklich zum Himmel stinkender Mist, dafür aber auch umso mehr Durchschnittsware zum Vorschein kommt. ZOMBIFIED gehören nicht zur Sorte Fastrentner, die sich nach zwei Generationen Abstinenz doch nochmal zu einer Reunion einigen – weil’s gerade so passend ist. Stattdessen haben sich die Jungs als Duo vor sechs Jahren gegründet und veröffentlichen mit “Carnage, Slaughter And Death“ bereits ihr zweites Langeisen.

Da derzeit ein Projekt längst nicht mehr reicht – entweder um sich musikalisch zu verwirklichen, oder, für die bösen Zungen, sich genug Kohle in die eigenen Taschen zu scheffeln – stecken auch hinter den Musikern von ZOMBIFIED keine Blutlaien. So ist Mitgründer Patrik Myrén als Gitarrist unter anderem bereits bei PAGANIZER oder RIBSPREADER aktiv gewesen, während Neusänger Roberth Karlsson wohl das umtriebig bekannteste Mitglied ist, plärrt er doch gleichsam noch unter anderem bei SCAR SYMMETRY, TORMENTED oder FACEBREAKER ins Mikro. Dem 37-jährigen Schweden kann man dabei aber auch nur attestieren, diese ganzen Projekte zu stemmen, weil er es ganz einfach kann, denn sowohl an Wiedererkennungswert als auch an durchdringender Intensität gehört das in die oberste Schublade.

Anders verhält es sich hingegen mit dem instrumentalen Rahmen, der schlichtweg nur das Prädikat stattlich/solide erfüllen kann. Ich kann nicht verstehen was auf “Carnage, Slaughter And Death“ so unglaublich besonders sein soll, abgesehen von einer schallenden Produktion und einem, wie bereits angedeutet, hervorragenden Frontschwein. Der Rest macht durchweg Spaß, erinnert in vielen Phasen an die Stockholmer Schule und panzert sich so durch fast 50 Minuten Dauerbeschuss. Doch mir fallen auf Anhieb locker zehn weitere Alben aus dem Jahr 2012 ein, die dasselbe auch tun. Nicht mehr und nicht weniger. Für einen Platz an der Sonne reicht das leider nicht mehr.

14.11.2012

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