Manchmal muss man sich echt fragen, wie so manche unterdurchschnittliche Band an einen Plattenvertrag kommt, während andere talentierte Acts glücklos immer wieder in Eigenregie erstklassige Alben herausbringen und auf ewig zu einem Dasein im Underground verdammt sind. Diese Frage beschäftigt mich auch regelmäßig beim Einlegen des neuesten Ergusses von ZOMBIFIED. Die EP “Outbreak“ soll eigentlich als Vorgeschmack auf das kommende Album dienen, was jedoch leider gründlich nach hinten los geht. Wenn sich schon bei einer Dauer von gerade mal etwa elf Minuten Langeweile einstellt, muss doch etwas falsch gelaufen sein. Ich würde zwar nicht behaupten, dass diese Platte durchweg schlecht ist, aber es gibt (gerade für eine Band mit Label im Rücken) doch noch sehr viel Platz nach oben.
ZOMBIFIED haben sich ganz dem Zombie-Death Metal verschrieben, was ich persönlich, als Fan der Untoten, doch recht ansprechend und amüsant finde. Man erwartet von einer Platte mit einem solchen Konzept auch keine epischen und tiefgründigen Songs, sondern einfach Musik zum Spaß haben. Doch dies wird dem Hörer mit “Outbreak“ bedauerlicherweise nicht gewährt.
Mit dem verheißungsvollen Intro “Infection“ wird versucht, eine gewisse Atmosphäre zu erschaffen, was mit dem ersten Song “Morgue Angel“ leider von Anfang an wieder zunichte gemacht wird. Das größte Manko sind dabei die Vocals von Pete Clarke, denn diese fangen bereits innerhalb weniger Minuten zu nerven an, da sein ausdrucksloser, monotoner Gesang einfach nur über den Songs liegt, ohne etwas zu transportieren. Tempo- und Taktwechsel sind auf “Outbreak“ kaum vorhanden, lieber gehen die Briten direkt nach vorne. Dies wäre auch gar kein Problem, allerdings ist es in diesem Falle bei einem derartigen Mangel an Abwechslung und Dynamik zum Scheitern verurteilt. Dabei gehen die Jungs rein technisch wirklich solide zu Werke und schaffen es an manchen Stellen mit teils guten Ideen, wie beispielsweise im letzten Stück “Zombie Fodder“, zu punkten. Gerade wenn ZOMBIFIED mehr Wert auf Groove als auf Geschwindigkeit legen, entfalten die Briten ihre Stärken.
Auch produktionstechnisch würde mehr gehen, der Sound von “Outbreak“ ist zwar kantig und präsent, aber es fehlt ein wenig die Durchschlagskraft, welche schneller Death Metal einfach braucht. Auch der Mix hätte noch etwas ausgewogener und homogener sein dürfen. Meine recht hohen Erwartungen wurden leider von ZOMBIFIED mit dieser EP etwas enttäuscht. Ich hoffe, die Jungs bekommen bis zu ihrem Album noch die Kurve und schaffen es, abwechslungsreichere und spannendere Songs zu schreiben. Ansonsten wird diese Platte eher in der Masse untergehen.
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