Zombiefication - At The Caves Of Eternal

Review

Im Grunde ist es doch auch das was jeder Schullehrer am liebsten im Laufe seiner Karriere sieht. Niemand verlangt von dem zittrigen Andreas, der vor kurzem noch kaum den Schuh binden konnte, dass er nur drei Jahre später die Relativitätstheorie beweist. Entwicklung ist der springende Punkt, bemerkbare Entwicklung. Ebendies freute mich auch, als mit “At The Caves Of Eternal“ das zweite Album der Mexikaner ZOMIBIEFICATION in meiner Anlage rotierte. Wirkte das Debüt “Midnight Stench“ noch irgendwie platt, aus der Luft gegriffen und ohne viel Überzeugungskraft, haben die Südamerikaner in der Zwischenzeit offensichtlich punktuell an den Feinheiten gedreht und mit ihrem Frischwerk eine richtig ansprechende Platte zustande gebracht.

Dabei bleibt die Ausrichtung zunächst dieselbe, denn noch immer fokussiert sich das Duo auf thrashig orientierten Death Metal schwedisch altertümlicher Spielart. Aber schon der Gesamtsound offenbart ein völlig anderes Erscheinungsbild und klingt entschieden ausgereifter sowie deutlich voller. Dennoch verlieren die Jungs nicht ihr bereits ausgerichtetes Gesicht und kommen alles andere als glatt gebügelt daher. So macht die Produktion einen essentiellen Eindruck, punktiert die wesentlichen Merkmale, rumpelt aber zu keiner Zeit auf Kellerniveau. Das macht es schon mal um Längen einfacher, den satten Gitarrensound, das unheimlich human klingende Schlagwerk und den kehligen Urgesang schlichtweg zu genießen.

Auch die Kompositionen sind auf “At The Caves Of Eternal“ merklich ausgereifter als noch auf dem Erstling von ZOMBIEFICATION. Endlich schaffen es die Mexikaner wie ihre skandinavischen Idole zu klingen, aber gleichsam nicht stur zu kopieren, sondern auch eigene Zusätze einzubringen. Insbesondere die verqueren Soli mit oftmaliger SLAYER-Attitüde und die immer wieder eingestreuten Klassiker-Melodien machen in dem sumpfigen Old-School-Feeling eine gute Figur. Zwar fehlen auch auf diesem Album, abgesehen von dem an DISMEMBERs “Time Heals Nothing“ erinnernden “Disembodied Souls“, ein wenig die ganz großen Hits, trotzdem hat die Band einen beachtlichen Schritt nach vorne gemacht und mit “At The Caves Of Eternal“ ein schnittiges Reißwerk der ganz alten Schule vom Stapel gelassen.

24.04.2013
Exit mobile version