Zombi - Spirit Animal

Review

ZOMBI, die Band der beiden Multiinstrumentalisten Steve Moore und A.E. Paterra, gehört zweifelsohne zu den wertvollsten Stücken in der Diamantensammlung von Relapse Records. Das US-Label steht zwar für überwiegend brachiale und laute Musik, ist aber seit seiner Gründung genauso für die Kreativität und Innovationen seiner Künstler und Projekte bekannt. Während viele Labels einfach nur Platten rausbringen, trägt Relapse tatsächlich etwas zur Musik und ihrer Entwicklung bei, und das eben nicht nur in den Krawallero-Genres.

ZOMBI ist eine der Bands, die diesen Prozess mittragen, und die seit ihrem Einstand mit „Cosmos“ kontinuierlich verdammt gute Alben abliefern. Mit „Spirit Animal“ geht diese Reise weiter: Epischer Progressive Rock, experimentell, angetrieben durch mächtige, alte analoge Synthesizer-Legenden wie Moog oder Juno. Ihre Musik ziert die Handschrift des Space Rock der 60er und 70er Jahre, ist deutlich inspiriert von Bands wie GENESIS, KING CRIMSON und PINK FLOYD, aber auch für Freunde von TANGERINE DREAM und GOBLIN zu empfehlen. Einige Passagen der fünf durchweg beeindruckenden Stücke lassen mich auch an MICHAEL LANDs Soundtrack zum Lucasarts Klassiker „The Dig“ denken, während ich an anderer Stelle Ähnlichkeiten zu JEAN-MICHEL JARREs Synthesizer-Arbeit heraushöre.

Was ZOMBI hier spielen hat, wie die Werke der alten Legenden, zeitlosen Charakter. Punkt. Das Bezaubernde an dieser Musik ist ja, dass man überhaupt kein Progressive-Geek, Ewiggestriger oder Analog-Fanatiker sein muss, um darin eintauchen zu können. Der warme Klang der Bässe und Synths, die episch-verträumten Melodieläufe… „Spirit Animal“ beweist immer wieder Soundtrack-Qualitäten und eine Intensität, derer man sich nur schwer entziehen kann. Für Kenner ihres letzten Albums „Surface To Air“ sei gesagt: Wer sich heimlich ein ganzes Album voller Stücke der Machart von „Night Rhythms“ gewünscht hat, der hat es nun mit „Spirit Animal“ vorliegen. Grandioses Werk!

11.03.2009
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