ZOM - Flesh Assimilation

Review

Zu Beginn dieser Besprechung zitiere ich … mich selbst: „Das Album-Highlight nennt sich „Ethereal Frost“. Hier rückt die Stimme plötzlich in den Vordergrund, als wäre aus dem blasphemischen Worthall eine reale, dunkle Bedrohung geworden, die mehr und mehr in unsere Dimension vorstößt. Bleibt nur zu hoffen, dass sie mit einem richtigen Album vollends entfesselt wird“. Antwort: wurde sie. Die Passage stammt aus der Kritik zum ZOM-Demo „MMXI“. Die Iren sind ja bereits seit 2011 unterwegs und kommen nun endlich auch mit dem ersten Album um die Ecke. Tja, und hinter der Ecke? Da ist es richtig dunkel. „Flesh Assimilation“ ist ein wilder Höllenritt durch verbrannte Death-Metal-Landschaften, in denen karge Bäume stehen, an denen Thrash-Riffs gesägt haben, alles überzogen von einem pechschwarzen Himmel, der eine fiese Düsternis über die Welt legt.

An der musikalischen Ausrichtung hat sich also nix geändert! Nicht grundlegend. Waren die Drums beim Demo-Hörspaß noch etwas zu weit nach hinten verlagert, präsentiert sich der Sound des Debüts wesentlich besser, ohne auch nur annähernd seinen dreckigen Winkel im Underground zu verlassen. Auch die herausgestoßenen Vocals (für einige möglicherweise leicht gewöhnungsbedürftig) agieren nicht mehr so im verhallten Hintergrund. Damals hieß es, dass die Songs eher Hörerlebnisse als reines Liedgut seien, weil ZOM ihr Demo in eine bösartige Atmosphäre gehüllt haben. Im Ansatz ist auch dieser stilistische Kniff noch vorhanden, insgesamt richtet man sich auf „Flesh Assimilation“ aber deutlich songorientierter aus. ZOM setzen auf Atmosphäre, ja, aber sie vergessen nicht, gute Riffs an den Start zu bringen, die auch mal gekonnt nach der Nackenmuskulatur greifen („Dead Worlds“ ist da ein Paradebeispiel) – ein deutlicher Fortschritt.

Die Variation kommt auch nicht zu kurz. So verstört und fordert der Opener durch sein dissonantes Riffing, während „Dead Worlds“ dem Doom Metal die Pforten öffnet. Schleppende Downtempo-Momente hört man beispielsweise auch in „Conquest“, ein gelungener Kontrast zu den vielen zügigen Songphasen, die auch gern mal am War-Metal-Chaos schnuppern. „Hordes From The Cursed Realms“ fokussiert dagegen einen zermürbenden Midtempo-Groove. Alles Wichtige dabei, kann man sagen. Und weil „MMXI“ schon eine sehr ordentliche Sieben ergattern konnte, hievt die erwähnte positive Entwicklung „Flesh Assimilation“ völlig nachvollziehbar in den Kaufempfehlungsbereich. Ein brutales und brutal gutes Album.

20.11.2014

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