Eine besondere Zombie-Apokalypse bringen in diesem Spätsommer die Cinema-Enthusiasten von ZOLTAN unter das Volk. Dieses infernalische Trio, welches seinen eigenen Stil als „Cyborg Prog“ bezeichnet, hat sich den verworrenen und morbiden Klängen der klassischen Horror- und Splattersoundtracks der 1970er und 1980er-Jahre verschrieben: Damals, als Synthesizer noch En Vogue und DAS Stilmittel für futuristisch oder angsteinflößende Stimmung waren – so stammt ja der überwiegende Teil der inspirationsgebenden und mitreißenden Soundtracks wie Blade Runner, The Fog – Nebel des Grauens, Halloween oder Day Of The Dead aus der Feder verschiedener Synthie- und Soundtrackpioniere aus eben jener Epoche.
Was nun ZOLTAN angeht, greifen die drei Briten diese Ideen auf und fügen eigene kompositorische Elemente hinzu, nur in der schlichten Besetzung aus Keyboards, Bass und Drums. Stimmungsaufbau ist hier das entscheidende Merkmal: Und die Transformation von klassischen Ideen in ein modernes Gewand, eine Übernahme in das Hier und Jetzt ohne die ursprüngliche Stimmung aufzugeben, gelingt überraschend gut. Schon auf dem Debüt „First Stage Zoltan“ gab man sich dann auch nicht damit zufrieden bloße Klangwände aus den Boxen zu hauen, sondern, wie der Zusatz „Prog“ bereits vermuten lässt, fügt man den Klängen einen eigenen und interessanten Songaufbau hinzu – und wird damit zu sowas wie den gruseligen und ernsthaften Brüdern des neondurchtränkten Franzosen PERTURBATOR.
Nun also „Tombs Of The Blind Dead“: Wie der Name bei Horrorfans gleich klingeln lässt, nimmt man sich die im Deutschen als „Reitende Leichen“ bezeichnete Reihe des spanischen Regisseurs Amando de Ossorio vor. Alle vier Titel der Filmreihe werden auf dieser EP von ZOLTAN mit einem entsprechenden Stück gewürdigt, schleppend und schräg, passend zu der Atmosphäre eben jener Klassiker der Untotenverfilmungen und ihrer wankenden, leblosen Protagonisten. Leider ist die vorgelegte EP nach knapp 23 Minuten schon wieder vorbei, bevor man sich vollends auf die düstere Stimmung der Titel eingelassen hat – und das musikalische Ergebnis ist zudem höchst speziell: Wer Gitarren und Tempo mag, der wird hier nicht fündig, aber für Freunde von stimmungsvollen Synthieklängen im Stile der oben genannten Einflüsse oder Fans klassischer Horrorfilme ist ZOLTAN im Allgemeinen und „Tombs Of The Blind Dead“ im Speziellen ein Testdurchlauf wert.
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