Drogen inspirieren Musiker. Das war schon immer so, bei nordamerikanischen Urvölkern wie bei Rock’n’Rollern. Nur hat heute in den meisten Ländern der Gesetzgeber was dagegen. Die Yaqui-Indianer im heutigen New Mexico griffen damals auf “Mescalito“ zurück, um Wissen und Weisheit zu erlangen. ZIPPO greifen auf die Yaqui und auf das (sehr umstrittene) Buch „Die Lehren des Don Juan“ von C. Castaneda zurück, um uns diese Dröhnung zu überbringen. Ich möchte nicht wissen, wie die Band in den Wochen nach den Aufnahmen drauf war, als die Wirkung der Drogen nachließ und sich der große Kater einstellte… Obwohl ein Indianer keinen Schmerz kennen sollte!
Das Album ist ein einziger, der Bewusstseinserweiterung dienender Trip, der einen ernsthaft an der Wirklichkeit zweifeln lässt. Um das Tor zum eigenen Unterbewusstsein weitgehend gefahrlos öffnen zu können, muss ein Mensch mit sich selbst und der Welt absolut im Reinen sein und darf keine Angst vor dem Unbekannten haben. Dies und noch mehr lehrt uns Don Juan, aber was ZIPPO daraus gemacht haben ist eine Orgie an verrückten (schizophrenen?) Gitarrenspielereien und mehrstimmigen, meditativen Gesängen – eine geschickte Gratwanderung zwischen Monotonie und Aufregung. Neben groovigem Wüstenrock gibt’s Zwischenspiele, die am Verstand der Musiker zweifeln lassen: “Lizards Can’t Be Wrong“ deutet die erste Katerstimmung an, ein mehrstimmig “gesungenes“ Thema, das sich fast vier Minuten ständig wiederholt – krank, aber es funktioniert einwandfrei!
Nebenher finden Hackbretter, Hammond-Orgeln, Digeridoos und andere Flöten ihren Einzug in die Musik und passen da, wo sie eingesetzt werden, auch wirklich hin. Man kann die ganze Zeit den Kopf darüber schütteln, was den Italienern denn noch so alles einfällt, um Normalität erst gar nicht aufkommen zu lassen. Pharmakologisch wirksame Sounds ergänzen sich hier mit eingängigen Melodien und sorgen auch dank des ungewöhnlichen Konzepts dafür, dass “The Road To Knowledge“ absoluten Wiedererkennungswert besitzt. Gerade das macht ZIPPO zu einer echt interessanten Sache für Fans dieser Spielart und solchen, die es werden wollen!
Und da sage nochmal einer, Drogen würden nur Schlechtes bewirken…
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