Zeugen der Leere - Seelenwanderer

Review

Nachdem sie unter ihrem alten Namen RUIN OF REMEMBRANCE bereits ein erstes Album in Eigenvertrieb herausgebracht hatten („Second World“, 2012), dann aber eines der Gründungsmitglieder ausstieg und sie sich umbenannten, veröffentlichen die Koblenzer ZEUGEN DER LEERE nun ihr erstes Werk unter dem neuen Namen: „Seelenwanderer“. Darauf haben sie, wie erwähnt, den dominierenden Melodic Death Metal durch deutliche Black-Metal-Elemente aufgepeppt und mit ein paar Post-Gitarren ergänzt. Das birgt sicherlich irgendwo das Potenzial, cool zu sein – doch Fehlanzeige: ZEUGEN DER LEERE können zwar hin und wieder aufhorchen lassen, zum Beispiel immer, wenn sie Post-Rock- bzw. Post-Metal-Elemente in ihre Musik integrieren (zum Beispiel in „Anomie“ oder dem darauffolgenden „Angstgebilde“), aber insgesamt findet das Material auf „Seelenwanderer“ viel zu sehr im Mid- und Downtempo statt, um genügend Abwechslung für fast 70 Minuten Musik zu bieten.

Ja, richtig gelesen: Die ZEUGEN DER LEERE haben ein Album aufgenommen, das über eine Stunde Laufzeit hat, bemühen sich aber kaum um schnellere Passagen oder um Parts, die irgendwie die Erwartungen überrumpeln (oder sonst wie für Aufmerksamkeit sorgen). Genauer gesagt ist der einzige schnellere Song auf „Seelenwanderer“ das Cover einer (scheinbar) ebenso lahmen Band, „Forsaken Astronaut“ von ERKRYSS. Ansonsten bemüht sich die Band darüber hinaus um ein paar auflockernde Momente, zum Beispiel wenn sie, wie in „Verbrannte Bilder“, Klargesang einsetzen. Der gestaltet sich auch tatsächlich als gelungene Abwechslung, obwohl er eigentlich als relativ unspektakulär zu verbuchen ist. So wird daraus eben nichts allzu Großes – sicherlich ist es nicht so, dass ZEUGEN DER LEERE nichts können würden, es gibt ja ein paar ordentliche Passagen auf „Seelenwanderer“. Aber das ist viel zu wenig für ein so langes Album.

Das Album steht auf der Bandcamp-Seite von ZEUGEN DER LEERE zum kostenlosen Download bereit.

01.05.2014

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3 Kommentare zu Zeugen der Leere - Seelenwanderer

  1. Sonja sagt:

    Vielleicht wollten sie auch einfach nur Musik machen und nicht irgendwem gefallen… 😉 Ich finds geil…

  2. Finq sagt:

    Was hat denn die Länge vom Album mit der Geschwindigkeit der Songs zu tun? Ein 70min Belphegor Album, das wäre was, ja?
    Komplett nichtssagendes Review, da hätte ne 7/10 oder 3/10 mit dem gleichen Text stehen können.

  3. Hurz sagt:

    @Finq: Warum ist das Review „nichtssagend“?! Verstehe ich nicht. Der Autor äußert dich eine klare Meinung und gibt auch eine bestimmte Anzahl Punkte. Was willst Du mehr? Dass Dir das Review inhaltlich nicht passt, okay. Jeder hat halt seine Meinung. Das ist ja der Sinn des Ganzen.