Zetra - Zetra

Review

Um kaum eine Band gibt es schon vor dem ersten Release so einen Hype wie um ZETRA, die dieses Jahr ihr selbstbetiteltes Album herausbringen. Sein Debüt mit einem Major-Label wie Nuclear Blast hinzulegen, ist auch alles andere als gewöhnlich. Aber wer sind die mysteriösen Newcomer überhaupt und vor allem – sind sie den Hype wert?

ZETRA liefern eine komplette Backstory

Komplette Newcomer in der Szene sind „The Wanderers“, wie die beiden Gründer von ZETRA sich nennen, auf jeden Fall nicht und das hört man auch. Die beiden erschaffen ein düsteres Narrativ rund um die Band und präsentieren ZETRA als außerirdisches kollektives Bewusstsein, das sich mit der Frage befasst, was es heißt, menschlich zu sein und sich stilistisch irgendwo zwischen ALCEST und den PET SHOP BOYS bewegt.

Das klingt erst einmal ziemlich spannend. Die Songs reichen von düster-romantisch wie “Mirror“ über wehmütig, synthie-getrieben wie “Shatter The Mountain“ bis hin zu härteren Stücken, denen der Shoegaze-Einfluss mehr anzuhören ist wie “Starfall“ oder “Inseperable“. Dabei sind ZETRA selbstbewusst und sicher in dem, was sie tun, sodass das selbstbetitelte Album was sowohl Produktion als auch Songwriting angeht vor anderen Debüts deutlich die Nase vorn hat.

Trotzdem bleibt “Zetra“ kalt und unnahbar und damit hinter den Erwartungen zurück. Ob diese Aufgrund des Hypes um die Band und des mysteriösen Narrativs einfach ein bisschen zu hoch sind oder ob die Konkurrenz im Bereich maskierte Newcomer-Bands mit Pop-Einflüssen aktuell einfach zu hoch ist, das letzte Quäntchen fehlt.

Das Debüt ist in einer weit entfernten Galaxie

“Zetra“ ist ein hörenswertes Album mit starken Melodielinien und mitreißenden Hooks und vor allem für ein Debüt ein starker Start. Wenn die Band sich im Laufe ihres Schaffens vom All etwas dichter an die Erde heranwagt, werden sicher auch die ausgesendeten Resonanzwellen stärker und die verbliebene Eisschicht zwischen Musik und Hörer kann noch aufgetaut werden.

06.09.2024

"Es ist gut, aber es gefällt mir nicht." - Johann Wolfgang von Goethe

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