Zerofour - The Downfall Of Humanity

Review

Eier kann man nicht nur ausblasen, schön bunt färben, rühren oder gar in die Pfanne hauen… nein! Man kann sie sich auch in die Hose stopfen. Und wo vorher nur sackloses Liedgut war, erhebt sich sodann eine Gewalt mit genug Klöten in der Buxe, um auch in fernen Landen mächtig durch die Hose atmen zu können.

Beachtlich ist die Entwicklung, die ZEROFOUR von “The Desert Of Reality“ zu “The Downfall Of Humanity“ vollzogen haben. Wo vorher nur Durchschnittsware im Regal lag, entdeckt der geneigte Thrash-Fan nunmehr ein Kleinod härterer Klänge, das zudem eine erfreuliche Nachhaltigkeit aufweist. Jungs, es geht doch!

Darüber hinaus haben die Herren aus Osttimor…tirol (sorry!) kräftig an den Stellschrauben für Abwechslung und Eingängigkeit gedreht. Oder anders: Die Eier sind mit Nougat/Marzipanfüllung. Hier und da eine kleine Schwedenmelodei (“Zeronation“) kann eben genauso wenig schaden, wie der direkte Kniefall vor SLAYER (auch zu jüngeren Zeiten) oder die leichte Verneigung vor KREATOR (so geschehen beim flotten “Only Death Remains“, “Warfaith“). Stets bleiben die Songs auch in sich abwechslungsreich und garantieren mit sauber ausgearbeiteten Chören hohen Wiedererkennungswert. Sogar ein CANNIBAL CORPSE-Gedächtnis-Lick (“The Eternal Pain“) oder so manche BOLT THROWER-Anklänge passen bestens ins Gefüge, ist doch ein jeder Track sorgfältig arrangiert und auch technisch ansprechend ausgeführt. Vor allem die Leads müssen sich vor dem Gros der Konkurrenz nicht verstecken. Weder ist man dem Gaspedal abgeneigt, noch vergisst man, an der richtigen Stelle zu bremsen und einen wuchtigen Groove einzubauen, der sich dann bestens zum Abschädeln eignen sollte. Da stört die jubilierende Tante, die auf dem Rausschmeißer “The Dreadful Genocide“ die Gastsängerin simulieren darf, auch nicht so sehr.

Auch die Produktion ist alles andere als indifferent; sicher herrscht hier noch ein wenig Handlungsbedarf, um sich auch in diesem Punkt international konkurrenzfähig zu machen; mit etwas mehr Brillanz und auch dem ein oder anderen Nüsschen mehr im Schlüpfer bekämen die starken Riffs noch mehr Durchschlagskraft.

Apropos Durchschlagskraft: Viele Grüße an den ZEROFOUR-Basser mit dem Kerry-King-Gedächtnis-Outfit!

14.04.2008
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