Sie sind jung und ambitioniert und haben sich – offenbar von ihren Vorbildern inspiriert – dazu verleiten lassen, sich „international“ klingende Pseudonyme auszusuchen. Dabei hätte das diese Truppe, die sich aus Musikern aus dem gesamten deutschen Bundesgebiet zusammensetzt und in Bonn ihren Hauptsitz hat, überhaupt nicht nötig, irgendetwas zu verbergen, denn Provinz-Mief oder dergleichen kommt hier zu keiner Sekunde auf.
Im Gegenteil, das Quintett versteht es prima, den guten alten 80er Jahre Hard/Glam/Heavy Rock in die Gegenwart zu transferieren und das, ohne sich auch nur ansatzweise in der „Retro“-Abteilung bedient zu haben. Will sagen, ZERO DIVISION wissen ganz genau, wie der Rock-Hase seit jeher läuft und so gibt es auf „Into The Unknown“ auch ein reichhaltiges Programm.
Dieses glänzt (oder – je nach Standpunkt – schmerzt) zwar niemals durch härtetechnische oder „moderne“ und „zeitgeistige“ Einlagen, klingt jedoch trotz diverser AOR / Melodic Rock-Einflüsse, in denen ZERO DIVISION phasenweise wie eine „aktualisierte“ Variante der frühen TYKETTO erinnern, aber auch niemals zu seicht.
Auffällig ist auch das überaus ausgeprägte Gespür der Burschen für Hooks und eingängige Refrains, die zusammen mit der dezent an den jungen Zak Stevens erinnernden, aber leider noch nicht ganz so ausdrucksstarken (und in manchen höheren Regionen noch recht dünnen) Stimme von Rufus Blake durchaus eine gewisse Nähe zu CIRCLE II CIRCLE erkennen lassen, auch wenn ZERO DIVISION deutlich simpler in Sachen Arrangements unterwegs sind und damit eher auf Einflüsse aus der Hardrock-Ecke (als Vergleiche fallen mir interessanterweise im Verlauf der Spielzeit mehrfach skandinavische Melodic-Hardrocker wie W.E.T. oder HUMAN TEMPLE ein) erkennen lassen.
In Summe trotz der erwähnten Gesangs-Mängel aber dennoch ein durchaus gelungenes Teil, das nach mehr verlangt!
Kommentare
Sag Deine Meinung!