Mit ihrem in Eigenregie stimmungsvoll aufgenommenen Debüt „Below The Ice“ setzen die drei Jungs von ZERAMOTH auf eine gesunde Mischung aus traditionellen Metal-Elementen sowie Black- und Pagan- bzw. Viking-Metal, wobei die von der Band selbst erwähnten Haupteinflüsse von Bands wie ENSLAVED, PRIMORDIAL und SHINING durchaus zutreffend sind. Das macht sich ganz besonders und spätestens im zweiten Track „Catacombs“, der mit majestätischen Paganklängen brilliert, unüberhörbar bemerkbar. Auch „The Journey To Enlightment“ überzeugt mit kombinierten cleanen Gesangspassagen und Black-Metal-Gekeife, während der Titeltrack sogar durchaus als Schnittmenge von Bands wie SATYRICON, BATHORY und FALKENBACH durchgehen kann. Dabei hebt sich diese Nummer nicht nur vom Gesang her, sondern auch gitarrentechnisch wunderbar hervor. Besonders gelungen empfinde ich dabei den atmosphärischen Mittelpart mit tiefem Klargesang, teilweise gehaucht – da ist Gänsehaut garantiert! Würde man sich die gelegentlich eingestreuten klaren Gesangspassagen bei „I Am Your King“ wegdenken, könnte dieser Song sogar einen sicheren Platz auf einem der neueren Alben von SATYRICON finden. Toll!

Obwohl sich auch die verbleibenden Songs nicht zu sehr zu den bereits beschriebenen Tracks unterscheiden, kommt jedoch bei den letzten beiden Nummern „Burnt To Black“ und vor allem beim Rausschmeißer „Mournful Age“ kaum Stimmung auf. Beide Songs bewegen sich um die acht Minuten und könnten um einige sich wiederholende Passagen gekürzt werden, um nicht in zu grosse Langeweile abzudriften. Auch das traditionell gehaltene Gitarrensolo im letzten Drittel des letzten Songs empfinde ich unangebracht und zerstört die frostige Kälte, die das Album mühevoll während der letzten gut vierzig Minuten aufgebaut hat. Das sind dann aber auch schon die grössten Punkte, die ich an diesem Album zu bemängeln habe. Denn im Grossen und Ganzen machen ZERAMOTH ihre Sache ausgesprochen gut. Man darf also gespannt sein, wohin sich ZERAMOTH letztendlich mit einem zweiten Longplayer bewegen werden.