Zement - Rohstoff
Review
Das Duo ZEMENT betoniert mit „Rohstoff“ sein drittes Album in die Landschaft und wer es gern etwas krautiger, jazziger und freiförmiger mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Weit entfernt davon, potentielle Hörer mit allzu abstrakten Klangkonstrukten der Marke Martin Archer zu überfordern (wobei ich nichts gegen deren Qualität gesagt haben möchte!), gibt es hier Krautrock der tanzbareren Sorte, der von jazzigen Einsprengeln und repetitiv elektronischen Synth-Patterns á la ZOMBI hin zur puren Macht der Grooves einiges mitnimmt.
KURZ NOTIERT: ZEMENT schlagen sich mit Abstrichen souverän durch die Kräuter
Das eröffnende „Goa“ ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie souverän ZEMENT mit Rhythmus umgehen können, während der kompositorische Schwerpunkt im weiteren Verlauf der Platte immer variiert. So könnte „Zunder“, versehen mit einer vocodierten Paraphrase der Refrainzeile des TALK TALK-Klassikers „Such A Shame“, dank der nervösen Synthesizer vermutlich auch geschmeidig bei ZOMBIs „Shape Shift“ Platz finden.
Wo „Rohstoff“ aber ein wenig stolpert, sind die repetitiven Momente, in denen zu wenig Bewegung wahrnehmbar ist. „Seine“ ist so ein Fall, der sich aufgrund dieses Problems wie Gummi zieht. Drum herum klingt „Rohstoff“ aber ziemlich dufte und entschädigt nicht zuletzt auch mit dem schön nach der Jamfreude von DESERT MOUNTAIN TRIBE klingenden Rausschmeißer „Atem“. Insofern kann man der Platte ruhig eine Chance geben.
Zement - Rohstoff
Band | |
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Wertung | |
User-Wertung | |
Stile | Electronic, Experimental, Jazz, Psychedelic Rock, Space Rock, Trip Hop |
Anzahl Songs | 8 |
Spieldauer | 47:21 |
Release | 09.07.2021 |
Label | Crazysane Records |
Trackliste | 1. Goa 2. Soil 3. Seine 4. Kleiner 3 5. Zunder 6. Entzücken 7. Ecke 54 8. Atem |