Zeke - Flat Tracker
Review
Es ist schon erstaunlich, wenn eine Band es schafft, den Hörer 2x innerhalb von 10 Jahren aus dem Häuschen zu bringen, und dann auch noch mit ein und demselben Album! Ein Re-Release also? Jawoll, ein Re-Release! Macht das Sinn? Nun, es macht Sinn!
1996 habe ich „Flat Tracker“ kennen und schätzen gelernt und bin bis heute diesem Album kompromisslos verfallen. Dementsprechend skeptisch war ich, als ich im Frühsommer 2006 hörte, dass es über Relapse Records von den ZEKE-Alben „Super Sound Racing“ und eben „Flat Tracker“ Re-Releases gibt, denn eigentlich war doch alles gut so wie es ist. Als ich dann aber die neue Version gehört habe, hat es mir schlichtweg die Spucke aus dem Hals gesaugt. Was für ein geiler Sound! Um einiges aufgebessert und trotzdem noch roh und ungestüm as fuck!
ZEKE spielen ihre Mischung aus Rock’n Roll, Punk und MOTÖRHEAD-Sound absolut arschtight und braten dermaßen unverblümt durchs Gemüse, dass die Gurke platzt. High-Speed Punk’n Roll könnte man diesen absoluten Party-Rock nennen, der einen zu Höchstleistungen antreibt. Jedes Mal wenn ich ZEKE höre, wird nach wenigen Sekunden automatisch die Lautstärke hoch gedreht, bis die Vitrine bebt, die Omi von unten mit dem Besen gegen ihre Decke klopft und die Nachbarn kopfschüttelnd an ihren Fenstern stehen. Man kann zu dieser Musik eigentlich nur wild durch die Bude pogen, Möbel zerlegen und einfach nur abdrehen (herumstehende Menschen sollten aufgrund erhöhter Verletzungsgefahr besser vorher den Raum verlassen!). Dazu fehlen dann eigentlich nur noch ein paar geile Stuten mit richtig knackigen Möpsen, die einem am Sack rumhängen und sagen, was für ein geiler Macker man ist und das die Mucke richtig ins Bein geht. Yeah Baby, das ist Rock’n Fuckin‘ Roll!!!
Besonders hervorheben kann man hier eigentlich keinen Song, denn egal, ob es nun die High-Speed-Party-Granaten „Viva Agostini“, „Raped“, „Flat Track“, „Bitch“ und „Super Six“ sind, oder flotte Rocker wie „T500“, „Hate“ und „Fight In The Storeroom“, ZEKE klingen selbst in ihren verhältnismäßig gezügelten Augenblicken dreckig und räudig wie eine wilde Meute breitschultriger Harley-Rocker. Ich behaupte, dass kein anderes ZEKE-Album eine derartige Fuck-Off-Laune versprüht wie „Flat Tracker“, und dabei trotzdem solch riesigen Spaß macht.
Auf dem „Flat Tracker“-Rerelease gibt es zwar keine Bonus-Tracks und logischerweise ist dadurch die Spielzeit von knapp 20 Minuten wie auf der originalen Erstveröffentlichung dementsprechend gering, aber das bricht der Qualität dieser Scheibe absolut keinen Zacken aus der Krone, und außerdem reicht das für diese Art Musik vollkommen aus; mehr würde vermutlich auch schnell abnerven. Lediglich das Artwork wurde (zugegeben etwas uncool) erneuert und eben der Sound kräftiger aufs Plastik gebannt.
Erwartet bei ZEKE nicht so müde Rock-Nummern, die von höchstens Midtempo bis Schmalz alles abdecken, ZEKE kloppen dich windelweich und rotzen dich von oben bis unten voll mit wüstem Rock’n Roll auf Punk-Speed! Komplette Pulle Jack Daniels in 10 Minuten wegkippen, einem ewig gehassten Arschloch mal so richtig in die Fresse kloppen oder der hässlichen Fratze von Nebenan auf die Motorhaube kacken… So Klingen ZEKE!
Man muss die Band nicht lieben, aber wem bei dieser Musik nicht wenigstens die Eier mitschaukeln, der hat schlichtweg keine Ahnung und ist ein verdammter ignoranter Idiot! Fuck You!